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Republic Commando 01 - Feindkontakt

Republic Commando 01 - Feindkontakt

Titel: Republic Commando 01 - Feindkontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Rettungsfahrzeug handelte. Er konnte den Fahrer deutlich erkennen: Ein Trandoshaner. Für humanitäre Dienste in der Öffentlichkeit waren die nicht gerade bekannt. Wahrscheinlich war er herbei geeilt, um zu sehen, ob die Explosion seinen Sklavenhandel beeinträchtigt hatte. Auf dem Schlitten saß ebenfalls ein Trandoshaner.
    Niner drückte sanft ab und der Schuss zerriss die Scheibe des Gleiters. Das Fahrzeug kam von der Straße ab, schleuderte Matsch und Kies in die Luft, der Düsenschlitten schwenkte nach links und hielt abrupt an. Der Fahrer zögerte einen Moment, blickte sich instinktiv in der Dunkelheit um, als wäre er verunsichert darüber, was gerade passiert war. Dann schien er es sich zusammengereimt zu haben, gerade, als Niners zweiter Schuss ihn genau in die Brust traf. Der Düsenschlitten hing bewegungslos einen Meter über dem Boden.
    So ein Nachtsichtvisor hatte schon seine Vorzüge.
    Niner rannte aus seiner Deckung, schwang sich auf den Schlitten und schnallte sein Pack auf den Rücksitz. Er genoss diesen Moment. Diese Last loszuwerden stand ganz oben auf seiner Liste urzeitlicher, menschlicher Bedürfnisse, gleich neben einem langen, eiskalten Schluck Wasser. Eine wunderbare Erleichterung.
    Eine Nacht durchzuschlafen und eine warme Mahlzeit hätten die Sache perfekt abgerundet. Je schneller er zurück bei seiner Schwadron war und den Job erledigt hatte, desto eher würde er sich verwöhnen lassen können. Er steuerte den Schlitten in den Wald und machte sich mit frischem Mut nach Süden auf.
     
    Nadelstiche aus Licht erzeugten ein kleines Muster vor Etain. Sie hätten einen Kilometer entfernt sein können, oder auch in Greifweite: Mit bloßem Auge konnte sie es nicht sagen.
    Dafür konnte sie mit Sicherheit ihren Atem riechen. Es war der widerwärtig süßliche Geruch von rohem Fleisch. Sie fuhr mit ihrem Lichtschwert durch den Eingang des Unterschlupfes und die Gdans stoben davon. Sie hatte versucht die Macht herbeizurufen, um sie zu überreden, jemand anderen zu belästigen, hatte aber nur erreicht, sie noch neugieriger zu machen. Wenigstens hatten sie ihre Versuche, einen Bissen von ihr zu probieren, aufgegeben.
    Wie machst du es nur, Jinart? Wie hältst du sie in Schach? Sie saß zusammengekauert unter dem Schutzdach, das Darman gebaut hatte und lauschte dem Wasser, das sich seinen Weg durch die Blätter bahnte. Der Regen hatte aufgehört, aber es tröpfelte immer noch von den Bäumen und plätscherte auf die Kunststoffplane über ihrem Kopf. Sie konnte wieder hören, zumindest mit einem Ohr.
    Außerdem konnte sie auch sehr klar sehen. Was sie sah, war das Gesicht des Umbaraners den sie mit ihrem Lichtschwert fast enthauptet hätte. Panik und Furcht hatten das Ereignis aus ihrem Kopf verdrängt, aber jetzt, da sie ruhig und müde war, kam es zurück und wollte nicht mehr verschwinden.
    Etain versuchte zum ersten Mal seit Tagen zu meditieren und das ablenkende Wasser, das auf ihren Kopf tropfte, nicht zu beachten. Darman schlich draußen herum, leise, aber dennoch entnervend. Sie konnte ihn in fließenden Schüben spüren; besorgt, sogar ein wenig ängstlich, aber konzentriert und bar jeder Aggression und inneren Konfliktes.
    Sie wollte ihn fragen, wie er diese Ausgeglichenheit zustande brachte. Sie waren beide in völliger Isolation von der alltäglichen Welt aufgewachsen, mit ihren eigenen Werten und Verhaltensregeln. Nicht, weil sie es sich ausgesucht hatten anders zu sein, sondern weil sie so geboren worden waren. Ihre Berufung war zufällig, genetisch – unfair. Er meisterte seine Aufgabe offenbar sehr erfolgreich, während sie in gleichem Maße versagte. Sie ließ sich von dem Gefühl seiner Bestimmtheit einnehmen.
    Es war beinahe tröstlich. Dann war das Gefühl plötzlich verschwunden und eine Welle reiner Fröhlichkeit traf sie wie ein Schlag auf die Brust. Darman steckte den Kopf durch den Eingang ihres Unterstandes.
    »Sie kommen«, sagte er. »Meine Schwadron ist auf dem Weg. « Er machte eine Pause, als würde er irgendetwas hören, die Hand an die Seite seines Helmes gelegt. Es war merkwürdig jemanden zu sehen, der eindeutig höchst erfreut war, ohne die geringste Ahnung von seinem Gesichtsausdruck zu haben. »Eine Stunde, oder so. Niner hat die Korn-Station in Teklet ausgeschaltet. Fi und Atin haben
    noch etwas Ausrüstung aufgeschnappt, die nützlich werden könnte. Und einen Gefangenen.« Er machte wieder eine Pause. Sein Kopf bewegte sich so, als würde er reden. Anscheinend

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