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Republic Commando 03 - True Colors

Republic Commando 03 - True Colors

Titel: Republic Commando 03 - True Colors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Blastersalve durchs Hirn, weil sie ihm nicht mehr trauen und keinen frei rumlaufenden ARC gebrauchen können."
    Niner und A'den blickten einander an, starr wie Denkmäler.
    „Vielleicht ist es das, was jemand, der das Kämpfen seinen Kumpels überlässt, verdient", sagte Niner.
    „Dann mach doch, bring's zu Ende."
    A'den ließ Niners Hand mit einer Bewegung los, als wolle er sie wegwerfen und stand auf. Sull trottete nicht weit entfernt mit verschränkten Armen umher, den Kopf gesenkt, so als würde er dem Comlink-Geplapper in seinem nichtexistenten Helm lauschen. Darman fand sich plötzlich mit einer unbekannten Frage konfrontiert, auf die Skirata in der Ausbildung nie zu sprechen gekommen war: Wer würde den Schuss abgeben? Wer exekutierte Abtrünnige? Er konnte sich nicht vorstellen, dass ein Klon-Bruder oder ein Jedi-Offizier abdrücken würde. Vielleicht würden sie den Geheimdienst rufen.
    Sie würden bestimmt nicht die CSK rufen. Die CSK stand den Klonen dank Skirata inzwischen im Allgemeinen recht wohlwollend gegenüber.
    „Shabiir'gar", zischte Niner und warf A'den das Comlink zurück. Dann stand er auf und ging davon. Niner schmollte nicht. Darman wusste, er würde nur der Versuchung entfliehen, den Null zu schlagen, denn er hatte ihn noch nie solche Ausdrücke sagen hören. „Vergiss das nur nicht, wenn du jemals erwartest, dass wir deinen shebs aus der Schusslinie ziehen."
    A'den sah ihm nach und schüttelte den Kopf. Seine wettergegerbte Haut ließ ihn älter als Ordo und Mereel wirken und verlieh ihm eine väterliche Ausstrahlung. „Versteht ihr das nicht?", wandte er sich an die drei anderen. „Was passiert mit den Klonen, die nicht wieder zusammengeflickt und eingesetzt werden können? Oder wenn wir zu alt zum Kämpfen sind?"
    Darman fühlte sich von A'dens Blick festgenagelt. Er musste antworten. „Schon. Ich denke oft drüber nach."
    „Und? Schon irgendwelche Pensionspläne, oder Alterseinrichtungen entdeckt?" A'den verdrehte die Augen.
    „Schon an Wiedereingliederungskursen teilgenommen, was?"
    In stillen Momenten mit Etain, den Momenten, die ihm ein Stück weit zeigten, woher Fis Zerrissenheit rührte, versuchte Darman, nicht länger darüber nachzudenken, denn es fiel ihm nichts ein, das nicht bedeutet hätte, seine Kameraden im Stich zu lassen, und er wäre - statistisch gesehen - sowieso nicht lange genug in dieser Welt, um sich über vorzeitiges Altern Sorgen zu machen.
    Aber der Gedanke, zu schwer verwundet zu sein, als dass es sich lohnte, gerettet zu werden, belastete ihn schon. Er lebte gern. Er liebte es. Jeder, der dachte, Klone hätten kein Gespür für Moral und Sorge, war ein Narr -oder vielleicht ein Zivilist, der damit rechtfertigte, es ging in Ordnung, sie zu benutzen, weil sie keine echten Menschen waren.
    Die gesamte Schwadron schwieg. A'den schien zu verzweifeln.
    „Ihr seid ent-behr-lich", sagte er bewusst gedehnt und jede Silbe betonend. „Das sind alle Soldaten, waren es schon immer, und ihr seid doppelt entbehrlich. Keine Rechte, keine Stimme, keine Familien, die Theater deswegen machen, wie man euch behandelt, und keine Beziehung zu irgendeiner Gemeinschaft, die für euch kämpfen würde. Gezüchtet, benutzt und nach Verschleiß oder bei Widerspruch entsorgt. Fein, spielt die edlen Märtyrer, aber tut es, weil ihr euch dafür entscheidet und nicht, weil ihr in Käfigen gezüchtete Nunas seid, die es nicht besser wissen."
    Für gewöhnlich war Fi derjenige, der Situationen mit einem lockeren Spruch zu entschärfen wusste, aber jetzt war er beunruhigend still. Er schien eine wachsend ungute Beziehung zur Außenwelt zu entwickeln. Er sehnte sich nach ihr - Darman konnte den Neid beinahe schmecken, wenn Fi Einblicke in das Leben anderer Wesen bekam -, aber er sah auch aus, als versuchte er, das Gefühl zu verdrängen. Vielleicht, weil er wusste, dass es nach der GAR kein Leben für ihn gab. Niner hatte bereits bewiesen, dass es ihm sehr viel besser gelang, sich vor diesen Dingen zu verschließen als Fi.
    Für den gemeinen Soldaten musste es einfacher gewesen sein. Sie sahen so gut wie nichts von der Welt jenseits des Schlachtfelds. Sie waren auch nicht von Vaterfiguren wie Skirata und Vau großgezogen worden, sodass sie nur einander hatten. Sonst gab es für sie nichts. Im Käfig gezüchtete Nunas? Ja, und der Käfig konnte einem ein sicherer Hafen sein, wenn man ihn verließ. Kein schlechter Ver-gleich. Die Welt außerhalb war unbekannt und unheimlich.

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