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Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund

Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 049 - Schritt vor dem Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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die, ohne zu irren, auf den magnetischen Pol wies.
     
    Besorgte Blicke flogen zwischen den Leuten am Tisch hin und her, dann hob Olva die Pfanne.
     
    »Aber es sind noch Omelettes da«, verkündete er mit Pathos.
     
    Und Fräulein Miyazaki, deren Metabolismus auf Hochtouren lief, fügte sich diesem unschlagbaren Argument und setzte sich wieder, während Sir Albert aus der Küche schlüpfte.
     
    Sie würden die Tür zur Zentrale sichern müssen. Andernfalls mochte es passieren, dass Fräulein Miyazaki nachdrücklich wurde, was eine Kursänderung anbetraf, sobald das Wanderlustvirus sich endgültig durchsetzte. Zudem sollten sie eine Sitzwache neben Jerr einrichten.
     
    Sir Albert war so in Sicherheitspläne versunken, dass er Mimke erst bemerkte, als sie zu ihm aufschloss.
     
    »Es wird eng werden«, sagte sie, als hätte sie seine Gedanken verfolgt. »Hoffen wir, dass wir den Gleiter und seine Funkanlage bergen können.«
     
    »Ich frage mich, was so ein kleines Schiff ohne eigenen Sprungantrieb in diesem System macht? Die Stern der Freude ist hier wegen der beeindruckenden Gasriesen – aber das ist auch alles, was man finden kann.«
     
    »Die Kendra wurden im Kampf gegen die Outsider und Prinz Jorans Flotte als Kampfjäger eingesetzt. Das ist nicht ihre eigentliche Stärke, aber es ging. Man hat sie zu Tausenden umgebaut und zu den verschiedenen kleinen und großen Schlachten verschifft. Ich will nicht sagen, dass es ein Todeskommando war, in so einem Kendra losgeschickt zu werden, aber … tja. Es sind wohl nicht viele zurückgekommen. Vielleicht gab es hier in der Gegend einen Kampf, und dieser Kendra ist verloren gegangen.«
     
    Sir Albert schwieg. Er hatte von der damaligen Bedrohung beschämend wenig am eigenen Leibe mit erlebt. Für ihn war das nahende Ende der Freiheit aller Menschen und anderer Völker ein Medienspektakel gewesen. Vielleicht würde er jetzt bald den ersten greifbaren Beweis für den damaligen Krieg zu sehen bekommen. Sir Albert nahm sich vor, sich nichts anmerken zu lassen. Es war ihm unangenehm, dass ihm Stand und Vermögen damals den Rückzug in eine Welt scheinbarer Sicherheit ermöglicht hatten.
     
    Im Dämmerlicht der Zentrale saß Jerr, wie mittlerweile üblich, auf ihrem Sessel. Das Datennetz bedeckte ihr Gesicht.
     
    »Sie trinkt und isst nicht genug«, stellte Mimke fest und zupfte an Jerrs Arm, schaute besorgt auf die Haut, die sich nur widerstrebend zurück in ihre Form zog. »Ich werde einen Tropf anbringen müssen. In der Krankenstation gibt es alles, was ich brauche. Sie dehydriert und wird freiwillig sicher so bald nichts zu sich nehmen.«
     
    »Ich kann dich hören, Mimke«, mischte sich der Lautsprecher ein. »Du wirst nicht ungefragt Löcher in meinen Körper machen.«
     
    »Dann komm da raus und hindere mich dran«, murmelte Mimke nur zur Antwort und ging, sich die Ausrüstung zu besorgen.
     
    Der Lautsprecher gab ein Geräusch von sich, das Sir Albert als Seufzen interpretiert hätte, wäre es ihm nicht schwergefallen, sich solche Gefühlsäußerungen bei Frau Geraldine vorzustellen.
     
    »Wie ist die Lage?«, fragte er etwas unmotiviert, nur um überhaupt etwas zu sagen.
     
    Normalerweise war Jerr keineswegs an einem Gespräch interessiert. Wer konnte schon sagen, ob der Kontakt mit dem Bordcomputer für sie nicht erfüllender und interessanter war als der mit ihren menschlichen Begleitern?
     
    »Ich nähere mich den Koordinaten. Bremse jetzt bereits ab. Es ist … nicht einfach.«
     
    Sir Albert als ein Wesen höflicher Konventionen erkannte eine Untertreibung, wenn er einer begegnete. Er nickte.
     
    »Und wenn wir das Schiff erreichen, was machen wir dann? Es an Bord holen?«
     
    »Nicht wir. Herr Taler. Er ist der Einzige mit einem entsprechenden Anzug.«
     
    »Ah, gewiss …«
     
    Der Techniker hatte den Raumanzug, aber nicht Sir Alberts Vertrauen. Er konnte nicht sagen, weswegen, doch ihm erschien ein Mann, der sich freiwillig über Wochen in dem gleichen Kleidungsstück gefangen setzte, an der Grenze zur geistigen Gesundheit. Und er hätte keine Wette darauf abgegeben, auf welcher Seite dieser Grenze sich Herr Taler aufhielt.
     
    »Wollen Sie mit ihm tauschen?«
     
    Sir Albert schauderte und schwieg. Das war Antwort genug.
     
    »Es ist nicht schwer. Es gibt für den Notfall eine Art Katapult mit einer automatischen Verankerung, um größere Objekte einzufangen, die vom Schiff wegtreiben. Zwei, drei dieser Verbindungen, und wir können den

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