Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Republic Commando 03 - True Colors

Republic Commando 03 - True Colors

Titel: Republic Commando 03 - True Colors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
Vom Netzwerk:
noch einmal um. Sie erhaschte einen Blick auf Zey, der die Ellbogen auf den Schreibtisch gestützt hatte und seinen Kopf in den Händen barg. Im selben Moment wurde ihr klar, dass es nicht Ju-siks Austritt war, der ihn entmutigte, sondern die Tatsache, dass Bardan die Frage, die beinahe jeder andere Jedi lieber ignorierte, gestellt und beantwortet hatte.
    Es war ein Makel, fürwahr. Und sie alle konnten ihn sehen.

    Besany Wennens Appartement Coruscant, 548 Tage nach Geonosis

    „Bist du nicht etwas zu alt, um auf Babys aufzupassen, Sarge?", fragte Niner, während er sich durch einen Teller mit Mooschips knusperte.
    Skirata bedachte ihn mit jener speziellen Mando-Geste, die freundliche Meinungsverschiedenheit ausdrückte und die er seinen Jungs nicht in vornehmer Gesellschaft zu machen geraten hatte. „Hab ich euren Haufen etwa nicht großgezogen?"
    „Aber wir waren schon etwas älter, und du hattest ein Team von Pflege-Droiden. Und du warst zehn Jahre jünger."
    Besany füllte die Schale mit den Chips wieder auf, während Darman das Baby betrachtete. Mit seinem feinen, dunklen Haar sah Venku Skirata nicht besonders ähnlich, aber andererseits hatte noch keiner seine Kinder gesehen, und die wären mittlerweile alle um die dreißig oder vierzig. Er fragte sich, was sie bewogen haben könnte, ein so winziges Kind mitten im Krieg einem alten Kämpfer zu übergeben.
    Aber so waren Mandalorianer eben. Zwanghaft Adoptierende, die alle mit anpackten, wenn jemand in der Klemme steckte. Skirata wirkte völlig vernarrt. Er wickelte das Kind mit den geschickten Händen eines Mannes, der wusste, wie man mit Babys umgeht, in eine Decke und wiegte das Bündel mit breitem Grinsen vor seiner Brust. Etain und Besany machten ein enormes Aufhebens, um Essen kommen zu lassen, und Etain wirkte aufgeregt. Nun, Jusik hatte sie verlassen. Das war für alle ein Schock.
    Skirata schluckte schwer, als würde er anfangen zu weinen. Aber er war zu abgebrüht, um sich darum zu scheren, ob jemand seine Gefühle sehen konnte, und Darman bewunderte ihn dafür. „Sein Name ist Venku."
    „Der ist gut", meinte Atin. „Wie würdest du deinen Sohn nennen, Corr?"
    „Schon mal nicht Sev ... " Alle brachen in Gelächter aus. „Ich denke, ich würde ihn Jori nennen."
    „Das ist doch kein Mando-Name."
    „Ich lerne diesen ganzen mandalorianischen Kram noch, Jungs. Nur ein DC-Fünfzehner, der befördert worden ist, okay?"
    Darman brütete ebenfalls über der Frage. „Kad", sagte er, ohne sich bewusst zu sein, dass Etain und Skirata ihn ansahen. Vielleicht zeigte er nicht genügend Interesse. „Kad ist ein netter Name."
    Er trat etwas näher, und Etain blickte unbehaglich auf ihre Stiefel. Vielleicht fand sie Babys nicht so faszinierend, wie Skirata es tat, aber andererseits war es auch sein Enkel. Es war nicht anders zu erwarten.
    „Darf ich ihn halten?", fragte Darman.
    Er wollte ein wenig Begeisterung zeigen, denn Skirata war... Fier-fek, er war in jeder Hinsicht sein eigener Vater, der Mann, der ihn großgezogen hatte. Es wäre unhöflich gewesen, seinen Enkel nicht zu bewundern. Darman streckte die Arme aus, und Skirata zögerte mit einem Ausdruck im Gesicht, den Darman absolut nicht zu ergründen vermochte. Es wirkte wie Kummer.
    „Bitte sehr, Sohn." Skirata legte das Baby in Darmans Arme und rückte es zurecht. Offenbar gab es eine Technik im Babyhalten. „Sie reagieren in diesem Alter noch nicht besonders. Im Grunde genommen essen sie nur, schlafen ... und müssen ihre Windeln gewechselt bekommen."
    Darman war überrascht, wie schwer das Bündel war, und atmete vorsichtig ein. Der kleine Venku roch schwach nach Puder und Haut. Aber das Baby reagierte: Es öffnete die Augen und versuchte unsicher und unkontrolliert seinen Kopf zu drehen. Seine Augen waren glasig und von blassem Blaugrün. „Er hat deine Augen, Sarge", meinte Darman, zu gedankenverloren, um noch etwas anzufügen. Was er am liebsten gesagt hätte, war so albern, dass er es nicht wagte: Babys waren so winzig und so hilflos, dass er sich nicht vorstellen konnte, selbst einmal so klein gewesen zu sein. Er hatte eine vage Erinnerung an Babys, die in Tipoca City in Glaszylindern ruhten, aber das war etwas anderes. Hier lag ein echtes, lebendiges Baby in seinem Arm, und er hatte keinen Schimmer, was er als Nächstes tun sollte.
    „Seine Augenfarbe wird sich noch ändern", erklärte Skirata. Doch, Kal'buirs Stimme klang definitiv belegt, was normalerweise ein Zeichen für eine

Weitere Kostenlose Bücher