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Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Männchenmalen, Schläfenmassieren
und Grübeln verbracht. Vom Sicherheitsdienst hatte er eine Kopie der Aufnahmen
erhalten, die von den Kameras im Schleusenbereich am Tag von Pakcheons Ankunft
gemacht worden waren. Sentenza hatte sich die Leute angesehen, die sich um den
Vizianer gedrängt hatten – und es waren nicht wenige gewesen.
    Er selber hatte sich in der Menge befunden, doch war er ziemlich schnell von
Trax 4 mit einem Termin abgewimmelt worden. Cornelius hatte sich außerhalb
des Erfassungsbereichs aufgehalten. Die Händler waren längst wieder
abgereist, und jene neugierigen Angestellten von Vortex Outpost , die
keinen konkreten Grund nennen konnten, weshalb sie den Telepathen gern gesprochen
hätten, hatten sich sehr bald den Botschaftern und ihren Sekretären
geschlagen gegeben.
    Das Casino begann, sich langsam zu füllen. Man erhielt zwar zu jeder Zeit
ein Essen, was jenen entgegen kam, die Schichtdienst hatten oder auf eine Zeitumstellung
verzichteten, weil Vortex Outpost nur eine Zwischenstation auf ihrer
Reise darstellte, doch um die Lebensverhältnisse so natürlich wie
möglich zu belassen, hielt sich die Mehrheit an einen konventionellen Tagesablauf.
In Folge traf man die meisten Besucher zu den drei Hauptmahlzeiten an.
    An der Essensausgabe waren vier von sechs Schaltern geöffnet. Zu den ruhigeren
Zeiten besetzte man nur einen oder zwei. Sentenza studierte die Speisekarte
des heutigen Tages. Wie üblich konnte man zwischen drei verschiedenen Gerichten,
mehreren Beilagen und Getränken wählen. In der Küche wurden aus
Gründen der Effizienz nur Speisen bereitet, die für die größtmögliche
Zahl verschiedener Spezies verträglich waren; etwaige Einschränkungen
wurden in einem rot umrandeten Feld gelistet. Wer etwas anderes und vor allem
keine Überraschungen wollte oder für seinen Metabolismus nicht das
Richtige fand, konnte – bis vor kurzem – in eines der kleinen Restaurants
gehen, die praktisch jeden Wunsch zu erfüllen vermochten, oder einen der
Automaten aufsuchen, der eine einzige Sorte grauen, geschmacksneutralen Nährbrei
ausspuckte, den nahezu jeder essen konnte – wenn er in der Lage war, sich
dazu zu überwinden.
    Sentenza entschied sich für das Gedünstete Mao-Mao in Kadilac-Sauce
mit Prinzmeininchen – was auch immer das sein mochte, die Abbildung
verriet nämlich nur, dass der Food-Designer wohl seinen lustlosen Tag gehabt
hatte, vielleicht weil seine Dienste demnächst nicht mehr benötigt
wurden und die Besatzung dann vor den Automaten Schlange stehen durfte –
und ein Glas Wasser.
    Mit einem voll beladenen Tablett ging Sentenza an den noch spärlich besetzten
Tischen entlang, hoffend, einen der Botschafter zu erspähen, mit dem er
sich gern unterhalten hätte. Er lächelte Thorpa an, der ihm mit seinen
Zweigen zuwinkte und sich dann wieder seinem Tant'rischen Stonter in Krimmelteig widmete. Hoffentlich bekam ihm dieses Menu ...
    Es war unüblich auf Vortex Outpost , die einfachen Mannschaftsränge
von den Offizieren, Besuchern oder Diplomaten zu trennen. Natürlich stand
es jedem frei, in seiner Kabine zu speisen oder ein Lokal aufzusuchen, doch
auf Dauer konnten sich die exklusiven Gerichte nur jene leisten die über
ein mindestens sechsstelliges Jahreseinkommen verfügten. Fast jeder zog
ohnehin das gesellige Beisammensein in der großen Halle vor und lauschte
den amüsanten Anekdoten, die so mancher weit gereiste Händler zum
Besten gab. Das Casino war ein Ort, an dem man unverbindlich Kontakte knüpfen
und Informationen austauschen konnte. Selbst Commodore Färber sah man oft
an einem Tisch neben einem Sekretär, einer Technikerin oder dem Maschinisten
eines Frachters sitzen.
    Auch das begann sich zu ändern, seit die Händler ausblieben, die Botschafter
packten und die nahende Gefahr so manchem auf den Magen schlug.
    Am anderen Ende des Saales machte Sentenza den Botschafter der Sloaä aus.
Hoffentlich hatte er dessen Namen korrekt in Erinnerung behalten. Kutuüe.
Nein. Kutuüi. Genau. Kutuüi. Jetzt durfte seine Zunge sich bloß
nicht verknoten, denn die Sloaä legten großen Wert auf die fehlerfreie
und richtig betonte Aussprache ihres Namens und einige klitzekleine Details
bei der Begrüßung, die darüber entschieden, ob sie ihr Gegenüber
sympathisch fanden oder nicht.
    Plötzlich schob sich jemand in seinen Weg. »Captain Sentenza ...«
    Sentenza blieb

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