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Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund

Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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senden, der die Blockierung des Computers aufhob – und sie würden in der Lage sein, den Sprungantrieb zu benutzen.
     
    Natürlich gab es keinen ausgebildeten Piloten unter ihnen, doch Herr Montegue und irgendwie auch Jerr hatten genug Ahnung, um vorgefertigte Sprungkoordinaten zu benutzen. Eine von ihnen würde sie in Reichweite von Vortex Outpost bringen.
     
    Dass so eine unbedeutende Randregion im Speicher war, hatte einen schlichten Grund. Bei einem nicht mehr zuverlässigen Sprungantrieb wurde das System mit dem nächsten Tor angesteuert, sodass das Schiff nicht irgendwo im Nichts strandete. Mit etwas Glück waren sie in wenigen Stunden – Stunden! – bei der Station und konnten Hilfe finden.
     
    Jerr, befreit von ihrem Datennetz, hatte sich zurückgezogen, um Schlaf nachzuholen. Sie hatte abwesend gewirkt, sogar angestrengt von der Gesellschaft ihrer Mitmenschen.
     
    Sir Albert konnte sich nicht vorstellen, wie ihr Geist funktionierte, und er war froh darüber.
     
    Alle anderen waren in der Zentrale versammelt und warteten auf die Freigabe. Es war wie ein Volksfest in Miniaturausgabe, und dank Olva, Connar und Adana gab es auch keinen Mangel an Alkohol in dieser geheiligten Halle. Die Sendeanlage des Kendra funktionierte tadellos. In allem Chaos hatten sie großes Glück gehabt.
     
    »Da ist er! Der Mastercode! Sie geben ihn gerade durch! Wir haben ihn!« Connars Siegesruf klang wie eine Fanfare.
     
    »Sie haben dir geglaubt, dass du du bist? Da kannste dir ja selber nicht mal sicher sein«, frotzelte Adana, aber sie stieß mit Connar an und umarmte ihn, küsste ihn sogar vor allen anderen.
     
    Niemand nahm daran Anstoß, ganz im Gegenteil – Mimke und Olva drängten sich hinzu und umarmten sich ebenfalls. Lediglich Herr Taler hielt sich zurück, es wäre auch zu grotesk gewesen, hätte er sich in den Pulk gedrängt, doch er trat immerhin näher. Wer noch fehlte, war …
     
    Sir Albert sah sich um und konnte Fräulein Miyazaki nicht entdecken, die eben noch hier gewesen war.
     
    Sonderbar – sie hatte neuerdings einen großen Gefallen an Gemeinschaftsgefühlen gefunden, und eigentlich hatte er erwartet, sie mitten im Kreis zu finden. Da es genug Orte gab, an die eine Dame alleine ging, wartete Sir Albert, doch seine Unruhe wuchs.
     
    Schließlich, als Connar mit der Programmierung des Sprungantriebs begann, verließ er die Zentrale und machte sich auf die Suche. Natürlich schaute er erst bei ihrer Kabine vorbei, dann in der Küche, denn dies waren die logischen Plätze. Doch er bemerkte, dass er sich beeilte – das vage Gefühl nagte an ihm, dass er hier keinen Erfolg haben würde.
     
    Schließlich gab er dem Instinkt nach und eilte zu dem kleinen Hangar, in den sie den Kendra gebracht hatten, nachdem es Herrn Taler gelungen war, das havarierte Schiff festzumachen. Es war eine der Andockstellen für Passagiere, die mit einem eigenen Gleiter anlegen wollten, nicht mit dem profanen Gemeinschaftsshuttle. Sir Albert kannte diesen Premium-Eingang. Er hatte ihn selbstverständlich damals auch benutzt.
     
    Der Kendra in seinem gebeutelten Zustand sah dort so fehl am Platze aus wie ein Soldatenveteran, der versehentlich auf einem Debütantinnenball gelandet war. Herr Taler hatte das kleine Schiff wieder ins All werfen wollen, nachdem sie die Funkanlage ausgebaut hatten, aber Connar hatte ihn mit gefährlicher Milde darauf aufmerksam gemacht, dass dessen Fracht nach wie vor aus den beiden verstorbenen Piloten bestand und es möglicherweise Angehörige gab, die es trösten würde, über deren Verbleib informiert zu werden und dazu noch einen Körper zum Bestatten zu bekommen.
     
    Sir Albert näherte sich dem Gleiter und gab sein Zögern auf, als er sah, dass die Schleuse offen stand.
     
    »Fräulein Miyazaki?«
     
    Widerwillig kletterte er in den Kendra. Für ihn war das hier ein fliegender Sarg, und das machte ihn beklommen.
     
    Ein Gefühl, das Fräulein Miyazaki offensichtlich nicht teilte, denn wie er befürchtet hatte, fand er sie im Cockpit, wo sie einen der Piloten sehr unzeremoniell aus seinem Sitz gezerrt und über den anderen geworfen hatte – zum Glück gaben die Raumanzüge ihnen das Aussehen von großen Puppen, und Sir Albert schaffte es, den Anblick auszublenden.
     
    Nicht ignorieren hingegen konnte er, dass Fräulein Miyazaki sich freudig an den Armaturen zu schaffen machte und sie sogar aktiviert hatte.
     
    »Sir … Albert«, begrüßte sie ihn mit einem nachdenklichen

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