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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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zurück trat und seinen Augen auswich.
    »Die Erinnerung wird langsam von selbst zurückkehren, meine Liebe.«
    »Ich ... bin nicht Ihre Liebe !«, fauchte sie zurück und
spannte sich innerlich an. Das Gefühl, nicht zu wissen, wer man war und
was geschehen war, bohrte sich unerträglich schmerzhaft in ihr Herz. Sie
war wütend. Wenn sie nicht bald Antworten erhielt, würde sie den Verstand
verlieren oder irgendeine Dummheit begehen. Da half auch das Reinigungsritual
mit seiner beruhigenden Wirkung nicht.
    »Wie auch immer«, sagte Kar'l Suut und lehnte sich tief in die Polster
des Sessels zurück. »Ich werde Sie jetzt mit einigen Optionen vertraut
machen, die ...«
    »Optionen?«, fuhr sie schrill dazwischen. Sie machte einen Satz auf
den Schreibtisch zu und knallt die Faust auf die Platte. »Wie heiße
ich?«
    Ihre sich überschlagende Stimme schien den angeblichen Berater nicht im
Mindesten zu beeindrucken. Im Gegenteil, er lächelte dünn und starrte
sie unverwandt mit dem eigentümlichen Blick an, der ihr schon fast eine
Gänsehaut bescherte.
    »Wie ich schon sagte, werden Ihre Erinnerungen nach und nach zurückkehren.
Vom medizinisch-psychologischen Standpunkt aus ist es nur bedingt empfehlenswert,
an dieser Stelle etwas forcieren zu wollen.«
    »Sie werden mir doch wohl meinen Namen verraten können!«, brauste
sie auf und unterdrückte den Impuls, einfach über die Tischplatte
zu springen und den Mann notfalls mit Gewalt zum Reden zu bringen.
    »Wählen Sie selbst«, schlug der Mann vor, den aggressiven Ton
in ihrer Stimme ignorierend. »Schließen Sie die Augen und konzentrieren
sich auf den Namen. Nehmen Sie den erstbesten, der Ihnen in den Sinn kommt.
Sie werden schon ...«
    »Sonja!«, stieß sie hervor.
    Kar'l Suut runzelte die Stirn, ließ sich jedoch nicht anmerken, ob er
über die erneute Unterbrechung ungehalten war. Stattdessen nickte er.
    »Sehen Sie, das war doch wirklich nicht schwer, oder?«
    »Sonja ...«, sprach die Frau den Namen betont langsam aus. Sie schloss
die Augen und entspannte sich sichtlich. Nebelfetzen blitzten in ihren Gedanken
auf. Fragmente vergangener Tage, zu blass, um sie wirklich festhalten zu können.
Jedes Mal, wenn sie versuchte, sie zu fassen, zu einem Bild zu formen, dann
zerfielen sie in feine Splitter, die wie Explosionsfunken auseinander stoben
und sich in alle Richtungen verteilten. Unerreichbar.
    »Etwas stimmt nicht«, sagte sie leise.
    »Vertrauen Sie auf Ihre Erinnerungen«, gab Kar'l Suut zurück.
    Sonja löste sich von dem Tisch und taumelte zwei Schritte zurück.
Sie versuchte, sich irgendwo festzuhalten und ließ sich auf den Besucherstuhl
vor dem wuchtigen Schreibtisch fallen. Ihre Gedanken wirbelten, und immer wieder
zuckte der Name – ihr Name – durch ihr Bewusstsein. Doch etwas
passte nicht ins Bild. Nur was?
    »Dieser ... Körper«, sagte sie. »Er gehört nicht zu
diesem Namen. Irgendetwas ist hier ... falsch!«
    Kar'l Suut breitete die Arme aus. »Wie gesagt, Sie werden Ihre Erinnerungen
bald zurückhaben und sich dann ein Gesamtbild machen können. Die wichtigsten
Fakten werde ich Ihnen in einem kurzen ...«
    Die neuerliche Unterbrechung vermochte niemand wirklich vorherzusehen. Es ging
so schnell, dass nicht einmal Zeit blieb, die Situation wirklich zu erfassen.
Nur Sonjas unglaublichen Reflexen war es zu verdanken, dass sie die nächste
Sekunde überhaupt überlebte. Das feine Klacken, das sie wahrnahm,
erregte ihre Aufmerksamkeit. Sie wandte sich halb um und warf sich instinktiv
aus dem Sessel. Im selben Augenblick zerriss eine Detonation die Tür zum
Büro und ein gleißender Lichtfinger strich durch den Raum über
den Schreibtisch hinweg und erfasste Kar'l Suut. Der Blick seiner stechenden
Augen blieb selbst im Tod ungerührt. Sein Gesicht wirkte nicht einmal schmerzverzerrt,
und wäre nicht das schwelende Loch in seiner Brust gewesen, hätte
man meinen können, er lebe noch.
    Sonja wurde von der Druckwelle der Detonation zu Boden gedrückt. Sie ächzte,
versuchte sich hochzustemmen, doch im gleichen Augenblick vernahm sie schnelle
Schritte, dann spürte sie einen heftigen Schlag in den Nacken, der ihr
augenblicklich das Bewusstsein raubte.
     

 
2.
     
    Sie schlug die Augen auf und war übergangslos wach. Im ersten Moment wunderte
sie sich darüber und dachte schon, sie wäre nur kurz eingeschlafen,
aber als sie den Kopf anhob und den stechenden

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