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Republic Commando 03 - True Colors

Republic Commando 03 - True Colors

Titel: Republic Commando 03 - True Colors Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Gleichgewicht zu halten würde problematisch werden, aber wenn sie ihn über die Schultern bekäme, würde sie ihn hochheben können. Sie hatte gesehen, wie Darman Atin hochgehoben hatte, indem er sich zuerst mit dem Rücken auf ihn gerollt hatte, aber dafür hatte sie nicht genügend Platz. Sie konnte sich lediglich hinknien -vorsichtig, einen Fuß nur eine Handbreit neben dem Schleier, der auf eine Mine hindeutete - die Stirn an seiner Hüfte auf den Boden legen und ihn sich auf die Schultern ziehen.
    Er gab ein Ächzen von sich, als die Luft aus seinen Lungen wich, aber er war nicht bei Bewusstsein; er hatte zu viel Blut verloren. Sie steckte jetzt fest, mit seinem vollen Gewicht auf ihren Schultern, und als sie ihr Bein anhob, um aufzustehen, wäre er ihr beinahe auf die Mine gefallen. Es bedurfte noch ein paar weiterer Verrenkungen, bis sie soweit war, sich aufzurichten - was mit einem achtzig Kilo schweren Mann auf den Schultern große Hilfe durch die Macht verlangte.
    Danach wäre es dann einfach. Relativ.
    Etain holte tief Luft und war sich des Geräusches des LAAT/i in der Ferne kaum bewusst, als sie auf drei zählte, die Kanten seiner Panzerplatten fest packte, ihre Knie durchdrückte und aufstand. Für einen Augenblick fühlte es sich an, als würden ihre Sehnen schlappmachen, und sie schwankte leicht. Dann fand sie ihr Gleichgewicht und drehte sich sehr vorsichtig um, im Fünfundvierzig-Grad-Winkel nach vorn gebeugt, inmitten schimmernder Flecken im Schnee, die nur sie sehen konnte.
    Das Gewicht schwand von ihren Schultern, und sie verstärkte ihren Griff, da sie meinte, ihn fallen zu lassen, aber dann bemerkte sie, dass sie aus dem Minenfeld heraus war und ein paar seiner Kameraden ihn von ihren Schultern hoben.
    Levet fasste sie an der Schulter. „Genug, Ma'am. Und wenn ich Sie schlagen muss, Sie tun das nicht noch einmal. Verstanden? Überlassen sie das den Männern an der Winde."
    Jetzt kam sie sich nicht mehr so schlau vor. Sie wog fünfundvierzig Kilo und musste eingestehen, dass sie mager war.
    „In Ordnung." Sie sah sich um und erblickte unterschiedliche Szenen der Verzweiflung. Trooper, die von ihren Kameraden die Erstversorgung erhielten, während der Medi-Droide des AT-TEs zwischen ihnen umherschwebte. Sie hatte das Anrücken des sechsbeinigen Läufers nicht einmal bemerkt. Jetzt sah sie auch den Trooper, der anfangs angeschossen worden war, Ven. Und seinen Kumpel, der neben ihm kniete. Sein Gesicht wirkte ausgemergelt und gelb von der Kälte. Wenn ein Trooper zur Mund-zuMund-Beatmung seinen Helm absetzte, war er den eisigen Wetterbedingungen ebenso ausgeliefert wie jeder andere auch. Sie stakste etwas wackelig zu ihm hinüber und ging in die Hocke.
    „Ich spüre keinen Puls, Ma'am", sagte er leise.
    „Er ist nicht tot." Sie legte ihre Hand auf Vens Stirn und spürte Leben in ihm - schwach, aber beständig. Sie konnten nicht sehen, wo er getroffen worden war. Die verwundbaren Stellen waren die Lücken zwischen den Einzelteilen der Rüstung. „Extreme Kälte erhöht bei manchen Verwundungen die Überlebenschancen. Der Medi-Droide wird gleich bei ihm sein." Vens Haut fühlte sich an wie die eines Toten. Sie wusste genau, wie sich eine Leiche anfühlte. „Okay?"
    „Okay, Ma'am. Danke."
    Sie hatte dieses Stadium bereits erlebt; benommen, ihrer Umgebung kaum bewusst und unsicher, wie viel Zeit vergangen sein mochte. Die Schüsse waren verstummt. Die Bauern - so das Bombardement aus der Kanone des AT-TEs welche übrig gelassen hatte - mussten also weitergezogen sein. Auch die meisten Gurlanins waren verschwunden, bis auf ein paar, die halfen, die Gurte der Winde um die Toten und Verwundeten zu legen.
    Es war seltsam, ihnen zuzusehen. Sie konnten jede Form annehmen, die ihnen gefiel, wirklich jede, aber anstatt sich in etwas mit Händen zu verwandeln, behielten sie ihre tierische Gestalt bei. Es war, als glaubten sie, sich nicht länger verwandeln zu müssen. Sie hatten ihren Planeten so gut wie zurück.
    „Ist mit Ihnen jetzt alles in Ordnung, Ma'am?", fragte Levet.
    Etain sah zu, wie sich der Läufer absenkte, um seine Luken zu öffnen und die Verwundeten auf Repulsor-Tragen aufzunehmen. Vens Haut war blass wie Wachs. Andere Männer litten unter Stoßtraumata, nachdem explodierende Minen oder Artilleriesalven sie im Inneren ihrer Rüstung hin und her geworfen hatten. Selbst Helme schützen nicht vor Hirnverletzungen, und ihre Rüstungen waren nicht vom ultragehärteten Katarn-Typ, der es Fi

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