Republic Commando 03 - True Colors
schien darauf abzuzielen, Sull wissen zu lassen, dass A'den besser informiert war als er. „Das Familiengeschäft. In etwas anderem ist er ja auch nicht gerade geübt, oder?"
„Die Republik hatte jemanden auf ihn angesetzt, um ihn zu töten."
„Sicher?"
„Sicher. Sie haben ihn nicht gekriegt, aber mein Kumpel Tavo hatte vor ein paar Monaten beschlossen, zu verduf-ten. Ihn haben sie erwischt. Und ihm dann das Hirn rausgepustet."
„Sie."
„Geheimagenten der Republik. Die Killer des Kanzlers." Sull schien jetzt nicht an Flucht zu denken. Seine Gedanken kreisten um vergangene Ereignisse, und er sah an A'den vorbei, so als würde an dessen Seite jemand stehen. Er sah Geister. Auch Darman und jeder andere Commando, der einen Klon-Bruder verloren hatte, sahen sie. „Wir sind nicht die einzigen Handlanger in der Stadt."
Er ist genau wie wir.
Darman wurde bewusst, dass er überhaupt nichts von den Alpha-ARCs wusste. Bis auf den unvermeidbaren Kontakt während der Manöver lebten Commandos und ARC-Trooper während der Ausbildung auf Kamino völlig voneinander getrennt. Obwohl sie Teil von Skiratas Kompanie waren, verbrachte Omega während dieser Jahre niemals Zeit mit den Nulls, und sie wirkten haargenau so unheimlich und fremd wie die Alpha-ARCs.
Alpha-ARCs hatten also Kumpels. Irgendwie hatte er sie sich als einzelgängerische Tötungsmaschinen vorgestellt, unfähig, Bindungen einzugehen, wie die eng miteinander verbundenen Commando Squads, und doch.
So sehen uns alle.
Darman erkannte, dass er dachte wie die meisten Zivilisten. Er hatte eine Grenze gezogen, und jeder auf der anderen Seite war weniger wert als er. Genauso wie die Bürger glaubten, Klone seien fleischgewordene Maschinen - feuchte Droiden, wie Skirata sie nannte -, Roboter, die man in den Tod schickt, weil sie keine echten Menschen waren und es daher nichts ausmachte.
Wenn es so leicht ist, so zu denken...
Niner wagte einen Kommentar. „Das ist also die Strafe dafür, dass man über die Mauer klettert. Wer hätte es gedacht?"
„Nein, Freundchen, da liegst du völlig falsch", entgegnete A'den. „Hier geht's nicht um Strafe. Nicht wahr, Sull?"
Die Prügelei schien den ARC ausgelaugt zu haben. Vielleicht wartete er einfach nur auf den Tod. „Nein. Denn Strafe dient der Abschreckung. Und um jemanden abzuschrecken, muss man ihn wissen lassen, was mit ihm passiert. Aber niemand erfährt etwas von ARCs, die exekutiert werden."
„Getötet, weil sie zu viel wissen?", fragte Atin.
„Getötet, weil sie Nek-Kampfhunde sind." A'den fuhr mit der Spitze seiner Vibroklinge unter seinem Fingernagel entlang und inspizierte die Maniküre. „Wenn sie erst einmal zu alt zum Kämpfen sind, schafft man es nicht mehr, Haustiere aus ihnen zu machen. Es sind wilde, gefährliche Biester. Sie müssen eingeschläfert werden. Nicht wahr, Sull'ika?"
„Deine Mando-Kameradschaft kannst du dir sonst wohin schieben", erwiderte Sull. „Aber du hast schon Recht. Und dich werden sie auch abholen, Null-Jungchen, wenn du nicht mehr länger kämpfen kannst - oder willst. Niemand verlässt die Große Armee. Was glaubst du, haben sie für uns vorgesehen, wenn wir nicht mehr zu gebrauchen sind? Uns in der Zucht einsetzen?"
„Nun, irgendwie hatte ich gehofft.", begann Fi sehnsüchtig.
„Wir sind nicht mal als DNA-Bank von besonderem Wert. Wir zweite Jango Fett-Generation. Sie können sich genauso gut frisches Material von Troopern nehmen. Die bedeuten weniger Ärger."
Darman wollte seinen Schwadronskameraden nicht in die Augen sehen. Er wusste, was in ihren Köpfen vorging. Es musste das gleiche Schreckensbild sein: dass dieses begrenzte Leben alles war, was es jemals für sie geben würde.
In Tipoca City schien es keine Rolle gespielt zu haben. Niemand von ihnen hatte die Welt draußen gesehen. Jetzt hatten sie in Städten gelebt, nette Mädchen kennenge-lernt und beobachtet, wie andere Wesen ihr Leben lebten. Und sie wussten, was ihnen entging.
Ich nicht. Ich werde nicht so enden.
Niner schlug verärgert die Zähne aufeinander. „Er ist weggelaufen. Die meisten ARC-Trooper tun immer noch ihre Pflicht. Entschuldigt, wenn ich wegen dieser Gefühlswallungen nicht sentimental werde."
„Klar, meinetwegen, Niner." A'den ließ die Klinge herumwirbeln und betrachtete dann die Spitze. „Willkommen in der komplexen Welt der Moral." Er hielt inne, dann beugte er sich vor, bis er Sull Nasenspitze an Nasenspitze in die Augen sah. Darman erwartete schon das Krachen
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