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Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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immer noch nicht so recht im Klaren darüber, was er davon
halten sollte. Blutwäsche! Allein das Wort ... Manipulationen waren
ihm grundsätzlich verhasst, und normalerweise hätte er sich niemals
freiwillig darauf eingelassen. Aber ohne die Blutwäsche hätte
ihn die Owari-Sucht früher oder später verrückt werden lassen.
Reine Willenskraft wäre niemals ausreichend gewesen, um die grausame Zeit
des Entzugs durchzustehen. So hatte Shilla schließlich entschieden, Jasons
Sternenteufel mit einem Catzig auszutreiben. Zu diesem Zeitpunkt war er bereits
nicht mehr bei Verstand gewesen, und wenn Shilla sagte, eine Alternative hätte
es nicht gegeben, dann stimmt es auch.
    Der Catzig hatte sich sogleich als Alien geoutet; als Tomakk, um genau zu sein:
Nirat nannte er sich. Und er war der letzte Tomakk gewesen, der in der biologischen
Steuereinheit des Raumschiffs, Shanti-21, aufgegangen war. Zur besseren Unterscheidung
von der KI Shanti-26 auf Gelno-T wurde die des Schiffes von Jason und Shilla
mit Celeste angesprochen. Natürlich war der Computer kein himmlisches
Wesen; die Bezeichnung leitete sich vom Namen des organischen Raumers ab, den
Jason in einem Anflug von Nostalgie Celestine II getauft hatte. Shilla
hatte lediglich eine Augenbraue in die Höhe gezogen und sich eines Kommentars
enthalten.
    Während sich Jason der Prozedur der Blutwäsche unterzogen hatte, war
ihm von Nirat die Geschichte der Tomakk erzählt und verraten worden, dass
die Prozedur auch Nebeneffekte mit sich brachte. Da Jasons Blut durch den kurzfristig
aufgetauten Körper des Tomakk geflossen war, hatte dieser ihm etwas geschenkt.
    Zweifellos allerlei Mikroorganismen. Und mehr. Angeblich war es etwas Gutes,
dass nun auch Jason die Celestine II steuern konnte, ohne dass es zu
einer permanenten Bindung wie bei Asahi Drel kam, die längst zu einem weiteren
Bestandteil von Celeste geworden war.
    Doch das war noch immer nicht alles. Jason entdeckte Erinnerungen und Wissen.
Nirats Erinnerungen und Wissen, die mit seinen eigenen Kenntnissen zu verschmelzen
anfingen, so dass immer wieder Zweifel keimten, ob das, was er gerade dachte,
auf seinen eigenen Erfahrungen und Gefühlen beruhte oder ihm von Nirat
vermittelt wurde.
    Wie viel Nirat ist in mir? Diese Frage stellte sich Jason zum wohl hundertsten
Mal. In welcher Weise beeinflusst er mich? Kann ich noch frei entscheiden,
oder handle ich zunehmend nach seinen Wünschen?
    Gern hätte sich Jason mit Shilla über seine Befürchtungen
unterhalten, aber die Symbionten hatten sie einander nicht nur in mancher Hinsicht
näher gebracht, sondern auch dafür gesorgt, dass eine neue Distanz
zwischen ihnen geschaffen worden war. Die Telepathin schien begeistert von den
Möglichkeiten, die die neue Celestine bot, und gewillt, den Tomakk
völlig zu vertrauen.
    Bereits das genügte, um in Jason, der ohnehin schon Misstrauen empfand,
weil ihm etwas geschenkt worden war, aber bislang keiner eine Gegenleistung
von ihm gefordert hatte, alle Alarmsirenen aufheulen zu lassen. Niemand hilft
völlig uneigennützig. Alles hat seinen Preis. Wie kann Shilla, nach
allem, was wir durchgemacht haben, noch immer so vertrauensselig sein?
    Jason war sich bewusst, dass er nicht mehr der Mann war, den es vor einigen
Monaten zufällig ins Nexoversum verschlagen hatte. Nicht die tragischen
Erlebnisse allein hatten Spuren hinterlassen sondern auch das merkwürdige
Implantat, das ihn für die Outsider zu einem der ihren machte, das Owari,
das sein Gedankenmuster für Shilla verfremdete, und nun auch noch die Blutwäsche,
die Teile von Nirats mehr toter als lebender Hülle und seinem nicht menschlichen
Bewusstsein in Jasons Körper und Gehirn gepflanzt hatte.
    Shilla war es nicht besser ergangen. Sie hatte schließlich den geistigen
Kampf gegen die Macht der Outsider verloren und sich auf ihre Seite geschlagen.
Selbst die Tomakk hielten sie für eine abtrünnige Angeli und erkannten
nicht, dass sie in Wirklichkeit eine Fremde aus einer fernen Galaxie war. Bevor
die Outsider die Täuschung durchschauen konnten, hatte Jason Shilla entführt
und sie mittels eines Stasisfeldes unschädlich gemacht. Erst die Shodan-Krone,
ein weiterer biologischer Symbiont, entzog die Vizianerin dem unheilvollen Einfluss
der Outsider. Die unangenehme Begleiterscheinung war eine fortschreitende Persönlichkeitsveränderung.
Die neue Shilla war Jason fremd, und

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