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Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Zentrale öffnete sich, und der Passagier, den sie auf Sally
McLennanes Anordnung an Bord genommen hatten, trat ein.
    Angesichts der vielen Spione und Attentäter, die der Besatzung der Ikarus von Anfang an das Leben schwer gemacht hatten, war die Begeisterung der Männer
und Frauen über einen Aufpasser, wie Weenderveen ihn genannt hatte, nicht
gerade überwältigend gewesen. Sentenza hatte sich bemüht, die
Wogen zu glätten:
    »Einige Volli ... hm ... Botschafter befürchten immer noch, dass das
Raumcorps nur im eigenen Interesse handeln und geheime Sonderverträge mit
den Lediri abschließen könnte, mit dem Ziel, eine Vormachtstellung
in der Galaxis zu erlangen. Sie forderten, uns auf der Mission begleiten zu
dürfen, um sicherzustellen, dass wir niemanden hereinlegen. Allerdings
konnten sie sich nicht einigen, wer von ihnen die Rolle des Beobachters einnehmen
sollte, da sie sich auch untereinander nicht über den Weg trauen. Schließlich
fanden sie einen Kompromiss, indem sie einen Mann wählten, der ein völlig
unbeschriebenes Blatt unter den Diplomaten ist. Da er das Amt erst kürzlich
übernommen hat, geht man davon aus, dass es noch keinerlei Bestechungsversuche
von irgendeiner Seite aus gegeben hat und er von allen Kandidaten der vertrauenswürdigste
ist.«
    »Ich glaube, ich weiß, von wem du sprichst«, sagte Sonja. »Das
mit den Bestechungsversuchen dürfte sich exakt in dem Moment geändert
haben, als er für diese Aufgabe berufen wurde. Hältst du ihn für
integer?«
    »Wer ist es?«, fragte Thorpa und fing an, seine Aufzeichnungen durchzusehen.
»Bin ich ihm auf der Feier begegnet? Gehört er einer interessanten
Spezies an? Wird er mir einige Fragen beantworten, die äußerst wichtig
für meine Abschlussarbeit sind? Kann ich ihn auch –«
    An'ta verzog lediglich das Gesicht, enthielt sich jedoch jeglichen Kommentars.
Was sie dachte, war für die anderen jedoch nicht schwer zu erraten: Noch
ein Trottel, der ständig versuchen wird, mich anzubaggern.
    »Ich denke, wir haben Glück im Unglück«, fuhr Sentenza fort.
»Die Botschafter hätten auch darauf beharren können, dass wir
die ganze Blase auf der Paracelsus mitnehmen. Old Sally lehnte diesen
Vorschlag jedoch mit dem Hinweis ab, dass es sich um eine wissenschaftliche
Mission handle und niemand wisse, was uns erwartet.« Er grinste süffisant.
»In düsteren Farben malte sie aus, dass die Lediri womöglich
an einer ansteckenden Seuche leiden und sich unsere Spezialisten in Lebensgefahr
begeben, um ihnen zu helfen. Außerdem könnte hinter der nächsten
Wolke kosmischen Staubs eine gigantische Flotte der Outsider lauern, denen die
zwei Schiffe, die in erster Linie als fliegende Lazarette dienen, und drei überraschte
Lediri wenig entgegenzusetzen hätten. Um wie viel sicherer ist es dagegen
doch auf Vortex Outpost, wo sich momentan mehr und mehr kampfbereite Raumer
versammeln ...«
    »Und diese wichtigen Herrschaften«, ergänzte Sonja, »kamen
schließlich überein, dass man es den jeweiligen Völkern unmöglich
zumuten könne, ihren eminent wichtigen Diplomaten bei einem gewagten Unternehmen
zu verlieren, so dass sie den Schwarzen Peter jemandem zuschoben, der abwesend
war und von der ganzen Sache nichts mitbekommen hat.«
    »Richtig«, bestätigte Sentenza. »Er hat es sich nicht ausgesucht.
Also sollten wir ihn nicht auffressen. Ich bin überzeugt, er wird sich
im Hintergrund halten und uns bei unserer Arbeit nicht behindern.«
    Damit hatte Sentenza bisher Recht gehabt. Der geduldete Gast war erst vor drei
Stunden an Bord gegangen und hatte sich nach der etwas frostigen Begrüßung
in seine Kabine zurückgezogen. Offenbar hatte er mittlerweile sein Gepäck
verstaut und wollte nun dem Start beiwohnen.
    »Hallo! Ich hoffe, ich störe nicht ...?«
    »Suchen Sie sich einen freien Sitz, Septimus«, erwiderte Sentenza.
    »T minus sechzig«, gab Trooid durch.
    »Danke«, erklang Cornelius' melodiöse Stimme. Er ließ sich
in den Sessel zwischen Weenderveen und Thorpa sinken und begann, mit einem weißen
Taschentuch seine Brille zu putzen.
    Neugierig musterte der Pentakka den Gesandten der Conföderation Anitalle.
»Weshalb tragen Sie eine Brille, Septimus?«
    Cornelius lächelte, dankbar, dass man ihn nicht gänzlich wie einen
Aussätzigen behandelte. »Ein inoperabler Augenfehler. Da meine Augen
empfindlich auf Kontaktlinsen reagieren, muss ich eine

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