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Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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unser lang erwartetes Ziel erreicht zu haben«, sagte Kelár beinahe ehrfürchtig. »Wir werden für die Kallia kämpfen dürfen! Allerdings«, setzte er seufzend hinzu, »bin ich mir nicht wirklich sicher, ob alles so glatt verlaufen wird, wie wir uns das bisher vorgestellt haben.«
     
    »Du zweifelst?«
     
    Kelár gab keine Antwort und zuckte nur mit den Schultern. Dann lief er gemeinsam mit Av’rro zu dem verunfallten Transporter und half, die Ladung wieder auf den Weg in die Fabrik zu bringen.
     
     
     

     
     
    Überall auf Boteros Zentralwelt spielten sich ähnliche Szenen ab. Auf Kontinenten, die weitaus stärker bevölkert waren als Boas, liefen die Biofabriken nahezu leer auf Hochlast und legten, wo sie nicht rechtzeitig gedrosselt werden konnten, sowohl die Nahrungs- als auch die Klonerstellung lahm.
    Meistens mangelte es schlichtweg an genügend Biomasse, um zusätzlich zum spärlichen Nahrungsbrei auch noch Avatare als Krieger zu erstellen. Aber es gab doch einige Landflächen, deren Besiedlung nie so weit fortgeschritten war, dass auch Wälder und Wild vorhanden waren. Vorher als Kampf- und Übungsplatz für die Rekruten verwendet, wurden diese Bereiche nun den Fabriken zugeführt. Flora und Fauna gleichermaßen sollten dem Reich der Kallia dienen.
     
    Ursprünglich nur als Notfallreserven gedacht, um Wissen bewahren zu können, das ansonsten verloren gegangen wäre, wurden die Biofabriken nun genutzt, um eine Armee zu erschaffen.
     
    Eine Armee zu Ehren der Kallia.
     
    Eine Armee unter dem Befehl Boteros.
     
    Eine Armee, die dem Gottkaisergenie des Universums diente.
     
    Eine Armee, die ganz und gar nicht das war, was man von ihr erwartete!
     
     
     

     
     
    Der Körper war eindeutig weiblich. Haarlos. Offenbar suchten die Fabriken möglichst ressourcenschonend zu arbeiten; so viel Intelligenz war doch noch vorhanden. Aber glatte Haut? Keinerlei Schuppen? Definitiv keine Rerrco.
    Av’rro betrachtete die Frau interessiert, aber ohne jede Gefühlsregung. Schlank und muskulös, wie alle Kämpfer der Kallia. Er sah auf das Display vor sich. Kein Name.
     
    »Das ist neu.«
     
    Bisher wurden die Wiederhergestellten aus dem vorhandenen Genpool entnommen und waren deshalb auch in der Datenbank gespeichert. Nachdem sich auf Boas nur die geschuppten Rerrco aufhielten, wurden in den bisherigen Einzelfällen auch nur solche wiedererstellt.
     
    Offensichtlich handelte es sich bei der Frau um etwas anderes. In den Friedenszeiten zurückgehaltene Kämpfertypen? Da es in den letzten Generationen keine echten Konflikte gegeben hatte, wurde diese Art Kämpfer nicht gebraucht – und erst jetzt wieder aktiviert?
     
    Kelár hatte etwas von neuen Kontakten zu anderen Kontinenten gesagt. Er hatte einen recht verwirrten Eindruck gemacht. Sein Bericht wurde wohl im Zentrum Boas nicht so gut aufgenommen. Angeblich gab es genügend Kom-Verbindungen, sodass jene, die Kelár vermeintlich entdeckt oder zugelassen hatte, nicht notwendig wären.
     
    Av’rro konzentrierte sich wieder auf das Wesen im Empfang. Möglicherweise wurde durch die neuen Verbindungen der Genpool auch ihrer Brutfabrik erweitert und verstärkt? Aber konnten die Daten so schnell derartige Auswirkungen haben?
     
    Der Rerrco war gespannt, wie der nächste Avatar aussehen würde, und konzentrierte sich auf den ›Bringer‹, wie sie die Öffnung getauft hatten. Immerhin brachte er ihre Leute zurück.
     
    Als die gleiche Frau heraustrat und nach wie vor kein Name auf dem Display erschien, war Av’rro überaus irritiert. Gleichzeitig beobachtete er interessiert, wie die beiden Avatare aufeinander reagierten.
     
    Die erste Frau stand anscheinend ratlos in der Empfangskammer. Als sie das Geräusch aus Richtung des Bringers hörte, drehte sie sich dorthin und blickte gelassen auf ihre Nachfolgerin. Beide sahen sich einen Moment lang ruhig an und hoben nahezu zeitgleich eine Hand an das eigene rechte Auge. Sie lächelten.
     
    Als nach und nach immer mehr dieser Frauen den Empfang erreichten und es nicht mehr lange dauern konnte, bis der Platz dort unten nicht mehr ausreichte, erwachte Av’rro aus seiner verblüfften Starre. Es war doch nie geplant gewesen, ganze Armeen entstehen zu lassen. Zumindest wusste Av’rro nichts davon. Seine bisherigen Aufträge enthielten nie derartige Befehle. Sämtliche Ressourcen waren auf Einzelerneuerung gestellt, nicht auf eine solche Masse.
     
    Noch verhielten sich die Frauen ruhig. Die Gestik war nach

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