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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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hat gar nicht die richtigen Koordinaten herausgefunden?«
    »Natürlich nicht. Das wäre zu einfach gewesen. Er wird schon ein zweites Mal an Bord von Ds Raumer gehen müssen, und mit Sicherheit arbeiten seine Leute dann gründlicher.«
    »Und welche Rolle spielt dabei diese Sonja? Woher kennst du sie überhaupt? Sie gehört nicht zu deinem üblichen Kundenstamm.«
    »Sie war mal eine Kundin«, erwiderte Saint Domina. »Es ist schon mehrere Jahre her, dass sie zuletzt hier war. Eigentlich war es reiner Zufall, denn das Schiff, auf dem sie damals diente, befand sich in Raumnot. Wir kamen dem Funkspruch nach und halfen mit Ersatzteilen aus. Sollte ich der Crew verbieten, sich bis zum Weiterflug ein wenig bei uns zu amüsieren? Eine Hand wäscht bekanntlich die andere, und tatsächlich waren die Leute von der Oremi später ... nützlich, als ich ein weiteres Labor entdeckte und die Information den richtigen Stellen zuspielen musste. Sonja war seinerzeit eine sehr unternehmungslustige junge Frau, die praktisch alles ausprobieren wollte, was ihr das Leben bot. Es war nicht geplant, dass sie Vater Darkh begegnete. Und ausgerechnet in ihn ... in mein Alter Ego ... verliebte sie sich.«
    Shin zog die Augenbrauen hoch, und Saint Domina beteuerte schnell: »Nein, es ist nichts gewesen. Vater Darkh lebt zölibatär, und ich war auch nicht verliebt in Sonja. Behutsam versuchte ich, ihr das begreiflich zu machen. Einmal noch kam sie wieder, um herauszufinden, ob ich meine Meinung geändert hätte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie angefangen zu trinken und ihren Job zu vernachlässigen...« Saint Dominas Alt wurde um eine Nuance dunkler. »Sie steuerte auf einen Abgrund zu, und ich war unfähig, sie aufzuhalten. Wenig später erfuhr ich, dass die Oremi einen Unfall hatte, bei dem die gesamte Besatzung – Sonja ausgenommen – ums Leben kam. Es hieß, dass ihre Fahrlässigkeit die Ursache gewesen sei. Somit trage ich die eigentliche Schuld, denn sicher wäre das nicht passiert, hätte ich Sonja nicht abgewiesen.«
    Shin griff nach Saint Dominas Hand und drückte sie verständnisvoll. »Sonja hat dich sicher nicht treffen wollen, um darüber zu reden, oder?«
    »Nein, sie wollte lediglich einen alten Freund wiedersehen. Über ihre einstige Verliebtheit ist sie glücklicherweise hinweg. Sie macht mich nicht für das tragische Geschehen verantwortlich, sondern gibt allein sich die Schuld. Dadurch wird es für mich jedoch nicht leichter. Als sie nach dem Unfall in psychischer Behandlung war, habe ich meine Beziehungen genutzt, damit sie von guten Ärzten betreut wurde. Auch ihr neuer Job auf der Ikarus wurde von mir eingefädelt. Aber das ist immer noch viel zu wenig und kann nicht wiedergutmachen, was...«
    »Du hast getan, was du tun konntest«, tröstete Shin.
    »Die Crew der Oremi konnte ich nicht wieder lebendig machen.«
    »Es war ein Unfall. So etwas kommt vor. Auch einem anderen Besatzungsmitglied hätte ein Fehler unterlaufen können.«
    »Er unterlief jedoch Sonja«, presste Saint Domina hervor, »nachdem ich sie enttäuscht hatte. Wenn ich damals nur…«
    »Du konntest nicht ahnen, dass sie damit nicht fertig werden würde. Wenn du ihren Wunsch erfüllt hättest, irgendwann hätte sie gemerkt, dass du ihre Gefühle nicht erwiderst, und dann wäre es zweifellos auch zu einer Katastrophe gekommen.«
    »Vermutlich...«
    »Aber eure gemeinsame Vergangenheit und deine Schuldgefühle haben dich offenbar nicht davon abhalten können, Sonja einmal mehr für deine Zwecke einzuspannen.«
    »Ich bin ein skrupelloses Biest, was?«
    »Ja.« Sanft rieb Shin ihre angespannten Schultern.
    »Der Schöne und das Biest«, Saint Domina saß nun zwischen seinen langen Beinen und lehnte sich an ihn. »Nun, du willst sicher auch Näheres über meinen Plan erfahren...«
     

     
    Sentenza blickte nicht auf, als er die leichten, federnden Schritte Sonjas erkannte. Eine Stunde und achtzehn Minuten war sie auf der Saint Domina gewesen - genug Zeit, um... Energisch verdrängte er die unerwünschten Phantasien, die sich in seinem Kopf einnisten wollten. Unverwandt starrte er auf das Messgerät, mit dem er einige Zuleitungen überprüft hatte, als wäre das Display der interessanteste Anblick des ganzen Universums.
    »Captain...«, hörte er Sonjas Stimme.
    »So schnell zurück, Chief? Sie haben noch beinahe zwei Stunden Zeit...«
    »Hier!«
    Schließlich hob Sentenza doch den Blick, um auf eine ausgestreckte Hand zu schauen, in der ein kleines,

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