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Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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angesichts der Situation nicht zulassen.«
    »Wie gut er mich und meinte Kollegen kennt«, bemerkte Cornelius im
Selbstgespräch. Es klang nicht beleidigt sondern amüsiert.
    »Und der dritte Grund?«, hakte Sentenza nach.
    Erneut brandete Gelächter auf. »Ich wollte einfach nur eure überraschten
Gesichter sehen.«

    »Die Lediri ...«, murmelte Thorpa. »Ein seltsames Volk.«
    Lauter fuhr er fort, damit das Aufzeichnungsgerät seine Worte erfasste:
    »Urian erklärte, dass seine Spezies ihre Energie vom Licht der Sterne
bezieht. Ihre Körper absorbieren die Quanten und setzen die Lichtpartikel
in Energie um. Sie brauchen Energie zum Leben. Das Absorbieren von Licht sie
ist für sie wie für uns die Nahrungsaufnahme. Es besteht keine Gefahr,
dass ihnen wie einem Raumschiff der Treibstoff ausgehen könnte, denn Lichtquanten
sind praktisch überall. Sie sind daher in der Lage, die Ikarus und
die Paracelsus über hunderte von Lichtjahre zu transportieren, ohne
Ermüdungserscheinungen zu zeigen. Auch die Energiestrahlen, die sie auf
Angreifer verschießen, sind umgewandeltes Licht.«
    Er drückte die Stopp-Taste mit einem langen, dünnen Zweig, an dessen
Spitze kleine, hellgrüne Blättchen wuchsen, und überlegte, was
er noch an Wissenswertem erfahren hatte. Es war wichtig, möglichst alles
Gehörte und Gelesene sogleich zu speichern, denn ließ man sich zu
lange Zeit damit, vergaß man vielleicht ein wichtiges Detail, und das
konnte sich fatal auf die weiteren Forschungen und letztendlich auf Thorpas
Abschlussarbeit auswirken. Vielleicht sollte er die Lediri als Schwerpunkt wählen?
Er war der Erste aus seinem Volk, der Kontakt zu ihnen aufgenommen hatte. Welch
sensationelle Erkenntnisse würde er gewinnen und stolz präsentieren
können!
    »Die Heimat der Lediri ist von Vortex Outpost physikalisch Hunderttausende
von Lichtjahren entfernt. Normalerweise würden wir für diese Entfernung
Jahre benötigen, da es in der Nähe keine Sprungtore gibt. Durch das
Huckepack-Verfahren brauchen wir lediglich vier Tage. Das liegt auch daran,
dass die Lebensblase der Lediri, wie man uns zu erklären versuchte, teilweise
auch in einem höheren Kontinuum existierte, was die Reise dorthin kürzer
machte. Wir würden sozusagen den ›Hintereingang‹ benutzen. Das
bedeutet, dass die Lediri eine Geschwindigkeit erreichen können von ...
Moment ...«
    Er unterbrach die Aufzeichnung erneut, und bat den Bordcomputer um die Werte.
Beeindruckt blickte er auf die Zahlen, die das Display seines Terminals anzeigte.
Es gab kaum ein Schiff, das bei diesem Tempo mithalten konnte, weder ein Explorer
der Morgensternklasse noch die durch vizianische Technologie modifizierte Yacht
von Jason Knight, die vermutlich mitsamt ihrer Crew bei Seer'Tak vernichtet
worden war. Oder auch nicht, wenn man sich die letzten Erkenntnisse über
die Sonnentore vor Augen hielt. Wie bedauerlich, der Händler und seine
Begleiterin waren so interessante Studienobjekte gewesen ... Selbst die Outsider
waren den Lediri an Geschwindigkeit unterlegen. Erstaunlich, wirklich, dass
sich eine Lebensform hatte entwickeln können, die auf natürliche Weise
jeglicher bekannter Technik überlegen war.
    Nach dieser großartigen Erkenntnis brauchte Thorpa eine kleine Stärkung,
bevor er seine Arbeit fortsetzten konnte. Das Grübeln machte ihn immer
hungrig ... Das wäre eine feine Sache, dachte er, könnten sich auch
Pentakka von Lichtquanten ernähren: nie Hunger, nie Völlegefühle,
nie ein verkorkster Magen ... Doch andererseits würde Thorpa dann wohl
auch nie mehr exotische Speisen genießen können, was er wirklich
vermissen würde.
    Er rutschte von seinem sattelartigen Spezialsitz und durchquerte unter leisem
Rascheln die Kabine, die mit zahlreichen Artefakten, die er auf verschiedenen
Welten gesammelt oder von Freunden mitgebracht bekommen hatte, bis in den letzten
Winkel voll gestopft war. Größere Objekte, die nicht in Regale und
Vitrinen gepasst hatten, standen und lagen am Boden, zwischen ihnen gerade so
viel Platz, dass sich Thorpa noch auf seinen Laufwurzeln bewegen konnte. In
seinen Räumen auf Vortex Outpost und zu Hause auf Pentak sah es beinahe
aus wie in einem Museum. Wer ihn besuchte, wunderte sich stets, dass sich Thorpa
in all dem Gerümpel wohl fühlte und wichtige Utensilien ohne längeres
Suchen zu finden vermochte.
    Wohin hatte er den Container mit dem

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