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Rettungskreuzer Ikarus Band 041 - Sturmangriff der Ts!gna

Rettungskreuzer Ikarus Band 041 - Sturmangriff der Ts!gna

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 041 - Sturmangriff der Ts!gna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erik Schreiber
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bemerkten, dass sich etwas auf dem Raumhafen tat. Binnen kürzester Zeit drängten weitere Menschen in das Schiff und quetschten sich überall dort hinein, wo sich auch nur der geringste Platz bot. Diejenigen, die bereits an Bord waren, halfen den Neuankömmlingen, doch noch irgendwo einen Platz zu finden. Als aber klar war, dass die Kapazität des Raumfahrzeuges völlig ausgelastet war, schloss der Pilot die Schleuse. Die zu spät gekommen eilten davon, als die Triebwerke anliefen. Sie mochten alle einem unerklärlichen Herdentrieb folgen, waren aber offenbar nicht selbstmörderisch veranlagt.
Als das Kurierboot auf einem flammenden Strahl in den Himmel ritt, hatten die Zurückgebliebenen das Geschehene bereits wieder vergessen. Sie alle waren schon auf der Suche nach einer anderen Möglichkeit, diese Welt zu verlassen.

    In der Raumhafenüberwachung von Morphingrouch saßen Mattheo und Ilona an den Überwachungsgeräten. Zudem war es die einzige Stelle auf Argon-Kanath, die mit anderen Systemen direkt kommunizieren konnte und es wurden von hier aus alle Informationen aus dem Commonwealth entgegen genommen und im planetaren Netzwerk verteilt. Mattheo überwachte die Start- und Landefläche des Raumhafens schon lange nicht mehr mit den Kameras; das war zu aufwändig. Stattdessen hatte er Bewegungsmelder in Betrieb genommen. Jede Regung eines Objektes größer als ein Mensch wurde automatisch gemeldet und aufgezeichnet. Es überraschte ihn jedoch, tatsächlich einen Alarm zu erhalten, weil alle flugtüchtigen Raumer die Welt verlassen hatten. Es gab keine weitere Möglichkeit, den Planeten hinter sich zu lassen, davon war Mattheo bislang überzeugt gewesen. Als er das alte Kurierschiff sah, fiel ihm der Kiefer hinunter. Sekunden später entfleuchte seinen Lippen ein Fluch, den selbst die an einiges gewöhnte Ilona rot anlaufen ließ.
Sie beobachteten, wie aus einem Hangar ein Boot heraus schwebte und wenige Meter davor auf dem Beton des Raumhafens aufsetzte. Gleich darauf strömten zuerst ein paar Techniker aus dem Gebäude, gefolgt von weiteren Infizierten, die zufällig den Flug mit angesehen hatten. Die Schleuse öffnete sich und die Techniker betraten das Kleinraumschiff. Mattheo machte Ilona darauf aufmerksam, dass die Menschen es wohl eilig hatten.
»Ach was«, aus Ilonas Stimme konnte man die Ironie nur so triefen hören. »Woran erkennst du das denn? Was sollte sie denn antreiben?«
»Nun …« Mattheo bemerkte erst jetzt, dass Ilona ihn mit einer Art Galgenhumor auf den Arm nehmen wollte. »Ich verstehe nicht, wie sie den lahmen Kasten wieder flott bekommen haben.«
»Das sollte erst einmal unsere geringste Sorge sein. Wir müssen verhindern, dass die Verrückten abheben. Wenn weitere Infizierte unseren Planeten verlassen, ist jede Welt, die sie anfliegen, in Gefahr. Wir dürfen uns nicht mitschuldig daran machen, einen weiteren Planeten der Pandemie auszusetzen.«
Mattheo nickte. Mit der linken Hand strich er sich über seine Glatze. Früher hatte er immer diesen Scherz gemacht, von wegen 70 Jahre und kein einziges graues Haar. Aber heute war ihm nicht danach. Seine Probleme hatten sich seit seinem Ruhestand vor etwa einem Jahrzehnt vervielfacht. Das Kurierschiff war eine unerwartete Herausforderung. Es war unabdingbar, diese Sache zu klären. Einer endgültigen Lösung zuzuführen. Der Moment der Unsicherheit verging. »Du meinst...?« Er sah Ilona fragend an.
Die Siebzigjährige sah immer noch gut aus, und manchmal fühlte sich Mattheo wie ein Pennäler in ihrer Nähe.
»Ja, wir müssen unter allen Umständen verhindern, dass das Kurierschiff abhebt. Notfalls müssen wir es abschießen. Wir müssen!« Ilonas Stimme wurde eindringlich.
Mattheo verkrampfte sich etwas. Er ballte seine Hände zu Fäusten. Trotz seiner körperlichen Schwäche erlebte er einen inneren Widerstreit seiner Gefühle. Sein Unterbewusstsein sträubte sich dagegen, wehrlose Menschen – kranke Menschen, welche Hilfe benötigten, die er aber nicht liefern konnte – abzuschießen. Andererseits wollte er natürlich verhindern, dass weitere Bewohner des Commonwealth infiziert wurden.
In diesem Moment wichen einige Passagiere, die keinen Zugang zum Boot mehr gefunden hatten, zurück. Die Schleuse schloss sich langsam, und das Boot gab einmal kurz einen unkontrollierten Luftstoß ab, bevor es abhob. Die Zurückgelassenen rannten in Richtung Hangar, denn es wurde klar, dass der Pilot keine Absicht hatte, unnötig lange mit dem Abheben zu

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