Republic Commando 03 - True Colors
Kal", murmelte Sev. „Ich glaube dir.
Sev wäre enttäuscht gewesen, wenn Skirata etwas Geringeres getan hätte, als seine Schwüre zu erfüllen, die Kaminoanerin zu Aiwha-Futter zu zerschnetzeln. Dabei kam Sev auch in den Sinn, dass ihm dies außerdem ermöglichen würde, Vau in die Augen zu blicken, ohne sich dabei zu fühlen, als habe er seinen Sergeant enttäuscht.
Sicher, Skirata war ein Strolch und ein Dieb und bestimmt auch ein wenig verrückt, aber er hatte einen Sinn für Ehre und Anstand, was seine Soldaten betraf. Es war ein sehr großzügiger Gefallen, den er ihnen allen damit tat.
Sev stellte die Box ab, klopfte mit seinem Panzerhandschuh an Zeys Tür und wartete, klemmte dann seinen Helm unter den einen Arm und Ko Sais säuberlich verpackten Kopf fest unter den anderen.
Die Türen schoben sich auf. Der General saß hinter seinem Schreibtisch und tippte verärgert über irgendetwas anderes als Sevs Störung auf einem Datapad herum.
„Null-Sieben", grüßte er. „Ihr seid zurück."
„Sir."
„Ich könnte ein paar positive Neuigkeiten vertragen, falls ihr welche habt,"
Sev stellte die Box vor Zey auf den Tisch und trat einen Schritt zurück. „Ich bin nicht sicher, ob sie positiv sind, General", sagte er. „Aber sie sind mit Sicherheit definitiv.".
Zey starrte eine Weile auf das Paket. Dann blickte er zu Sev auf. „Oh", sagte er.
Jedi besaßen einen unheimlichen sechsten Sinn. Vielleicht wusste Zey bereits, was in der Box war. Dennoch sah er nach, schreckte aber nicht zurück, obwohl sein Gesicht deutlich fahler wurde, als er den inneren Deckel hob.
„Ich glaube, sie ist tot, Sir."
Zey schloss den Behälter wieder. „Glauben Sie? Sie sollten mal Medikamente nehmen, mein Junge."
„Sie können die DNA von den Kaminoanern überprüfen lassen. Zumindest hat der Kanzler damit eine definitive Antwort, auch wenn es nicht die ist, die er sich erhofft hat."
„Würde es Ihnen große Umstände bereiten, ein wenig ins Detail zu gehen? Denn Palpatine wird mich fragen, wie diese ... Trophäe in meinen Besitz gekommen ist."
„Wir haben einen Weg zu dem Labor gegraben, das sie eingerichtet hatte. Es war nach einer Explosion eingestürzt. Unschön."
„Ko Sai war nicht der unvorsichtige Typ ..."
„Nein, aber ihr waren eine Menge Leute mit recht unbeherrschtem Gemüt auf den Fersen."
„Tot, als Sie sie gefunden haben, sagen Sie?"
„Wir haben sie nicht getötet, Sir. Sie sagten lebend. Lebend kriegen wir auch hin ... wenn wir uns sehr anstrengen."
Zey starrte Sev in die Augen und seufzte dann. „Ich weiß, dass Sie die Wahrheit sagen. Wenn Sie aber irgendwelche Informationen haben sollten, wer sie zuerst gefunden hat, dann bin ich sicher, dass der Kanzler nur allzu gern davon hören würde."
Sev trieb seine augenscheinliche Ehrlichkeit ein wenig weiter auf gefährliches Täuschungsterrain und hoffte, die Auslassung würde sich nicht in der Macht zeigen.
„Ich habe keinen Beweis dafür, wer sie getötet hat, Sir", sagte er. „Aber ich denke, die Kaminoaner haben es ihr übel genommen, dass sie mit deren Betriebsgeheimnissen von Bord gegangen ist."
„Apropos ... "
„Nichts, Sir." Es war die reine Wahrheit, alles. Sev konnte sehen, wie Zey jedes seiner Worte abwägte, während ein winziges Stirnrunzeln seine Brauen zusammenzog. „Ihre Computer waren völlig zerstört. Kein Anzeichen für irgendwelche Daten."
„Und vermutlich würden Kaminoaner wissen, wonach zu suchen wäre."
„Wir haben allerdings ein paar tote Mandalorianer gefunden."
„Aha."
„Nicht zu identifizieren. Vielleicht waren sie da, um sie zu schützen, vielleicht sind sie ihrem eigenen Anschlag zum Opfer gefallen. Wie dem auch sei - keine Ko Sai, keine Daten. Wir haben unser Bestes getan, Sir.
Zey ließ die Schultern sinken. Er war ein groß gewachsener Mann, aber plötzlich wirkte er kleiner als Skirata.
„Ich weiß, Null-Sieben. Ich weiß. Es war gute Arbeit, sie zu finden. Nehmen Sie sich einen Tag frei, Sie alle. Wegtreten."
Sev hatte keine Belobigung erwartet. Er hatte immerzu das Gefühl, jemanden zu enttäuschen - für gewöhnlich Vau -, daher traf ihn der Kommentar völlig unvorbereitet. Auch war er sich nicht sicher, was er mit einem freien Tag anfangen sollte, aber fürs Erste kamen ihm schon mal Schlaf und exzessive Esserei in den Sinn. Er salutierte, drehte sich elegant zur Tür und hielt dann noch einmal inne.
„Es tut mir sehr leid zu hören, dass General Jusik uns verlassen hat, Sir."
Zey
Weitere Kostenlose Bücher