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Rettungskreuzer Ikarus Band 032 - Vor der großen Stille

Rettungskreuzer Ikarus Band 032 - Vor der großen Stille

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 032 - Vor der großen Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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den dieser neugierig annahm.
    »Gib mir eine Zusammenfassung«, bat er Sonja, als er die Zahlenkolonnen
auf dem Pad erkannte.
    »Nun, soweit ich das sehen kann, hat der Zeitgenerator einwandfrei funktioniert.
Die Energiewerte sind normal, es gibt keinerlei Fehlermeldungen. Wenn ich das
richtig interpretiere, ist der Generator für den Sprung zurück in
unsere Zeit bestens geeignet.«
    Sentenza verbarg seine Erleichterung nicht. Damit waren einige seiner stillen
Befürchtungen, die er angesichts der fehlenden Erprobung des Geräts
gehabt hatte, zumindest vorerst ausgeräumt.
    »Er hat automatisch umgeschaltet?«
    »Exakt. Sofort nach erfolgtem Sprung hat die Automatik den Rückflug
programmiert. Wir müssten nur noch auf den Knopf drücken und wir wären
wieder in unserer Zeit.«
    Sonja schien zufrieden. Wenn sie zuversichtlich war, konnte man sich normalerweise
auf ihr Urteil verlassen. Sentenza entspannte sich.
    »Damit werden wir wohl noch etwas warten müssen«, mutmaßte
er dann. »Thorpa hat einige der Nachrichtenfeeds ausgewertet, die über
Hyperfunk aus dem Imperium rein kamen. Thorpa!«
    Der Pentakka raschelte mit seinen Zweigarmen. Er schien nur auf diese Aufforderung
gewartet zu haben.
    »Es sieht nicht gut aus, wie erwartet. Wir dürfen zwar davon ausgehen,
dass die Nachrichten geschönt sind, aber vollständige Kontrolle über
die Medien hat das Imperium nicht – oder nicht mehr, je nachdem. Jedenfalls
haben wir wohl ein relativ akkurates Bild von der aktuellen Situation gewinnen
können.«
    Sonja sah Thorpa an, dass er nichts Gutes zu berichten hatte. Sie wusste, dass
sie Zeugen eines längst verlorenen Kampfes wurden, aber das hinderte sie
alle nicht daran, etwas von der Frustration der Lage mitzufühlen. Eine
instabile Situation war für sie gleichzeitig Risiko wie Chance.
    »Das Zweite Imperium ist militärisch am Ende. Die letzten großen
Abwehrschlachten sind alle verloren worden. Zwar wurden den Outsidern beachtliche
Verluste beschert, doch der Nachschub über die Sonnentore des Nexoversums
ist weiterhin massiv. Mittlerweile wurde auch hier das Seer'Tak-Sonnentor, das
in die umgekehrte Richtung geht, aktiviert. Der erste Schritt zur vollständigen
Eingliederung der Milchstraße in den Machtbereich der Outsider.«
    »Das Sonnentor, durch das Jason und Shilla gefallen sind«, kommentierte
Sonja. Thorpa raschelte zustimmend.
    »Ja. Es gibt wohl Hinweise darauf, dass das Imperium seine letzten Kräfte
sammelt und zu einem Schlag ausholt, aber alle Kommentatoren gehen davon aus,
dass dies den Untergang nur etwas aufhalten, aber nicht abwenden wird.«
    »Und sie haben damit zugleich Recht wie auch Unrecht. Unrecht, weil sie
danach einen endgültigen Sieg des Feindes vermuten, der nicht eintreten
wird. Recht, weil das Imperium aufgrund des Beginns der Großen Stille
trotzdem zusammenbricht.«
    Sentenza hatte den Kommentar fast emotionslos gemacht. Alle wussten, was den
Bürger und Journalisten des Imperiums zu dieser Zeit unbekannt war: Dass
der massierte Angriff der restlichen imperialen Flotte allein dazu diente, so
viele Outsiderkräfte wie möglich an einem Ort zu binden und den Kampf
in die Nähe der Sonnentore zu tragen – um dann mit der Aktivierung
der Hyperbombe sowohl den Feind zu vernichten, als auch die gesamte verbleibende
imperiale Flotte in einem gigantischen Suizid zu opfern.
    Sentenza hoffte, dass dieses Opfer in ihrer Zeit nicht nötig sein würde.
Ihr Plan war es, das Seer'Tak-Tor zu nutzen, um die Hyperbombe in den Herrschaftsraum
des Nexoversums zu entsenden und dort zumindest für genügend Ablenkung
zu sorgen, so dass die Invasion verzögert oder gar aufgehalten wurde. Das
größte Problem dieses Plans war, dass sie nicht wussten, wie es im
Nexoversum aussah und ob auf der anderen Seite des Tors überhaupt ein lohnendes
Ziel vorhanden war – und ob sich das Tor auf ein lohnenderes umschalten
ließ. Diese fehlenden Informationen waren das größte Hindernis.
Wenn alle Stricke rissen, würden sie die Hyperbombe doch in der Milchstraße
einsetzen müssen – und damit unausweichlich eine zweite Große
Stille auslösen, die verheerenden Einfluss auf die galaktischen Zivilisationen
haben musste.
    »Was gibt es sonst noch an interessanten Informationen? Wie sieht die Lage
auf Ephalus aus?«, fragte An'ta.
    »Nun, die Informationen sind nicht so umfangreich, wie ich erhofft habe,
aber

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