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Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 035 - Kontakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Gefühl stieg in Sentenza auf. Was sollte diese Frage?
Vorsichtig erwiderte er: »Bisher lieferte er keinen Anlass, an seiner Aufrichtigkeit
zu zweifeln.«
    Sally McLennane schob ihm ein Papier hin. »Lesen Sie das.«
    Sentenza nahm die Notiz entgegen, überflog sie, las sie ein zweites Mal
langsamer, um zu begreifen, was die Worte ausdrückten. Fassungslos ließ
er das Blatt sinken und begegnete den Augen seiner Chefin, die ihn aufmerksam
beobachtete. »Das ... das ist unmöglich. Es muss ein Irrtum sein.
Ich glaube das nicht.«
    »Niemand möchte so etwas von einem Freund glauben«, entgegnete
Sally McLennane hart, »aber das ist die Beweislage. Unsere Spezialisten
konnten die Fingerabdrücke und DNA-Spuren auf den Plastiksplittern eindeutig
identifizieren. Und ein Motiv hatte er auch: verletzter Stolz. Das ist ein häufiges
Rachemotiv, gerade in diesen Kreisen, in denen Image alles ist.«
    »Nein, das muss ein Trick ... eine Fälschung sein. Es passt einfach
nicht ... Ich wette, das haben die Verschwörer eingefädelt, weil er
ihnen auf den Fersen war.«
    »Mir wäre nichts lieber, als wenn Sie die Indizien als Fälschung
entlarven und einen anderen Täter präsentieren könnten. Das würde
uns eine Menge Scherereien mit seinen Vorgesetzten ersparen. Aber er könnte
auch ein Kollaborateur oder beeinflusst worden sein. Das dürfen wir bei
aller Sympathie nicht ausschließen.« Sally McLennane seufzte. »Fremder
Telepath hin, vizianischer Telepath her – wem können wir denn noch
vertrauen? Wie sicher dürfen wir uns unser selbst noch sein? Wäre
es nicht möglich, dass ich längst ein Werkzeug der Outsider bin und
es bloß nicht weiß? Oder vielleicht sind Sie es, der auf einen gedanklichen
Befehl hin plötzlich seine Waffe ziehen und mich erschießen wird.
Halten Sie das für abwegig? Ich nicht. Wir, die keine Telepathen zur Hand
haben, sind in einem Krieg, in dem eine Partei Geisteskräfte einsetzt,
entschieden im Nachteil.«
    »Was haben Sie mit ihm vor?«, fragte Sentenza dumpf.
    »Ich komme nicht umhin, ihn verhaften zu lassen. Die Beweise mögen
dürftig sein, doch sie zwingen mich dazu. Vielleicht ist es auch besser
so.«
    »Aber -«
    Sally McLennane zuckte mit den Schultern. »Denken Sie doch mal nach.«
    Sentenza verstand. »Darf ich wenigstens ...?«
    »Sie dürfen nicht, Sie sollen der Sache nachgehen. Ich
will diesen Famuir – wenn es ihn gibt – und seine Kumpanen haben.
Falls Sie nebenbei die Unschuld Ihres Freundes beweisen, ist das im Sinne von
uns allen. Und vergessen Sie nicht, dass Sie nicht viel Zeit haben. Bald werden
wir Vortex Outpost aufgeben, und sollten bis dahin keine Resultate vorliegen,
werden wir die Wahrheit vielleicht nie erfahren.«
    Vielleicht interessiert sie uns dann auch nicht mehr ...

    Es war stets ein merkwürdiges Gefühl, durch die unebenen Gänge
der Celestine II zu laufen. Selbst nach all den Tagen, die sie sich bereits
an Bord befanden, wollte sich keine Gewöhnung einstellen. Die grün
schimmernden, elastischen Wände schienen zu pulsieren und sich an den Stellen,
an denen sich Shilla und Jason gerade befanden, zusammenzuziehen, als empfänden
sie die Gäste als ebenso unangenehm wie diese ihre Umgebung. Der modrig-süßliche
Duft von feuchter Erde, klebrigen Pflanzensäften und bunten Blüten
an Stelle von dem leicht beißenden Geruch, der Maschinenöl und schmorenden
Kabeln anhaftete und die Atmosphäre an Bord eines Raumschiffs prägte,
war schier erdrückend. Jason mochte ihn weniger denn je.
    Tatsächlich war die Celestine kein konventioneller sondern ein biologischer
Raumer. Vieles war anders , erheblich anders als in irgendeinem
Schiff, mit dem Jason jemals geflogen war. Und all das Andere gefiel
ihm nicht.
    Diese Celestine war Jason vom ersten Moment an suspekt gewesen. Es lag
jedoch weniger an den lebenden Wänden, welche statt den gewohnten Stahlwandungen
dem Vakuum und der Kälte des Weltraums trotzten, die ein Gefühl der
Unsicherheit in ihm auslösten – wie konnte etwas Lebendiges ohne Schutzmaßnahmen
im freien Raum existieren? –, als an der KI, die das erstaunliche Transportmittel
kontrollierte.
    Für Jasons Empfinden gab es in den Erklärungen von Celeste zu viele
Lücken, die sämtliche Alarmglocken in ihm schrillen ließen.
Dazu zählte beispielsweise das Vermächtnis der mysteriösen Tomakk.
Jason konnte nicht glauben, dass es sich bei dem

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