Rettungskreuzer Ikarus Band 041 - Sturmangriff der Ts!gna
versuchen, flüchtende Schiffe zurück zu drängen. In einigen Fällen wurden startende Raumschiffe wieder zur Landung auf dem Planeten gezwungen. Andere Militärraumschiffe, die von den Planeten starteten, eröffneten übergangslos das Feuer auf die Quarantäneflotte. Heftige Kämpfe finden im Augenblick zwischen den Militäreinheiten statt.«
Der Raum war lediglich schwach beleuchtet, spartanisch eingerichtet und wirkte fast steril. Ein typisches Krankenzimmer. Eine Liege dominierte den Raum, auf dem ein zweibeiniges Individuum festgeschnallt lag. Er war nur einer von drei Überlebenden. Die beiden anderen waren so stark verletzt gewesen, dass sie während des Transports zum Schiff gestorben waren.
Das Wesen hatte die Augen geschlossen, ein Stück Haut stand ab, in der die Atemwege geöffnet waren, und der geschlossene Mund zeigte keine Mandibeln, was das Aussehen des Fremden noch exotischer machte. Dazu kam eine Art langer, brauner Pelz, der den Kopf bedeckte und nur das Gesicht frei ließ. Auf den ersten Blick mochte der Fremde schlafen, sah aber sofort auf, als er bemerkte, wie To!park mit seinem Kommunikationsoffizier Pa!seng den Krankenraum betraten. Das Wesen wollte aufspringen, doch die Riemen hielten es problemlos auf die Liege gefesselt.
To!park blieb mit seinem Begleiter vor der Liege stehen, bevor er das hässliche Wesen auf der Liege genauer betrachtete. Das Gesicht war ausdruckslos, keine Fühler, die über den Gemütszustand Auskunft geben würden. Ihm war klar, dass nur Pa!seng ihm helfen konnte.
»Wenn Sie den Alien ausfragen, wie Sie das offenbar vorhaben, werden wir viel über seine Kultur herausfinden. Unser Wissen über dessen Herkunft wird sich vergrößern und vor allem, ob sich das Ziel vielleicht für uns lohnt.« To!park sah seinen Dolmetscher an. »Wir müssen einfach mehr über diese Spezies erfahren. Es gilt, einen großen Plan zu erfüllen.«
»Dazu müssen wir uns aber dessen Sprache zu Eigen machen. Das ist nicht einfach, denn das Individuum dort auf der Liege denkt ganz anders als wir, und seine Gefühle sind, gelinde gesagt, in Aufruhr. Ich schätze, es hat Angst.«
»Fragen Sie es, wie es heißt, woher es kommt und wie seine Spezies genannt wird.«
Pa!seng bemühte sich sehr. Sein Mund war nicht dafür ausgelegt, die Lautsprache anzuwenden. Die Ts!gna benutzten für Gefühle ihre Fühler und untereinander für den Informationsaustausch die lautlose Sprache. Diese Form der Kommunikation schien der Alien jedoch nicht zu beherrschen. Dafür lagen seine Gedanken offen vor dem Dolmetscher. Nur verstehen konnte er sie nicht. Mehr als ein Zehntel eines Drei-Tages vergingen, bis sich der Ts!gna mit dem Menschen, wie dieser seine Spezies nannte, unterhalten konnte. In der Zwischenzeit hatte der Schiffsführer den Raum verlassen, um sich wichtigeren Dingen zu widmen, als teilnahmslos zuzusehen, wie Pa!seng Kontakt aufnahm.
Weitere ein Zehntel eines Drei-Tages später meldete sich Pa!seng bei To!park.
»Es ist mir gelungen, mich mit dem Alien in Verbindung zu setzen. Wir können uns nun mit ihm in dessen Lautsprache unterhalten.«
»Warten Sie mit der weiteren Befragung, ich komme zu Ihnen.«
Einige Minuten später öffnete sich die Tür zum Krankenzimmer. Der Schiffsführer trat ein und grüßte, wovon das Alien allerdings nichts mitbekam. Pa!seng übersetzte die Worte in die Lautsprache.
»Ich bin To!park, der Kommandant dieses Raumschiffes. Wir haben Sie von Ihrem havarierten Raumschiff geholt. Wir brauchen Informationen von Ihnen.«
Die Reaktion des Alien kam relativ schnell. Zum ersten Mal hörte To!park das Wesen sprechen und fand es, wie schon die Lautgeräusche seines Dolmetschers, einfach widerlich.
»Ich bin ein Mensch, ich heiße Todd Myers. Ich komme gerade von Vortex Outpost .«
Mit den ersten beiden Informationen war nicht viel anzufangen, wie ihm der Dolmetscher verdeutlichte. Dafür interessierte den Kommandanten der Begriff Vortex Outpost umso mehr. »Was ist das: Vortex Outpost ? Ein Sonnensystem? Ein Planet? Ein Mond?«
»Das ist eine wichtige Raumstation im Randbereich der besiedelten Galaxis«, übersetzte Po!sang. Dabei hatte der Mensch eher etwas wie »Piss Dich ans Bein, olle Termitenfresse!« gesagt. Da seine Gedanken von Po!sang jedoch inzwischen gelesen und verstanden werden konnten, teilte der Übersetzer nur das Wesentliche seinem Schiffskommandanten mit. Die Beleidigungen, die er sowieso nicht verstand, ließ er einfach weg. Auf die Frage nach mehr
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