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Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter

Titel: Resident Evil - Sammelband 03 - Im Netz der Verraeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S. D Perry
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verhalten. Wenn Alexia auch nur halb so mächtig war, wie er annahm, wusste sie längst, wo er sich befand … und wo sich Claire aufhielt.
    Bitte, tu ihr nicht weh, bitte! , dachte er. Der Gedanke wiederholte sich immerzu, während er den nächsten Gang durchkämmte, eine Tür passierte und sich noch einen Korridor vornahm, noch einen … Er wusste nicht, ob es überhaupt etwas gab, das Alexia stoppen konnte. Aber wenn er es schaffte, Claire zu finden und zum Evak-Fahrstuhl zu gelangen, wollte er versuchen, den Selbstzerstörungsmechanismus auszulösen, bevor sie von hier verschwanden. Alexia war auf halbem Weg zur Allmacht und abgrundtief böse – sie war eine drohende Apokalypse, und sie musste aufgehalten werden.
    „Claire!“
    Und weiter, immer weiter … durch einen vertrauten Gang, der aus dem Spencer-Anwesen kopiert war … durch eine Tür, die in eine Art düsteres Gefängnis führte, wo Zellen die Wände säumten …
    Er musste sie finden, vorher konnte er nicht gehen. Er wollte Alexia tot sehen. Aber er würde Claires Leben nicht aufs Spiel setzen, um keinen Preis. Und sie hier herauszubringen, hatte absoluten Vorrang …
    Hinter einer der geschlossenen Türen weinte jemand. Chris blieb stehen und lauschte. Er versuchte nicht zu atmen und das unaufhörliche Klopfen eines Infizierten zu ignorieren, der in einer anderen Zelle eingesperrt war. Da! Wieder dieses schluchzende Heulen …
    Claire, Gott sei Dank, du lebst!
    Er riss die Tür auf, bereit, sich auf alles zu stürzen, was auch nur in Claires Nähe war – und sah sie am Boden sitzen, weinend, die Arme um einen jungen Mann geschlungen, dessen nackter Körper zerschunden und jämmerlich aussah. Und der tot war, ganz ohne Zweifel.
    Scheiße.
    Es konnte sich nur um Claires Freund Steve handeln, und obwohl es ihm Leid um den Jungen tat, den er nie kennen gelernt hatte, war es doch Claires Anblick, der ihm das Herz brach. Sie sah so zerbrechlich aus, so elend allein … und auch daran war Alexia schuld.
    Chris bezweifelte keine Sekunde, dass Steve wegen dieses verrückten Miststücks gestorben war. Aber so sehr es ihn auch drängte, sich hinzusetzen und Claire zu trösten, ihre Hand zu halten und sie trauern zu lassen, wusste er doch, dass sie beide hier weg mussten.
    „Wir müssen gehen, Claire“, sagte er so einfühlsam wie möglich – und war erleichtert, als sie nickte, ihren Freund vorsichtig zu Boden sinken ließ und mit zitternder Hand seine Augen schloss. Sie küsste ihn auf die Stirn und stand auf.
    „Okay“, sagte sie und nickte noch einmal. „Ich bin bereit.“
    Sie blickte nicht zurück, und trotz der Lage war Chris stolz auf sie. Sie war stark, stärker als er es gewesen wäre, hätte er sich gezwungen gesehen, jemanden zurückzulassen, der ihm etwas bedeutete.
    Gemeinsam rannten sie zurück in den Gang. Chris nahm an, dass sie sich nahe der Südwestecke des Gebäudes befanden, wo er den Jet gelandet und den Notfall-Evakuierungsfahrstuhl gesehen hatte. Das Selbstzerstörungssystem lag vermutlich in der Nähe des Aufzugs, sodass man sich schnell absetzen konnte. Wenn sie es zu diesem Aufzug schafften, würde er auf dem Weg nach oben in jeder Etage danach suchen.
    Am Südende des Ganges gab es eine Treppe. Chris rannte darauf zu, Claire war an seiner Seite. Er konnte spüren, wie die Sekunden verstrichen, und als sie die Stufen hinaufeilten, hatte er das Gefühl, als hole die Zeit sie ein – und als hätte Alexia aufgehört, länger nur mit ihnen spielen zu wollen.
    Durch die Tür am oberen Treppenende gelangten sie auf eine riesige Metallgitterplattform. Chris lachte laut auf, als er nach hinten schaute und die unbeschrifteten Türen des Notfallfahrstuhls sah.
    „Was ist?“, fragte Claire.
    Er deutete auf die Türen und grinste. „Der Aufzug da bringt uns direkt zum Jet.“
    Claire nickte. Sie lächelte zwar nicht, schien aber erleichtert. „Gut. Gehen wir.“
    Chris hatte sich wieder umgedreht und betrachtete die Wand, die dem Lift gegenüber lag. „Ich muss erst noch was überprüfen“, sagte er. Er wollte sich die Tür in der Ecke, die wie ein Sicherheitsschott wirkte, genauer ansehen. „Geh du schon mal vor, ich komm gleich nach.“
    „Vergiss es“, erwiderte Claire entschieden. Sie folgte ihm, ihre Augen rot vom Weinen, aber ihr Kinn fest entschlossen vorgereckt. „Wir trennen uns auf keinen Fall.“
    Chris bückte sich, um sich den Schließmechanismus der Tür anzusehen, und seufzte, als er sich wieder aufrichtete.

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