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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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auch anstrengte, sie fand keine verräterischen
Instrumente, die der Überwachung dienten. Es gab in diesem Raum nur die
drei Becken, die beiden Schränke und die Unmengen an Schläuchen.
    Kameras , dachte sie. Bilder von Schalttafeln und Monitoren zuckten durch
ihren Geist. Sie wusste, was Kameras waren, hatte mit ihnen gearbeitet, ebenso
mit allerlei anderen technischen Geräten. Es schien, als sei ein gewisses
Grundwissen in ihren Erinnerungen gespeichert und als habe sie jederzeit Zugang
dazu. Nur die Gedanken an das eigene Selbst und an das, was mit ihr geschehen
war, griffen offensichtlich ins Leere.
    Ein Surren ertönte. Sie schaute auf und sah, wie sich die Tür zwischen
den beiden Schränken nach links in die Fuge zurückschob. Neugierig
beugte sie sich vor. Gleich darauf rollte ein metallisches Etwas in den Raum.
Es wirkte auf den ersten Blick wie eine Trage mit sechs Rädern, doch dann
erkannte sie die optischen Sensoren im vorderen Bereich und die vier Greifarme,
die zu beiden Seiten aus dem Ding ragten. Die vermeintliche Trage rollte auf
die Frau zu und verhielt direkt vor ihren Füßen. Tatsächlich
befand sich auf der Oberfläche eine Art Polster, das zum Entspannen einlud.
Es handelte sich dabei wirklich um eine fahrbare Liege.
    »Leg dich bitte hin.«
    Eine sprechende, fahrbare Liege , korrigierte sie sich.
    »Warum sollte ich das tun?«, fragte sie, statt der Bitte Folge zu
leisten. Zwei der vier Greifarme begannen zu gestikulieren und deuteten auf
das Polster. Die Frau entdeckte darauf ein Stofflaken, das nicht mit dem Rest
der Trage verbunden war.
    »Nimm das Handtuch«, sagte die Liege. »Du kannst Dir damit das
Chyardyn vom Körper reiben, bis wir die Reinigungskammer erreicht haben.«
    »Was ist mit mir geschehen?«, fragte die Frau, griff nach dem Stofflaken
und breitete es aus. Es war groß genug, dass sie ihren ganzen Körper
darin einhüllen konnte. Da sie noch immer fröstelte, warf sie sich
das Handtuch über die Schultern, schlug es vorne zu und rieb sich damit
trocken.
    »Antwortest du bitte?«
    »Ich bin nicht befugt, deine Fragen zu beantworten«, sagte der Automat
und deutete abermals mit seinen Gliedmaßen auf die Liegefläche. »Ich
bringe dich zur Reinigungskammer.«
    Sie seufzte, hockte sich auf das Polster, blieb jedoch sitzen, statt sich hinzulegen.
Augenblicklich fuhr die Robottrage an, wendete um das Becken und steuerte durch
die Tür. Hinter dem Raum, in dem sie erwacht war, lag eine Art Gang. Seine
Wände waren leicht gewölbt, erinnerten mehr an das Innere eines Schlauches
und wirkten stellenweise transparent. Als sie eines der durchsichtigen Segmente
passierten, erhaschte die Frau einen flüchtigen Blick auf die Welt jenseits
des gebogenen Korridors. Zuerst glaubte sie, nur Schwärze zu sehen, doch
dann machte sie die Umrisse eines weiteren Schlauchs aus. Dann von noch einem
und noch einem. Der letzte war kaum noch zu erkennen, verlor sich irgendwo im
Dunkel eines Leerraums. Die Schläuche schienen von anderen Räumen
zu einem zentralen Sammelpunkt zu führen, auf den nun auch ihre Robottrage
zusteuerte.
    »Dauert es noch lange?«, fragte sie.
    »Wir sind sofort da«, antwortete die Stimme der Liege. Sie klang vollkommen
tonlos, wie der Frau jetzt auffiel. Weder männlich, noch weiblich, nicht
einmal schnarrend metallisch, wie sie es von einigen Robotern gewohnt war.
    Gekannt habe , dachte sie. Es stand für sie vollkommen außer
Frage, dass sie schon einmal gelebt hatte. Die vielen Erinnerungen, die auf
sie eindrangen, sprachen dafür. Etwas Furchtbares musste geschehen sein,
und alles in ihr brannte darauf, endlich Antworten auf die Fragen nach ihrer
Herkunft, ihrem Namen und ihrer Vergangenheit zu erhalten. Sie hoffte, dass
sie in der Reinigungskammer auf jemanden traf, der ihr weiterhelfen konnte.
Alles, nur keine andere Maschine, wie diese hier.
    Sie blickte nach vorn. Die Röhre, durch die sie fuhren, schien endlos lang
zu sein. In gleich bleibendem Tempo rollte der Robot dahin. Seine Greifarme
hatte er eingefahren und irgendwo unterhalb der Liege versteckt. Die Frau fragte
sich, ob durch andere Tunnel jetzt ebenfalls automatische Tragen mit ihren Patienten
fuhren, die gerade in einem Becken mit gallertartiger Masse erwacht waren. Angestrengt
spähte sie durch die transparenten Segmente der Röhre, vermochte jedoch
nicht zu erkennen, ob die anderen Tunnelverbindungen

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