Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
anderen Ganges machen, als eine dumpfe Erschütterung den Boden und die
Wände der Halle erzittern ließ. Krasher stieß einen markerschütternden
Schrei aus, und die anderen Drunar liefen aufgeregt zu ihm.
    Browker packte den Sprengstoffexperten bei den Schultern. »Wo Dobrar?«
    Krasher zeigte mit zitternden Fingern in den Korridor. »Da!«
    Browker machte einen vorsichtigen Schritt in den Gang hinein und stutzte. War
der Korridor nicht vorhin noch ziemlich lang gewesen? Jetzt endete er nach wenigen
Metern vor einer glatten Granitwand. Von Dobrar aber war keine Spur zu sehen.
    »Wo?«, grollte Browker. »Wo Dobrar?«
    Krasher zeigte zu Boden. »Da drunter!«
    Browker fühlte, wie sich die Härchen in seinem Genick knisternd aufrichteten.
Dieses Prickeln ... Er hatte dieses eigenartige Gefühl vor langer Zeit
zum letzten Mal gehabt. Damals hatte man ihn und sein Kommando aufgetaut, um
eine der letzten Enklaven der verdammten Tomakk auszulöschen. Die Festung,
die sie damals gestürmt hatten, war mit ähnlich teuflischen Fallen
gespickt gewesen. Browker hatte seinerzeit beinahe sein gesamtes Team verloren.
Die Drunar kannten zwar eigentlich keine Angst, aber die mörderischen Fallen
der Tomakk hatten Browker zumindest einen enormen Respekt eingeflößt.
    Er verdrängte den Gedanken an den damaligen Einsatz. Er kniete neben der
Granitwand nieder und schnüffelte daran. Die olfaktorischen Sensoren seines
Helms bestätigten, was sein empfindlicher Geruchssinn gewittert hatte.
Feinste Spritzer von Blut und Gewebe hatten sich hier verteilt.
    Drunarblut!
    Der Felsen, der Dobrar wie ein Schmiedehammer zermalmt hatte, musste etliche
Tonnen wiegen. Nun konnte Browker seinen Herren nicht einmal das Gehirn seines
gefallenen Kameraden schenken! Dabei hatten sie ihm ausdrücklich befohlen,
die Gehirne zu bergen, falls seinen Teammitgliedern etwas zustoßen sollte.
    Frustriert wandte Browker sich ab. Mit großen Schritten ging er an den
anderen Drunar vorbei und sah sich ratlos in der Halle um. Der Plan, die einzelnen
Korridore dieser unterirdischen Anlage abzusuchen, erschien ihm plötzlich
gar nicht mehr so vernünftig.
    »Browker?«, fragte Krasher verunsichert.
    »Leise. Muss denken.«
    In der Stille drang ein fernes Geräusch an sein Ohr. Es hörte sich
ein wenig wie eine Alarmsirene an, fand Browker. Er winkte den anderen Drunar,
ihm zu folgen.
    »Sirene«, murmelte Bossko.
    »Alarm«, pflichtete Potorr ihm bei.
    Trasher runzelte die Stirn und drehte den Kopf hin und her. »Aber wo?«
    Browker deutete mit dem Lauf seines Gewehrs in die eine Richtung. »Da.«
    Trasher schüttelte den Kopf. Er zeigte auf einen anderen Korridor. »Da.«
    Potorr wiederum glaubte, das Geräusch käme aus einer ganz anderen
Richtung. »Nein! Da!«
    Erwartungsvoll sahen sie Browker an. Der Kommandant zögerte. Er durfte
keinen Fehler machen. Wenn er die Drunar jetzt in die falsche Richtung schickte,
liefen sie erneut in eine dieser teuflischen Fallen. Die Drunar würden
womöglich sterben und die Feinde seiner Herren würden entkommen. Er
musste sich entscheiden, und er musste sich vor allem schnell entscheiden,
ehe ihm die Sache noch entglitt und jemand anderes ihm seine Position als Anführer
streitig machte.
    Was sollte er nur tun?
    Da fiel sein Blick auf eine leere gläserne Ampulle, die aus einem leicht
bergauf führenden Korridor herausgerollt kam und klickend auf dem staubigen
Höhlenboden zum Liegen kam. Nun wusste er, wohin er gehen musste.
    »Da!«, brüllte Browker und stieß einen ohrenbetäubenden
Urschrei aus.

    Der anhaltende Sirenenton kam aus einem phosphoreszierenden Blütenkelch.
    Alles in allem sah die Schaltzentrale der unterirdischen Tomakk-Anlage ganz
anders aus, als Jason es erwartet hatte.
    »Himmel«, entfuhr es Taisho, »ist das hier ein Kommandoleitstand
oder ein Blumenladen?«
    Jason sah sich verwirrt um. Es hatte den Anschein, als habe der Urwald einen
Weg in die Tiefen dieser geheimen Anlage gefunden. Fahlgrünes Moos bedeckte
den Boden, Blumen und Ranken hatten sich an den Wänden bis zur Decke hervorgearbeitet.
Ein angenehmer süßer Duft schlug ihnen aus Hunderten von leuchtend
bunten Blüten entgegen. Auf den ersten Blick ein unentwirrbares Chaos,
doch als Jason genauer hinsah, erkannte er ein gewisses System. Keine der Pflanzen
wucherte wild, alle Pflanzen gehorchten einer gewissen Ordnung wie in einem
bizarren

Weitere Kostenlose Bücher