Republic Commando 01 - Feindkontakt
meine Schwadron ausgebildet und auch Niners und Fis. Vielleicht wurden wir deshalb zusammen auf diese Mission geschickt, nachdem unsere Brüder getötet wurden.«
Etain schämte sich. Er kannte keinerlei Selbstmitleid. »Was werden Sie in dreißig Jahren machen, wenn Sie zu alt zum Kämpfen sind?«
»Bis dahin werde ich schon lange tot sein.«
»Das hört sich ziemlich fatalistisch an.«
»Ich meine, wir werden immer schneller altern, als Sie. Man hat uns gesagt, dass der Verfall von Klonen gnädigerweise recht schnell vonstatten geht. Langsame Soldaten werden schnell getötet. Ich kann mir keinen besseren Zeitpunkt zum Sterben vorstellen, als den, an dem ich nicht mehr der Beste bin.«
Etain wollte zu diesem Zeitpunkt wirklich nichts mehr über das Sterben hören. Der Tod war ein viel zu schneller und häufiger Besucher, als dass man ihn als bedeutungslos hätte abtun können und keine Konsequenzen daraus zog. Sie konnte fühlen, wie sich die Macht um sie herum verzerrte. Es war nicht mehr der gleichmäßige Rhythmus des Lebens, wie es sein sollte, sondern das Chaos der Zerstörung. Sie spürte, dass sie es weder hinnehmen noch beeinflussen konnte.
»Wir sollten die Hüter des Friedens sein«, sagte sie müde. »Das ist schlimm.«
»Aber das ist der Krieg immer. Es ›das Hüten des Friedens‹ zu nennen, ändert nichts daran.«
»Da ist ein Unterschied«, gab Etain zu bedenken.
Darman schürzte die Lippen und sah leicht an ihr vorbei, so als würde er in Gedanken etwas Schwieriges einstudieren. »Sergeant Skirata sagte, Zivis hätten keine Ahnung und dass es leicht für sie wäre, erhabene Gedanken über Frieden und Freiheit zu haben, so fange es nicht sie waren, auf die geschossen wurde. Er sagte, nichts? würde den Verstand mehr schärfen, als jemand, der dich töten will.« Das saß. Etain fragte sich, ob diese Bemerkung nur eine unbedachte Erinnerung war, oder ein subtiler Tadel ihrer Prinzipien. Sie konnte sich noch immer nicht mit seiner Zwiespältigkeit abfinden: Unschuldiger Killer, Soldat und Kind, anerzogene Intelligenz und grimmiger Humor Unberührt vom normalen Leben schien er mehr Zeit mit Nachdenken verbracht zu haben, als sie es jemals getan hatte. Sie fragte sich, wie sehr die intensive Erfahrung der Außenwelt ihn verändern würde.
Sie hatte erst ein Mal ein lebendiges Wesen getötet und es hatte mit Sicherheit verändert.
»Kommen Sie«, sagte er. »Die Sonne geht auf. Wir können Ihre Kleider trocknen.«
Es war definitiv Herbst. Ein Nebel hatte sich wie ein See auf die Landschaft gelegt. In der Plane, die über ihren Unterstand gespannt war, hatte sich eine Pfütze gebildet und Darman wollte sie ausschöpfen, hielt dann aber inne.
»Was sind das für Dinger?«, fragte er. »Ich habe sie schon am Fluss gesehen.«
Rubin- und saphirfarbene Insekten tanzten über die Oberfläche der Pfütze. »Tagesflügler«, sagte Etain.
»Ich habe noch nie solche Farben gesehen.«
»Sie schlüpfen und fliegen für einen Tag, am Abend sterben sie bereits wieder«, erklärte sie. »Ein kurzes, aber glorreiches…«
Ihr Stimme wanderte ab. Sie schämte sich für ihre eigene Taktlosigkeit und wollte sich eine Entschuldigung zurechtlegen, aber Darman schien keine zu brauchen.
»Sie sind erstaunlich«, sagte er bewundernd, völlig in das Schauspiel versunken.
»Das sind sie ganz bestimmt«, nickte sie, während sie ihm zusah.
Lik Ankkits Villa war eine Pracht gewesen. Auf ihre unnütze Art war sie das zwar noch immer, aber die polierten Kuvaraböden, mit den kunstvoll eingelegten Blumenmotiven waren jetzt zerkratzt und eingedellt von den metallenen Füßen der Droiden.
Ankkit hielt sich in der Tür, während diese vier Droiden Metallplatten an die Fensterrahmen schraubten und den Sonnenaufgang ausschlossen. Ghez Hokan überwachte den Umbau des herrschaftlichen Wohnsitzes in eine Festung.
»Ihr macht ja das Holz kaputt«, zischte Ankkit. »Vorsicht! Wisst Ihr nicht wie lange es gedauert hat, diese Tafeln zu schnitzen?«
Hokan zuckte mit den Schultern. »Ich bin kein Zimmermann.«
»Die sind doch nicht von Zimmermännern gemacht worden. Sie wurden von Künstlern – «
»Es ist mir egal, ob der Oberste Kanzler Palpatine selbst sie mit seiner Dinnergabel geschnitzt hat. Ich muss dieses Gebäude sichern.«
»Keine drei Kilometer von hier habt Ihr eine absolut angemessene, zweckmäßige Einrichtung. Könntet Ihr nicht die verteidigen.«
»Das tue ich.«
»Ja, warum dann? Warum mein Zuhause
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