Rettungskreuzer Ikarus Band 041 - Sturmangriff der Ts!gna
hatte? Sie rieb sich den linken Oberarm und zog es vor, weiter zu gehen, immer Dilligaf im Schlepptau. Am Einreiseschalter zog sie ihren Ausweis hervor. Sie war schon öfters auf Vortex Outpost gewesen, so dass alle ihre persönlichen Angaben hinterlegt waren. Natürlich waren es nicht ihre echten Daten, die in den Datenbanken der Station hinterlegte Person war nichts anderes als eine Erfindung, eine fiktive junge Frau mit anderem Namen, einem ganz gewöhnlichen Beruf, festem Wohnort und einem lächelnden Gesicht, das gerade so dem von Skyta glich. Sally McLennane wusste das, Commodore Färber auch. Es war eine Lüge, die sie mit größtmöglicher Gelassenheit akzeptierten, um überhaupt hier zusammen kommen und Geschäfte machen zu können. Skytas gespeicherte Daten wurden von dem Computer abgeglichen und für in Ordnung befunden.
Bei ihrem Begleiter sah die Legitimation schon etwas anders aus. Der etwa siebzigjährige Mann war auf der Station unbekannt, zumindest persönlich. Sein Ausweis bezeichnete ihn als Jean Richter. Ein Allerweltsname, selbst hier am Rand der Galaxis. Das holografische Foto zeigte einen etwas jüngeren Mann, aber die übrigen Daten stimmten mit dem Scan überein.
Beim Sicherheitsbeauftragten blinkte eine kleine LED auf. Der Angestellte ließ die Daten, die in einem kleinen Fenster aufpoppten, vorbeiscrollen, und für einen Moment runzelte er die Stirn. Seine Erfahrung sagte ihm, dass mit der Identifikation dieses Mannes irgendetwas nicht stimmte, aber der Computer wies ihn an, das zu ignorieren. Vor ihm stand vermutlich kein Herr Richter, der ältere Herr reiste anscheinend inkognito. Vielleicht war er ein Botschafter, ein weiterer Wissenschaftler von einigem Rang, oder sogar ein Schauspieler? Der Angestellte hob den Blick, kannte das Gesicht aber aus keinem Film und keiner Show. Schade. Ein Knopfdruck, und die sonderbaren Daten wurden in die Sicherheitszentrale übertragen. Der Angestellte gab die Ausweise zurück und nickte freundlich.
»Willkommen auf Vortex Outpost . Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.« Er sah Skyta an und lächelte. Die junge Frau war ganz nach seinem Geschmack. Zumindest vom attraktiven Äußeren her.
Noch während er versuchte, Skyta mit einem gewinnenden Lächeln für sich zu interessieren, klingelten bei jemand anderem die Alarmglocken.
Der Sicherheitsdienst von Vortex Outpost hatte viele Jahre Arbeit darauf verwendet, ein Netzwerk zu knüpfen und über jede Art von Mitarbeiter Informationen zu sammeln. Die meisten von ihnen nahmen Daten auf, berichteten über die Zielpersonen und ihre Schwächen und Stärken. Diese Daten wurden jetzt abgerufen, gelesen, mit dem aktuellen Bild auf den neuesten Stand gebracht, und anderes mehr. Kurz darauf stand das Update zur Verfügung.
In der Sicherheitszentrale nahm der Dienst habende Sysop die Meldung entgegen, glich sie erneut ab, aktivierte die Kameraüberwachung in dieser Sektion und versuchte, den Weg von Skyta und Dilligaf zu verfolgen. Wenn die Söldnerin von sich aus nach Vortex Outpost kam, ohne sich vorher anzumelden, war dies schon ein Grund, ein Auge auf diese Person zu werfen. Und wenn es nur ein Kameraauge war. Der Sysop gab die Meldung weiter an den Stationskommandanten. Die Meldung traf direkt bei Commodore Heinrich Färber ein, während dieser in einer Konferenzschaltung mit Sally McLeanne sprach. Die Neuigkeit schlug bei ihm ein wie eine Bombe, und auch die Corpsdirektorin wirkte überrascht.
Die Kleine Königin genoss es, die Einzelheiten ihres Planes auszuarbeiten. Zwar gab es Vorgaben von der Königin, die auf dem Planeten zurück geblieben war, aber die war weit weg. Die hoch gesteckten Ziele, die sie hatte, würden ihr sicher bald genug Macht geben, einen eigenen Staat zu bilden. Die Offiziere, erkennbar an den dunklen Köpfen und den riesigen Greifzangen, reagierten nicht auf ihre Gedanken. Die Kleine Königin konnte ihre Gedanken gegenüber ihren Untergebenen gut abschirmen. Hätte ein Mensch die Führerin der fremden Wesen je zu Gesicht bekommen, wäre er gleichzeitig von Abscheu und Ekel ergriffen worden. Zum Teil wegen des furchtbaren Kopfes, der auf dem riesigen Körper viel zu klein wirkte, und zum anderen aufgrund des ungeschlachten, scheinbar aus dem Lot geratenen, bleichen und übergewichtigen Körpers, der in seiner unförmigen Masse einem hoch getürmten Fleischberg glich. Vor allem jedoch, weil sie den Termiten so ähnlich war. Da half selbst kein aufgeklärtes Wissen über fremde
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