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Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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das Licht wie ein Bote auch zu Skyta und brachte ihr die
Nachricht, dass jemand näher kam. Sie bewegte sich nicht und lauschte auf
das Geräusch der Stiefel und die Stimmen. Drei Männer, zwei voraus,
sie tauschten leise Worte, einer kam hinterher, schweigend. Die Schritte waren
sehr fest, Ziel gerichtet, nur bei dem einen waren sie leicht unregelmäßig,
als würde etwas die Gleichmäßigkeit verhindern. Söldner,
zwei jung und energetisch, der dritte älter, verletzt oder mit einer Last
an seiner Seite.
    Es gab nichts, was Skyta tat, um sich zu verstecken, und sie stand am Rande
des Ganges, in einer Nische nicht tiefer als ihre Schultern und in dem leichten
Dämmerlicht zwischen zwei Lampen. Nur ihre Aufmerksamkeit verschob sich,
so als würde sie bewusst an den Männern vorbei schauen, die nun um
eine Ecke bogen und in Sicht kamen. Sie weigerte sich, die Söldner weiter
wahr zu nehmen, hörte nicht auf ihre Schritte oder Stimmen, sah nur aus
den Augenwinkeln ihre Gestalten, die schattenhaft wurden.
    Und in der Art der Welt, die sie nicht verstand, aber anwenden konnte, führte
ein Echo ihrer eigenen Ignoranz dazu, dass die beiden voraus eilenden Männer
an ihr vorbei gingen, ohne sich ihrer bewusst zu werden. Sie führten ihr
Gespräch leise fort, während Skyta nur auf ihren eigenen verhaltenen
Atem lauschte, und sie zögerten nicht in ihrem Schritt, obwohl der Mantel
des einen beinahe Skytas Arm streifte und sie die letzten Reste des geschmolzenen
Frostes darauf hätte berühren können. Ein Lächeln, fast
unsichtbar, berührte Skytas Lippen, als die Söldner vorbei waren und
ihr nun den Rücken zuwandten, dann hörte sie eine belustige, aber
keineswegs spöttische Stimme.
    »Nicht schlecht«, sagte Dilligaf. »Gar nicht schlecht.«
    Skyta stieß sich von der Wand ab, wobei ihre kalten Schultern protestierten,
und trat einen kleinen Schritt vor, bis sie vor dem dritten Mann stand, den
sie nicht hatte täuschen können. Die beiden jüngeren Söldner
hingegen fuhren bei Dilligafs Worten herum, und ihre Augen weiteten sich, als
sie die schmale Gestalt im Flur stehen sahen, als hätte ein Traum sie dort
fallen lassen.
    »Hat Cullum Ihnen das beigebracht?«
    »Nein«, antwortete Skyta nur, ihre Stimme leise nach dem langen Schweigen.
    Ray Carr Cullum, ihr Ausbilder, Mentor und Freund bei der Schwarzen Flamme,
hatte ihr sehr vieles gezeigt, was sie zur Söldnerin machte. Aber es hatte
andere Lehrmeister gegeben vor seiner Zeit, sehr effektive sogar. Und was sie
von ihnen gelernt hatte, machte sie zu weit mehr – und zugleich weniger
– als einer Söldnerin.
    Sie fragte sich, was Dilligaf über ihre Zeit vor der Schwarzen Flamme wusste.
Hatte er ihre Akten studiert? Mit Sicherheit. Dann konnte sie davon ausgehen,
dass er ihre Fertigkeiten – alle von ihnen – einzusetzen gedachte,
wenn das notwendig sein sollte. Sie machte sich keine Illusionen. Für den
alternden Söldner war sie ein Werkzeug und nur, weil er sie als besonders
praktisch empfinden mochte, machte sie das noch lange nicht zu einem Teil seines
legendären Teams, der Rashh Udayyin .
    Er brauchte sie, nur darum war sie hier im Zentrum aller Ereignisse, wo sich
die Geschehnisse mit einem seltsamen, verhaltenen Fieber entwickelten, das bis
in den inneren Kern der Söldnerorganisation reichte – oder sogar von
ihm aus ging. Was danach kommen würde, wer wusste das schon? Ihr Pragmatismus
erlaubte ihr keine Mutmaßungen. Wohl aber ein Lächeln, von dem Dilligaf
ebenso wie sie selber wusste, dass es zwar nicht echt war, aber auch keine Lüge.
Wie so vieles an ihr.
    »Wie haben Sie die Reise mit unserer Corpsdirektorin empfunden?«,
erkundigte Dilligaf sich leutselig und deutete Skyta, sich ihm auf dem weiteren
Weg anzuschließen.
    »Angespannt«, bemerkte Skyta mit einem Hang zur Untertreibung. Sie
brauchte eigentlich nichts zu sagen, denn Dilligaf war ebenfalls an Bord des
Rettungskreuzers Phönix gewesen, und sicherlich hatte er den Flug
ebenso sehr genossen wie sie selber.
    Es war nicht so, dass es einen wirklichen Grund für die abweisende Haltung
von Sally McLennane gab, denn letztlich standen sie alle auf der gleichen Seite
in diesem Konflikt – was nicht immer so gewesen war, so dass man die neue
Situation ruhig als eine Verbesserung bezeichnen konnte. Was die Corpsdirektorin
so erboste, dass sie letztlich darauf bestanden hatte, selber ins

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