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Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor

Titel: Resident Evil - Sammelband 02 - Der Umbrella-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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frühherbstliche Luft, die durch das offene Fenster strömte, war angenehm frisch, und der aufgehende Mond badete alles, was Leon sah, in silbernem Glanz. Er würde doch nicht zu spät kommen – binnen einer Stunde würde er offiziell einer von Raccoons Freunden und Helfern sein.
    Als Leon mit dem Jeep in die Bybee Street einbog und in Richtung einer der von Nord nach Süd führenden Hauptstraßen fuhr, die ihn zum RCPD -Gebäude bringen würde, erhielt er einen ersten Hinweis darauf, dass etwas im Argen lag. Bei den ersten paar Blocks war er noch gelinde überrascht – beim fünften schlitterte er einem Schock entgegen. Es war nicht einfach nur seltsam, es war … nun, es war unmöglich .
    Die Bybee Street, von Osten kommend, war die erste richtige innerstädtische Straße, entlang derer die Zahl der Gebäude die der leerstehenden Grundstücke überwog. Es gab einige Espresso-Bars und preisgünstige Restaurants sowie ein Billigkino, in dem nie etwas anderes zu laufen schien als Horrorfilme und Sex-Komödien – und das deswegen der beliebteste Treffpunkt der Jugend von Raccoon war. Es gab sogar ein paar leidlich hippe Kneipen, die Bier aus Kleinstbrauereien ausschenkten und heiße Rum-Drinks für die winterliche, aus Collegestudenten bestehende Ski-Meute.
    An einem Samstagabend um Viertel vor neun hätte die Bybee Street eigentlich von Leben wimmeln müssen. Doch wie Leon sah, waren die meisten der ein- oder zweistöckigen Backsteinbauten mit ihren Läden und Restaurants, die die Straße säumten, dunkel – und in den wenigen, die noch mit etwas Licht prahlten, schien sich niemand aufzuhalten. Entlang der schmalen Straße waren zahlreiche Autos geparkt, und doch sah er keine Menschenseele – die Bybee Street, der Treffpunkt für cruisende Teenager und Collegestudenten, war völlig verlassen.
    Wo zum Teufel stecken die alle?
    Sein Verstand suchte nach Antworten, während der Jeep die stille Straße hinabkroch; verzweifelt suchte Leon nach einer Erklärung – und nach einer Möglichkeit, die schweißtreibende Angst zu lindern, die sich plötzlich über ihn gesenkt hatte. Vielleicht fand ja irgendein Event statt, eine kirchliche Veranstaltung, ein Spaghetti-Essen zum Beispiel. Oder man hatte beschlossen, in Raccoon fortan ein Oktoberfest zu feiern, und heute Abend ging die große Eröffnung vonstatten.
    Nun ja, aber alle Leute zur gleichen Zeit? Das müsste ja ’ne echte Wahnsinnsparty sein.
    Erst jetzt wurde Leon bewusst, dass er seit dem Schrecken mit dem Hund zehn Meilen vor der Stadt kein Auto mehr auf der Straße hatte fahren sehen. Kein einziges. Und mit dieser zutiefst beunruhigenden Erkenntnis ging die nächste einher – weniger dramatisch zwar, aber weit unmittelbarer.
    Irgendetwas roch übel. Mehr noch, irgendetwas stank wie Scheiße.
    O Mann, ein totes Stinktier. Und offenbar hat es sich vollgekotzt, bevor es verreckt ist.
    Er hatte den Jeep bereits auf Schritttempo verlangsamt und vorgehabt, einen Block weiter links in die Powell Street abzubiegen – doch dieser entsetzliche Gestank und die völlige Abwesenheit von Leben verursachten ihm eine mordsmäßige Gänsehaut. Vielleicht sollte er anhalten und die Lage checken, sich umsehen nach irgendeinem Anzeichen von –
    „Oh! Hey … “
    Leon grinste. Erleichterung wollte seine Verwirrung vertreiben. Dort an der Ecke standen Leute, praktisch direkt vor ihm. Die Straßenbeleuchtung auf ihrer Seite brannte nicht, aber ihre Silhouetten konnte er deutlich sehen – ein Paar, eine Frau in einem Rock und ein großer Mann, der Arbeitsstiefel trug. Im Näherkommen konnte Leon an der Art, wie sie sich auf der Powell Street südwärts bewegten, erkennen, dass sie sturzbetrunken sein mussten. Die beiden wankten in den Schatten, den ein Geschäft für Bürobedarf warf, und damit außer Sicht, aber er fuhr ohnehin in diese Richtung – es konnte also nicht schaden, anzuhalten und zu fragen, was hier los war.
    Müssen von O’Kelly’s gekommen sein. Ein oder zwei Pints zu viel, aber so lange sie nirgendwohin fahren, soll’s mir recht sein. Werd ich mir bescheuert vorkommen, wenn sie mir sagen, dass heute Abend das große kostenlose Konzert stattfindet oder das städtische Esst-so-viel-wie-ihr-könnt-Barbecue …
    Fast ausgelassen vor Erleichterung bog Leon um die Ecke, spähte aus zusammengekniffenen Augen in die dichten Schatten und hielt Ausschau nach dem Paar. Er sah die beiden nicht, aber zwischen dem Bürozubehörladen und einem Juweliergeschäft zwängte

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