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Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 034 - Die Verschwörer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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überrascht stehen. Eine Rimundi hatte sich von ihrem Platz
erhoben. Außer ihr hatte niemand an dem Vierer-Tisch gesessen.
    Sogleich stand ein Bild vor seinem geistigen Auge: ein in schillernde Gewänder
gehüllte Frau, mit langem, bunten Kopfgefieder, das ihr bis zur Taille
reichte. In dem schlichten, weißen Zweiteiler wirkte sie fast wie eine
andere Person.
    »Botschafter Twee Tee.« Er deutete eine Verbeugung an, wobei er darauf
achten musste, dass nichts von seinem Tablett schwappte.
    Sie lächelte. Ihr Mund war sehr breit, so dass sie fast wie ein Mensch
aussah, hätten nicht zarte Federn ihren Kopf bedeckt. »Shiril Twee
Tee. Nennen Sie mich Tweetee. Ich weiß zwar nicht warum, aber das scheint
den meisten Angehörigen Ihrer Spezies zu gefallen ... Es wäre mir
eine große Freude, würden Sie mir Gesellschaft leisten, sofern Sie
nicht bereits eine Verabredung haben.«
    Sentenza erinnerte sich, dass auch Twee Tee zu der Gruppe gehört hatte,
die sich um Pakcheon scharte, und sie in dem Gedränge beinahe gestürzt
wäre.
    Dass sie ihn ansprach, traf sich gut, denn nun musste er keinen Grund mehr finden,
um sie unverfänglich aufsuchen zu können. Kutuüi kam dann eben
später an die Reihe.
    »Danke, Tweetee, ich nehme Ihre Einladung gern an.« Sentenza setzte
sich der Botschafterin gegenüber an den ovalen Tisch. »Darf ich fragen,
ob Sie sich über etwas Bestimmtes mit mir unterhalten möchten?«
    Twee Tee stellte ihr Tablett zur Seite. Das Geschmälzte Forillili in
Jaq'quartblättern an Dreiaugenschlump hatte sie kaum angerührt.
»Ich wollte Sie einfach kennen lernen und mich bei der Gelegenheit bedanken.«
    »Bedanken?«
    »Für die Rettung meiner Nichte. Wahrscheinlich erinnern Sie sich nicht
mehr, denn es ist schon mehrere Monate her. Trilla gehört zu den Überlebenden
von Elysium ... Bitte, lassen Sie sich nicht vom Essen abhalten.«
    »Oh«, machte Sentenza überrascht und stieß die Gabel in
ein Stück Mao-Mao . Es roch und schmeckte besser, als es aussah.
    »Sie ist Ihnen damals sogar begegnet.«
    »Ich erinnere mich.«
    Eine junge, extravagant gekleidete Rimundi, die sich dem Rettungsteam gegenüber
wenig kooperativ verhalten hatte, tauchte in Sentenzas Gedächtnis auf.
    Um alle Personen evakuieren zu können, mussten auch private Schiffe requiriert
werden – und das hatte Trilla und ihren Mitspielern überhaupt nicht
gefallen. Doch das musste er Twee Tee nicht erzählen; Trilla hatte es gewiss
auch verschwiegen.
    »Es war eine flüchtige Begegnung, Tweetee«, fügte er vorsichtig
hinzu. »Wir hatten alle Hände voll zu tun, Verletzte zu bergen, Überlebende,
die von den Schleusen abgeschnitten waren, aufzuspüren ...« Er hatte
keine Ahnung, wie die Botschafterin zu ihrer kapriziösen Nichte stand.
Auf jeden Fall wollte es sich Sentenza nicht mit Twee Tee verscherzen.
    Twee Tee lachte, und es klang wie ein Zwitschern. »Ich habe genug Phantasie,
um mir vorstellen zu können, wie diese Begegnung abgelaufen ist.«
Sie zwinkerte vergnügt. »Trillla hat nach der Heimkehr ihre Yacht
desinfizieren lassen und war beleidigt, weil ich ihr Ersuchen ignorierte, mich
ans Raumcorps zu wenden, um Sie, Captain, Ihres Amtes entheben zu lassen. Trilla
ist ein verwöhntes, dummes Ding – aber auch meine Nichte.«
    Sentenza grinste erleichtert. Zum Glück schien Twee Tee das komplette Gegenteil
von Trilla zu sein. »Nun, in ein paar Jahren wird die junge Dame zweifellos
ihre Allüren abgelegt haben und ihrer charmanten Tante nacheifern.«
    Twee Tee lachte noch lauter, doch sie konnte damit ihre Zukunftsängste
nicht überspielen. » In ein paar Jahren ... Sie sind ja ein
richtiger Schmeichler, Captain. Das hätte ich gar nicht von Ihnen gedacht.
Sie können es fast so gut wie Pakcheon.«
    »Nur fast? Jetzt haben Sie mich aber gekränkt.«, ging Sentenza
auf den lockeren Ton ein.
    »Dafür schlagen Sie ihn auf anderen Gebieten.«
    »Und die wären?«
    »Sie sind ein aufrichtiger, ehrlicher Mensch, auf den man sich verlassen
kann.«
    Sentenza zog eine Augenbraue hoch. »Pakcheon nicht? Glauben Sie, man müsste
ihm misstrauen oder ihm gegenüber zumindest vorsichtig sein?«
    »Das nicht ...« Twee Tee nagte kurz an ihrer Unterlippe. »Nein,
ganz bestimmt nicht. Sie kennen ihn natürlich besser als ich nach nur diesem
einen kurzen Gespräch. Es ist ... Er ist ... schwer fassbar ... Ein sehr
attraktiver und interessanter Mann. Als

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