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Resteklicken

Resteklicken

Titel: Resteklicken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meschner Moritz
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bis 8 TAGE «. Und die habe ich jetzt durch.
    Ich überlese geflissentlich die nächsten Tipps und gehe direkt zum letzten: »Wenn Sie wirklich alle Schritte befolgt haben, dann dürfen Sie bei Ihrer Exfreundin um ein Treffen bitten. Jetzt ist sogar ein Vorwand (wie etwa ein vergessenes Hemd o.Ä.) erlaubt. Aber wirklich NUR dann, wenn Sie auch alle vorherigen Schritte befolgt haben!!! NUR dann!!!«
    Jaja, hab ich .
    Ich nehme mein iPhone und will gerade eine SMS ­schreiben, als es plötzlich klingelt und mir vor Schreck aus der Hand flutscht. Ich hebe es auf und hoffe, dass Steffis Name auf dem Display steht. Natürlich nicht. Es ist mein bester Freund Max. Ich gehe nicht ran.
    Nur ein paar Sekunden später ploppt das Chat-Fenster bei Facebook auf.
    Max Schöller
    Max ist online.
    Max
    Du Schwachkopf, ich weiß doch, dass du da bist! Du bist ja auch online!
    Ich überlege einen kurzen Moment. Dann antworte ich.
    Ich
    Habe zu tun.
    Max
    Klar, du Opfer! Wichsen oder was?
    Was machst du heute Abend?
    Ich
    Keine Ahnung. Vielleicht probiere ich das mit dem Pulsadern-Aufschneiden mal aus, von dem alle so schwärmen.
    Max
    Wir treffen uns um acht bei mir und gehen dann weg.
    Chicks sind auch am Start! Du musst mal wieder raus,
    du Einsiedler!!!
    Ich
    Ich weiß noch nicht so genau.
    Max
    Wenn du nicht kommst, reise ich in der Zeit zurück und töte deine Eltern!!! Ab ACHT!!!
    Max ist offline.
    Ich zünde mir eine Zigarette an. Dabei habe ich die letzte gerade erst ausgemacht. Ja, Max hat vermutlich recht. Ich muss raus. Keine SMS mehr an Steffi! Keinen jämmerlichen Liebeskummer mehr! RAUSRAUSRAUS ! Heute Abend werde ich eine neue Frau kennenlernen! Die neue, WAHRE Liebe meines Lebens!
    Ich lege die Zigarette im Aschenbecher ab, mache meine Hose auf und schaue mir wieder das Party-Bild von gestern Abend an, auf dem Janina Irgendwer in einem kurzen Rock zu sehen ist. Dann setze ich mir das Massagegerät auf den Kopf.

Moritz Meschner Party-Night out @ the boys.
    vor 51 Minuten
    Sascha Hettmann gefällt das.
    Als ich gegen neunzehn Uhr mit einem Sixpack vor Max’ Haustür stehe und die Klingel betätige, fragt Max »Wer da?« durch den Lautsprecher, und ich sage mit verstellter Stimme »Staatssicherheit«.
    Im Fahrstuhl aktualisiere ich mein Facebook-Profil ganze drei Mal auf meinem iPhone, um zu schauen, ob jemand meine Statusmeldung kommentiert hat. Bis auf Sascha, den ich ja sowieso gleich treffen werde, scheint niemanden groß zu interessieren, dass es mir wieder besser geht, und dass mir heute eine großartige Partynacht mit Freunden inklusive dem Abschleppen einer ebenso großartigen Frau bevorsteht. Na ja, die coolen Kommentare werden schon noch kommen. Ich gucke mir meine Statusmeldung noch mal genauer an: »Party-Night out @ the boys.« Hmm. Irgendetwas ist komisch an dieser Formulierung. Ich weiß nur nicht genau, was.
    Die Fahrstuhltür öffnet sich, und Max steht schon mit einer halbleeren Flasche Bier in seiner Wohnungstür.
    »Na, wie geht’s?«, fragt er.
    »Na ja, geht so«, sage ich.
    Am Wohnzimmertisch sitzen Sascha und André. Sascha versucht anscheinend gerade, einen Tetrapak zu essen, denn er hat den Giebel der Verpackung in kleine Einzelteile zerrissen, und steckt sich zwei davon in den Mund, als ich ins Zimmer komme.
    »Wir haben da was laufen«, sagt André und gibt mir die Hand.
    »Was denn?« frage ich.
    »Wir haben um zwanzig Euro gewettet. Der Idiot ist der Meinung, dass man eine ganze Milchtüte essen kann.«
    »Total durchgeknallt«, sagt Max.
    Wir machen oft so einen Schwachsinn, wenn uns langweilig ist.
    Früher hat mir das sogar Spaß gemacht.
    Früher, als es Steffi noch gab.
    »Du siehst nicht besonders gut aus.«
    Max reicht mir ein geöffnetes Bier und wir stoßen an.
    »Vergiss sie endlich!«
    »Leck mich endlich«, sage ich und hole mein iPhone aus der Jackentasche. Immer noch hat keiner meiner Freunde meinen Status kommentiert. Ich frage mich, ob Steffi das lesen kann. Falls ja, dann wird sie jedenfalls wissen, dass ich heute Abend eine andere knallen werde, und sie wird sich allein bei dem Gedanken daran hundeelend fühlen. Vielleicht wird sie mich sogar anrufen.
    »Party-Night out @ the boys.« Hmm. Was stört mich nur daran?
    Ich nehme einen Schluck Bier und beobachte Sascha dabei, wie er auf den Milchtütenfitzeln rumkaut. Plötzlich steigen ihm Tränen in die Augen, und er muss aufgeben. Tatsächlich bekommt er nichts runter von dieser Milch­packung, denn die besteht nicht nur

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