Rettungskreuzer Ikarus Band 041 - Sturmangriff der Ts!gna
Explosion stattgefunden. Das würde auch die Schäden an der Seite erklären, die aussehen, als ob dort etwas mit voller Wucht das Innere des Raumschiffes verlassen hätte.«
»Der Fremde soll beidrehen, den Planet nicht weiter anfliegen und seine Maschinen stoppen.« To!park sah auf seinen Bildschirm. Das Schiff, von dem man annahm, es würde auf dem Planeten landen wollen, reagierte nicht. Die vorgesehene Landung würde bei gleich bleibender Geschwindigkeit zu einem Absturz führen.
»Entern!« Der Befehl To!parks war eindeutig. Gleichzeitig beinhaltete er aber auch noch die unbedingte Anweisung, jedes Lebewesen gefangen zu nehmen und zur Befragung zurück auf das Mutterschiff der Angriffskapseln zu bringen.
Die Spannung an Bord wuchs mit jeder Sekunde, die verstrich.
Das fremde Schiff verlangsamte nicht, und durch die Anziehungskraft des sich unter ihm drehenden Himmelskörpers wurde es sogar noch ein wenig schneller.
Die Angriffskapseln hatten nicht viel Zeit, ihren Auftrag auszuführen. Einfacher wäre es gewesen, das Wrack in die Mitte zu nehmen und zum Mutterschiff zu eskortieren.
Dann wäre es jedoch schwieriger gewesen, aus den Überresten sinnvolle Informationen zu gewinnen.
»Hier Ga!sher«, ging endlich eine Meldung ein. Dann tauchte das Bild eines Ts!gna im Bereich einer tragbaren Kamera auf. Ga!sher stand, in einen unförmigen Raumanzug gepackt, an einer Konsole. »Zentrale, melden Sie sich bitte.« Dann machte der Kameramann einen Schwenk, um möglichst viele Einzelheiten der Brücke aufzunehmen. Erst als er über seine Funkverbindung die Antwort »Hier ist To!park, berichten Sie mir!« hörte, wandte er sich wieder Ga!sher zu.
»Die Brücke ist tot. Keine Energie, keine Lebenserhaltung. Die Systeme sind scheinbar in Ordnung, nur lässt sich nichts starten. Wir nehmen an, dass es mit der Explosion zu tun hat. Tiefer im Schiff gibt es in einzelnen Bereichen noch Räumlichkeiten mit einem geeigneten Luftdruck. Dort könnten sich noch lebende Wesen aufhalten. Die Trupps sind bereits unterwegs.«
»Welcher Spezies gehört das Schiff?«, wollte der Schiffsführer wissen.
»Das kann ich nicht sagen, aber wir haben hier eine Abbildung.« Der Kameramann wandte sich von Ga!sher ab und fuhr an der Bordwand entlang, bis er ein Bild eines zweibeinigen Wesens mit zwei weiteren Extremitäten und einem kleinen Kopf zeigte. Bekleidet war das Wesen mit einer Art Uniform, doch das konnte auch täuschen. Noch wusste man nichts über die Mannschaft.
Der Kameramann schwenkte wieder zurück.
»Ich denke, nach den vorläufigen Ergebnissen befinden sich etwas mehr als zwanzig Wesen an Bord. Wie viele davon noch leben, kann ich aus meiner Position nicht sagen. Ich bin darauf angewiesen, dass sich einer der Stoßtrupps meldet und mir ein paar Angaben übermittelt.« Ga!sher ließ die Fühler aufgeregt hin und her wedeln, was ein wenig seine Unsicherheit ausdrückte. »Wie lauten die weiteren Befehle?«
»Wenn Sie Überlebende finden, sortieren Sie die einfachen Crew-Mitglieder aus und lassen Sie diese zurück. Die höherrangigen Mitglieder der Besatzung will ich hier an Bord sehen. Beachten Sie aber die Quarantänevorschriften. Keiner der Neuankömmlinge verlässt das zugewiesene Lager. Außer dem medizinischen Personal nimmt niemand Kontakt auf. Diese Anordnung gilt, bis ich sie widerrufe. Jeder, der sich widersetzt, findet sich im All wieder.«
Galaxis Media Network, Nachrichten
»... Wir berichten erneut über die Pandemie. Die interstellare Seuche greift weiter um sich. Die Verantwortlichen des Commonwealth und des Multimperiums haben keine Ahnung, was auf sie zukommt. Vertreter verschiedener Sternenreiche halten sich mit ihren Aussagen bedeckt und pflegen uns mit Gemeinplätzen zu beruhigen, ohne zu wissen, was sie tun sollen.
Die Planeten Shahazan, Shallia Prime, Tulani VI, Tirlath VII und Wayfar III sind bereits unter Quarantäne gestellt. Ihnen folgte der Planet Jesermins. Auf allen Welten spielen sich dramatische Szenen ab. Ganze Bevölkerungsgruppen sind von dem Wanderlust-Virus infiziert. Männer und Frauen drängt es zu den Raumhäfen. Sie verlassen ihre Familien und Arbeitsplätze. Kinder und alte Menschen bleiben zurück und wissen nicht, was mit ihren Angehörigen los ist. Jeder Versuch, sie aufzuhalten, schlägt fehl. Ja, es geht sogar so weit, dass sich die Infizierten mit Gewalt gegen ihre Familien wenden, nur um diesem unsäglichen Trieb Folge zu leisten. Kinder bleiben zurück, keiner scheint ihnen helfen
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