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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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Wahrscheinlich hatten sie das Selbstzerstörungssystem bereits gefunden – das Schloss war kompliziert und ungewöhnlich, und um es zu öffnen, brauchte man einen Schlüssel, den er nicht hatte. Rechts neben der Tür befand sich ein gesicherter Granatwerfer, er kannte das Modell nicht, und auf der Vorrichtung, die die Waffe hielt, stand: Entriegelung nur im Notfall .
    Na schön. Wir sollten verschwinden, so lange wir es noch können , dachte er, auch wenn es ihm nicht passte. Wie viel mächtiger würde Alexia noch werden, ehe sich eine weitere Chance wie diese ergab?
    „Hey – hey, Moment mal!“, sagte Claire und begann in der kleinen Tasche zu wühlen, die sie um die Taille trug. Bevor Chris eine Frage stellen konnte, hielt sie einen schmalen Metallschlüssel empor, der wie eine Libelle geformt war.
    „Den hab ich auf Rockfort gefunden“, sagte sie, beugte sich vor und schob ihn in die Öffnung. Er passte perfekt, das Schloss wurde mit einem vernehmlichen Klick entriegelt.
    „Du willst die Selbstzerstörung aktivieren, stimmt’s?“, sagte Claire. Es war eine rhetorische Frage. „Kennst du den Code?“
    Chris antwortete nicht, dachte nur, dass es doch eine erstaunliche Häufung von Zufällen im Leben gab, und manchmal gereichten sie einem zum Vorteil.
    „Code Veronica“, sagte er leise und zog die Tür auf. Er war bereit, alles in die Luft zu jagen, und begriff, dass dies der einzige richtige Weg war.

ACHTZEHN
    Der Junge war tot, aber das Mädchen nicht. Und jetzt versuchte der junge Mann Alexias Zuhause zu zerstören, und das war kein Spiel oder Experiment mehr, das es zu beobachten galt – er musste sterben, schmerzvoll und elend. Wie konnte er es nur wagen, das in Betracht zu ziehen? Er hätte vor ihr knien sollen, als wertloser Bittsteller, mit dem sie tun und lassen konnte, was ihr gefiel. Wie konnte er es nur wagen?
    Alexia sah, wie die Geschwister nach ihrer niederträchtigen Tat davongingen und spürte ihren Wunsch zu entkommen, als die automatische Sequenz begann.
    Lichter blitzten auf, Warntöne erklangen, Systeme schalteten sich im ganzen Terminal ab. Natürlich war dieser perfide Versuch sinnlos. Sie konnte die Vernichtungssequenz mit einem Minimum an Aufwand stoppen, indem sie ihre Macht über das Organische benutzte, um jede Verbindung in der Einrichtung zu unterbrechen. Aber es war der Gedanke hinter der Tat, der sie so aufbrachte. Er hatte ihre Fähigkeiten bezeugt, er hatte es gesehen und war entsetzt geflohen … und doch hielt er sich für würdig, ein Leben wie das ihre zu vernichten?
    Alexia fasste sich, zog all ihre Kräfte zusammen, wurde vollkommen. Sie wusste, dass der junge Mann eine Waffe mitgenommen hatte, die neben dem Keyboard lag, einen Revolver, den jemand dort zurückgelassen hatte. Sie unternahm nichts dagegen, wusste, dass die Waffe ihm Hoffnung geben würde, wusste, dass der Sieger alles nehmen musste, damit der Sieg perfekt war. Sie würde ihm die Hoffnung nehmen, würde seiner Schwester das Leben rauben – und dann würde sie ihm das seine stehlen.
    Als sie vollkommen war, stellte sie sich vor, flüssig zu werden und sich so mühelos durch ihre Umgebung zu bewegen wie die organischen Verlängerungen, die sie kontrollierte. Und dann tat sie es, bewegte sich, um die Eindringlinge zu stellen.
    Sie waren überrascht, als hätten sie tatsächlich damit gerechnet, Erfolg zu haben. Alexia schlüpfte aus ihrem organischen Träger, entfaltete sich, drehte sich um und sah ihnen in die dummen Augen, in ihre erschrockenen Schafsgesichter. Sie erwiderte ihren Blick, dabei aller Wut zum Trotz neugierig.
    Sie stritten vor ihr; er bestand darauf, dass er sich „um die Sache kümmern“ würde, dass das Mädchen flüchten sollte. Das Mädchen willigte ein, wenn auch widerstrebend, bestand aber im Gegenzug darauf, dass er überleben sollte. Nach dieser albernen Bemerkung drehte sich das Mädchen um und rannte in Richtung des Aufzugs.
    Alexia bewegte sich, um einzugreifen, hob die Hand, um das Mädchen zu packen –
    – doch in ihrem Fleisch öffnete sich ein Loch und lenkte sie ab. Eine Kugel war in ihren Körper gedrungen. Sie wandte sich um und lächelte ihn an, die Waffe in seiner Hand, und dann fasste sie in sich selbst hinein, zog die Kugel heraus und warf sie ihm entgegen. Sein Gesichtsausdruck war zutiefst befriedigend, das Mädchen aber war verschwunden, als sie sich wieder umdrehte.
    Alexia entschied, dass es Zeit war, ihre Grenzen auszuweiten. Um ihm zu zeigen, was sie

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