Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 024 - In den Gärten der Tomakk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Achim Hiltrop
Vom Netzwerk:
waren in ihre Beobachtungen so vertieft, dass sie völlig davon überrascht
wurden, dass ein Teil des Fußbodens plötzlich wie von einem Katapult
abgefeuert in die Höhe schoss und so heftig gegen die Decke knallte, dass
der ganze Korridor vibrierte. Am meisten überrascht wurde Trasher, der
an der Spitze des Trupps gegangen war und auf dem fraglichen Stück Fußboden
gestanden hatte.
    Die drei verbliebenen Drunar verharrten wie gelähmt vor dem Granitblock,
der jetzt den Korridor vor ihnen abriegelte. Von oben rieselte ein dünnes
Rinnsal klebrigen Drunarbluts an dem Felsquader herab.
    Krasher räusperte sich und deutete verlegen auf seinen Rucksack, in dem
er noch immer eine Sprengladung mit sich herumtrug. »Jetzt bumm?«
    Browker kochte vor Wut. »Ruhe. Muss denken.«

    »So, das wäre erledigt«, sagte die Blume mit Asahis Stimme zufrieden.
»Das war übrigens wirklich knapp. Noch ein paar Augenblicke, und sie
wären hier gewesen.«
    Jason nickte. Sie hatten die Todesschreie eines ihrer Verfolger bis hierher
gehört, und als Asahi den Zugang zur Kommandozentrale mit einem weiteren
Felsblock versperrte, hatte die mächtige Erschütterung die ganze Anlage
beben lassen.
    »Diese Felsblöcke sind also Teil der Verteidigungsmechanismen dieser
Anlage?«, fragte Jason neugierig.
    »Stimmt«, antwortete Asahi. »Aber wir haben einen Denkfehler
gemacht, als wir dachten, wir sollten in der Anlage eingesperrt werden.«
    Jason legte die Stirn in Falten. »Sondern?«
    Asahis Stimme klang regelrecht belustigt. »Der Zentralcomputer der Anlage
hat uns ausdrücklich hereingelassen, um uns Zuflucht zu bieten. Die Türen
donnerten erst hinter uns in Schloss, um unsere Verfolger draußen
zu halten.«
    Taisho schnippte mit den Fingern. »Und der Felsblock in dem Korridor, der
mich und Jason fast zermanscht hätte?«
    »Der Korridor hätte wieder ans Tageslicht geführt«, belehrte
ihn Asahi, »und der Felsblock sollte lediglich diesen Zugang versiegeln.
Da ihr im Weg wart, hat der Zentralcomputer den Felsblock abgebremst, bis ihr
euch in Sicherheit bringen konntet.«
    »Sehr rücksichtsvoll. Aber warum dieser ganze Quatsch mit den Felsen?
Warum haben die Tomakk nicht einfach ein paar Blasterkanonen irgendwo montiert
und auf Autofeuer gestellt?«, fragte Jason.
    »Die Tomakk«, erläuterte ihm Asahi, »hielten prinzipiell
nichts von Schusswaffen. Sie bevorzugten die Weiterentwicklung von Biotechnologie
und den Einsatz von Naturmaterialien.«
    »Ah«, machte Jason verächtlich und deutete auf den Biocomputer
mit all seinen Blumen, Moosen, Flechten, Pilzen und Farnblättern. »Flower-Power
also.«
    Es dauerte einen Moment, bis Asahi die Übersetzung des Begriffs verstanden
hatte. Die Lautsprecherblume gab ein glucksendes Geräusch von sich. »Ich
denke, das trifft es ziemlich genau, ja.«
    Taisho sah sich fröstelnd um. »Wenn der Computer uns vor unseren Verfolgern
schützen wollte, dann wusste er, wer sie sind?«
    »Das kann man wohl sagen«, entgegnete Asahi. »Es gibt hier eine
ausführliche Datenbank, in der auch etwas über die Typen steht, die
hinter uns her waren. Warte, ich zeige sie euch mal.«
    Jason machte große Augen, als vor ihm ein faustgroßer Pilz aus einem
Moosbett emporwuchs. Der Pilz blähte sich auf, bis er die Größe
eines Fußballs erreicht hatte, dann stülpte er sich um und verformte
sich zu einem grotesken Wesen, das einem Alptraum entsprungen zu sein schien.
Es sah aus wie ein Gorilla, der sich in einen viel zu kleinen Raumanzug gequetscht
hatte. Das Monster hatte ein Maul voller spitzer Reißzähne, und bewaffnet
war es mit einem riesigen Sturmgewehr, auf dem ein Bajonett steckte. Außerdem
hielt es noch eine schwere Keule mit stählernen Dornen in den Pranken.
Jason schluckte – die Keule war fast so lang wie die Kreatur selbst!
    »Das ist doch ein Druun'Or wie der, den wir auf dem Wandgemälde gesehen
haben!«, rief Taisho.
    »Dann ist das also keine Sagengestalt?«, hakte Jason verunsichert
nach.
    »Die Drunar, wie sie sich nennen, sind sehr real. Sechs von ihnen sind
trotz der automatischen Verriegelung in die unterirdische Anlage eingedrungen«,
fuhr der Biocomputer mit Asahis Stimme fort. »Einer wurde von einem Selbstverteidigungsmechanismus
erledigt, zwei andere habe ich gerade unschädlich gemacht.«
    Jason fühlte Panik in sich aufsteigen. Er hatte keine Lust, Bekanntschaft
mit den bedrohlich

Weitere Kostenlose Bücher