Republic Commando 03 - True Colors
Explosion ließ ihr Dreck ins Gesicht prasseln und zwei Trooper mehrere Meter weit in die Luft fliegen. Der eine schrie, während er wieder zu Boden stürzte, der andere konnte es nicht mehr, da es ihn zerrissen hatte.
Minen.
Der Zug erstarrte, gefangen in einem Minenfeld.
Eine Falle. Das könnt ihr nicht machen. Ihr könnt euch nicht ergeben und meine Männer in den Tod locken...
Etain verlor ihr Zeitgefühl. Sie sah ein paar der Bauern wieder zu ihren Waffen greifen, und ein Instinkt, der nichts jedihaftes an sich hatte, übermannte sie - der Instinkt, für diesen Akt des Verrats zu töten. Levet schrie über Comlink, während die in Deckung verbliebenen Männer das Blaster- und E-Netz-Feuer eröffneten.
Etain hob ihr Lichtschwert, noch bevor sie das Mündungsfeuer eines Blasters realisiert hatte, und lenkte den Schuss ab. In ihrem Comlink brach die Kakophonie des Schlachtlärms los, Befehle und Erwiderungen, einige davon von dem Kampfläufer. „A-Tee, Peilung fünf-fünf-sechs-null, ausschalten, ich wiederhole ausschalten."
Jetzt nur nicht Levet im Weg stehen. Er ist der Commander. Er weiß, was er tut. Sie töten unsere Männer. Dafür werden sie bezahlen.
Für Etain gab es kein moralisches Hadern mehr, wer hier wessen Vertrauen zuerst missbraucht hatte. Alles, was blieb, war ihr Wille zu überleben und ihre Kameraden zu retten. So einfach war es, so intuitiv, so un-jedihaft. Sie nahm niemanden mehr wahr um sie herum, bis auf die toten und verwundeten Trooper. Nur noch das Feuer des Gegners und die weiß glühende Wut, die ihr die Luft abschnürte und eine enge Fessel um ihren Kopf zu legen schien.
Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass sie das Minenfeld betreten hatte. Sie hatte das Gefühl, durch den Schnee sehen zu können und durch den Boden auf die Sprengvorrichtungen darunter. Vorrichtungen, die sie hätten aufspüren müssen - aber nein, es waren spezialgefertige Anti-Droiden-Stolperminen, aus Plastoid und fernaktiviert. Irgendwie wich sie ihnen allen aus, aber die Trooper besaßen kein solches Machtgespür und knieten sich einfach dort hin, wo sie stehen geblieben waren, um das Feuer zu erwidern.
Von allen Dingen, die sie an diesem Tag erleben musste, war dies am außergewöhnlichsten: Männer, die auf einem freien Feld festsaßen und immer noch weiterkämpften, obwohl jede kleinste Bewegung eine Mine neben ihnen auslösen konnte. Keiner von ihnen war von Panik gelähmt. Kein Wunder, dass jeder Narr glaubte, Klone würden keine Angst kennen.
„Ma'am, halt! Stehen bleiben, Fierfek noch mal!" Levets Stimme dröhnte in ihrem Comlink. Nein, sie würde nicht stehen bleiben. Sie konnte nicht. Der Hügel vor ihr erhob sich in einer gewaltigen Wolke aus Schnee und Schmutz in die Luft und prasselte wie Hagel wieder herab. Dann ertönte ein Donnern. Ein Teil des Hügels gab nach und nahm Felsen und Boden mit sich. Die Decke aus zusammengepresstem Schnee rutschte ab wie die Glasur von einem Kuchen und kam wie eine Lawine irgendwann zum Stehen.
Der Läufer feuerte erneut, erbebte vom Rückschlag, und der steinige Kamm des Hügels zerplatzte, als hätte eine Faust durch eine Transparistahlscheibe geschlagen. Die Explosion machte sie für einen Moment taub, dann spürte sie Kies und Eis gegen ihr Gesicht prasseln und duckte sich. Eine zweite Explosion erschütterte die Umge-bung, dann eine dritte, und als sie wieder den Kopf hob, verschwand der Hügel hinter einem Sturm aus Geröll, der wie eine gigantische, schäumende Welle auf sie zujagte. Der Boden unter ihr rumpelte wie bei einem Erdbeben. Dann begannen die in die Luft geworfenen Erdmassen wieder auf den Boden zu schlagen, die riesige Welle brach zusammen und hinterließ einen unförmigen Hügel und eine von Fels, Erde und Eis blockierte Straße.
Das Feuer der Rebellen drang jetzt nur noch aus südlicher Richtung zu ihnen, nicht mehr vom Hügel. Und noch immer waren Männer im Minenfeld gefangen.
„Ma'am, ich sagte, bleiben Sie, wo Sie sind", rief Levet.
„Nein, Sie bleiben, wo sie sind, Commander." Etains Wut übermannte sie immer wieder. Sie hatte nie gelernt, sie zu kontrollieren. Wenn die Dunkle Seite sie jetzt zu sich nehmen wollte, konnte sie das ruhig tun, solange sie nur ihre Männer hier raus bekam. „Hebt die andere Artilleriestellung aus. Einfach plattmachen, okay?"
Und ich bin schwanger. Bin ich wahnsinnig? Ich riskiere das Leben meines Kindes. Das steht mir nicht zu.
Aber der AT-TE war bereits in Aktion und nahm mit seinen Kanonen
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