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Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 048 - Kaiser und Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Folgmann
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sich von der Dritten mitziehen und bahnte sich seinen Weg durch Dutzende Nackte nach draußen.
     
    Der Weg zur Arche verlief, wie zu erwarten war, ruhig. Es gab für alle anderen viel zu viel zu tun, als sich über ein paar schuppenlose Wesen zu wundern, die sich in einer schier endlosen Schlange auf einen Wohnraumer zubewegten.
     
    Der Lagerraum war schnell gefunden, und das Öffnen stellte ebenfalls kein Hindernis dar. Laut rumpelnd glitt das Schott auf und gab den Blick frei auf Unmengen von Kisten und Truhen.
     
    »Was haben wir denn hier?« Seine Begleiterinnen blickten sich um.
     
    Av’rro trat ebenfalls in die kleine Halle und begutachtete die verschiedenen Behältnisse. Hinter sich hörte er ein lautes Krachen. Er fuhr herum und sah gerade noch, wie eine der Frauen mit einer Brechstange eine der Kisten öffnete.
     
    »Ich glaub es nicht!«
     
    Lautes Lachen erfüllte den Raum.
     
    »Theaterutensilien. Da hat jemand ein Unterhaltungsschiff mit in der Arche verbraten.«
     
    »Mal sehen, was sich davon noch gebrauchen lässt.«
     
    Sowenig die Nackten einen Aufruhr verursacht hatten, so wenig störte man sich an dem Aufmarsch der knallbunten Truppe, die kurze Zeit später die Wohnarche verließ. Teilweise nur halb bekleidet, in Kostümen aus allen möglichen Epochen und Kulturen, mischten sich die Frauen unter die Rekruten und begannen ohne jegliche Einteilung ganz selbstverständlich ihre Arbeit.
     
    In der Brutfabrik wurden weiter Informationen gesammelt und verarbeitet. Ein Teil der Wiedererschaffenen bekam einen neuen Auftrag zugeteilt. Zeit, um Kleidungsfragen zu beantworten, blieb dabei nicht.
     
     
     

     
     
    »Wie sollen wir jetzt von hier aus weitermachen?« An’ta sah den Captain herausfordernd an.
    Der Rettungskreuzer war auf einen Raumhafen geleitet und mehr oder minder zur Landung gezwungen worden. Sentenza und seiner Crew war die ganze Zeit über klar gewesen, dass sie sich ohne Weiteres hätten ›losreißen‹ und das Weite suchen können. Doch letztlich wollten sie der Sache, den Rekruten und den Kallia näherkommen. Und wo bekämen sie mehr und bessere Informationen als hier?
     
    Das Problem war nur, dass sie nun in einem ehemaligen Kommandoraum eines Raumschiffs unbekannter Bauart festsaßen. Wurden sie nicht freiwillig nach draußen gelassen, würden sie sich einen Weg gewaltsam bahnen müssen.
     
    Bis auf Thorpa, Sonja und Doktor Cortez hatten alle das Schiff verlassen. Über einem weitläufigen ›Schrottplatz‹, wie Darius respektlos bemerkte, waren sie in dieses kleine Raumfahrzeug verfrachtet worden.
     
    Die Rekruten, die sie hierher gebracht hatten, machten nicht gerade den hellsten Eindruck. Sie hatten von irgendwo die Order bekommen, die Gefangenen wegzuschließen. Der Rettungskreuzer stand nun unter dem Befehl der Kallia, und sie gaben sich mit den Personen zufrieden, die von sich aus vor den vermeintlich gekaperten Raumer getreten waren. Mehr interessierte und kümmerte sie nicht.
     
    Anande vermutete, dass der Zentralcomputer die Zellstruktur mit dem Wanderlustvirus planmäßig als infizierten Rekruten identifiziert hatte. Somit wurde das Schiff als unter dem Kommando der Rekruten betrachtet und nicht weiter beachtet.
     
    Soweit sie bei der Landung erkennen konnten, war dieser Planet ein Wasserriese, auf dem sich viele kleine Kontinente gebildet hatten. Nahezu jede der Landmassen hatte ursprünglich einen Raumhafen besessen, und offensichtlich waren alle diese Raumhäfen mittlerweile zu Wohnstätten umgebaut worden. Über die Generationen hatte es an der Notwendigkeit gemangelt, Schiffe zu landen und zu starten, und so wuchsen die ehemaligen Landeplätze einfach zu und wurden automatisch besiedelt.
     
    Der Rettungskreuzer war auf einem der wenigen, soweit die Scans das erkennen ließen, Raumhäfen gelandet, wo noch genügend Platz für ein Schiff war. Möglicherweise war von hier sogar eines der Schiffe gestartet, welches sie ›abgefangen‹ hatte?
     
    »Captain?«
     
    Sentenza schüttelte den Kopf und verscheuchte die eher müßigen Gedanken über das Werden der Sammler- und Kasernenwelten.
     
    »Darius soll versuchen, uns einen Kommunikationsweg zu öffnen, und wir können –«
     
    »Daraus wird wohl nichts werden«, unterbrach Wenderveen seinen Captain. »Das Schiff ist total ausgeschlachtet. Es gibt noch die Stromversorgung, die Schleusen sind also dicht, und dann wären hier noch diverse Konsolen, deren Funktionen mir gänzlich unbekannt sind.

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