Rettungskreuzer Ikarus Band 041 - Sturmangriff der Ts!gna
zielten darauf ab, ein bestimmtes Heilmittel für die Virusinfektion zu finden. Das gleiche galt für Dora Kolman. Beide hatten sich zufällig getroffen und ihre Ergebnisse auf dem kleinen Dienstweg bei einem Kaffee ausgetauscht. Ihnen war klar geworden, dass die Infektion, von denen die Wesen, ob Mensch oder Schluttnik oder Fidehi, befallen wurden, von den körpereigenen Abwehrkräften bekämpft wurden und nicht länger die jüngeren und älteren Wesen der gleichen Spezies bedrohten. Zumindest ging Ricarda Marsten von dieser Hypothese aus. Da aber kaum Kinder auf der Station waren, ließ sich die Hypothese nicht verifizieren.
Doras Ansatz mit einem Versuch, die Viren durch ein anderes Mittel zu hindern, sich am Gehirnstamm eines Menschen festzusetzen, schien Erfolg versprechend. Die ersten Tests hatten sie ermutigt, gleichzeitig aber auch gezeigt, dass die Viren darauf reagierten. Die Veränderungen, die geschahen, konnten noch nicht in ihrer Wirkung beurteilt werden. Sie hatte die Viren in eine Lösung mit DNA der verschiedensten Galaktiker angesetzt. Natürlich hatten sich die Viren direkt über die DNA hergemacht. Was sonst nur am Hirnstamm geschah, fand nun augenblicklich statt. In einer zweiten Versuchsanordnung hatte sie ein Mittel zu der DNA verabreicht, die die Viren daran hindern sollte, sich der DNA zu bemächtigen.
Und die Versuche, die sie gerade durchführten sahen positiv aus.
In diesem Moment explodierte Dr. Anandes Labor.
Türen wurden aus ihren Halterungen gerissen, Glas splitterte und fiel als dichter Regen auf die beiden Ärztinnen. Die Druckwelle warf sie zu Boden, kippte den Tisch um und schützte sie zum großen Teil vor den Operationsbestecken, die ebenfalls durch die Luft flogen. Der Spuk dauerte nur Sekunden.
Die beiden Frauen nahmen die Arme vom Kopf, den sie dadurch geschützt hatten, und standen auf.
Automatische Löscheinrichtungen sprangen an, doch war zum Glück außer einem Bunsenbrenner nichts weiter entflammt.
Dora Kolman war zum Heulen zumute. Ihre sonst so selbstsichere Haltung ging verloren. Entsetzt sah sie sich im Labor um, die kleinen Verletzungen durch Glassplitter an Armen und im Gesicht nahm sie gar nicht zur Kenntnis.
Trümmer lagen überall herum, türmten sich zu bizarren Bergen, die Behälter, die die veränderten Viren aus einer der letzten Versuchsreihen beinhaltet hatten, waren zerstört, ihr Inhalt möglicherweise über die ganze Station verteilt.
Eine neue Epidemie auf Vortex Outpost ?
Sie wusste es nicht.
Ein Blick zu Ricarda Marsten, ein kurzes Nicken ihrerseits, dann drückte sie den Alarmknopf. Einen kurzen Augenblick herrschte Ruhe, die nur durch das gedämpfte Klirren und Klopfen des überall gegenwärtigen Lebenserhaltungssystems unterbrochen wurde.
Dann gellte ein erneuter Alarm durch Vortex Outpost .
ENDE
RETTUNGSKREUZER IKARUS
Band 42
GESANDTSCHAFTEN
von Sylke Brandt
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