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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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Bewegungsmelder, Sensoren...«
    Skyta nickte. »Natürlich«, bestätigte sie, »aber ein gewiefter Hacker findet sicherlich eine Möglichkeit, die Kameras mal einen Augenblick in die andere Richtung sehen zu lassen.«
    »Ein gewiefter Hacker?« Das Wesen schüttelte sich. »Oh! Ich verstehe...«
    Skyta sah Tesmer fragend an. »Sie verstehen mich auch, Kaplan?«
    Der muskulöse Priesterkrieger deutete mit dem Daumen auf den schwarzen Aktenkoffer, welcher das Präzisionsgewehr enthielt. »Ich kümmere mich um die organischen Sicherheitseinrichtungen, die Ihnen zu nahe kommen, Ma’am.«
    »Richtig. Sie werden Position auf dem Dach eines benachbarten Gebäudes beziehen und decken meinen Rückzug. Hier«, sie zeigte auf ein offenes Gelände an der Rückseite des Laborkomplexes, »ist die kritische Zone. Auf dem Weg nach draußen muss ich achtundvierzig Henks über offenes Gelände zurücklegen.«
    »Das sind umgerechnet hundertfünfzig Meter«, warf Turgau hilfsbereit ein.
    »Danke, Herr Professor.«
    »... und achtundsiebzig Zentimeter«, vervollständigte der Pentakka den Satz kleinlaut.
    »Wenn zu dem Zeitpunkt Verfolger hinter Ihnen her sein sollten, werde ich Sie Ihnen vom Hals halten«, versprach Tesmer der Söldnerin.
    »Das hoffe ich sehr«, erwiderte Skyta lächelnd. Schließlich war es für den Kaplan und den Pentakka wichtig, dass sie unversehrt zurückkehrte. Würde man sie lebend fangen, hätte sie keine Skrupel, ihre Kameraden als Strafe für ihr Versagen ebenfalls ans Messer zu liefern - zumal die beiden bestenfalls Aushilfskräfte und keine Mitglieder der Schwarzen Flamme waren. Aber was das anging, waren Skytas Prioritäten klar: je weniger die Schwarze Flamme in diese Mission involviert war, desto besser.
    »Okay«, Turgau verschränkte zwei Äste ineinander und ließ die Zweige knacken wie ein Pianist seine Fingerknöchel, »wann geht’s los?«
    Skyta sah aus dem Fenster. Es wurde bereits dunkel draußen. »Jetzt.«
     

     
    Skyta trug einen hautengen Tarnanzug, dessen Polymeroberfläche chamäleongleich die Struktur und Farbe ihrer Umgebung annahm, so dass sie in der nächtlichen Seitenstraße so gut wie unsichtbar war. Geduckt saß sie vor dem vergitterten Fenster, das sie als Einstiegspunkt gewählt hatte, und wartete.
    Die Miniaturkamera ihres Headsets übertrug das, was sie sah, an Turgaus Computerkonsole an Bord ihres Schiffes. Im rechten Ohr der Söldnerin steckte ein Funkgerät, durch das sie die Kommentare des Pentakka hörte.
    Im Moment summte er einen populären Popsong, begleitet von dem rhythmischen Klicken der Tastatur. Nach einer Weile räusperte er sich knisternd. »Alles klar. Das Gitter steht jetzt nicht mehr unter Strom. Die Kameras und Sensoren im Innenraum sind aus. Rock’n’Roll!«
    Skyta schmunzelte. Aus der Werkzeugtasche an ihrem Gürtel förderte sie einen Laserschneider zutage, und wenige Sekunden später waren das herausgetrennte Gitter und die ebenfalls herausgetrennten Fensterscheibe, die auf dem schmutzigen Boden der Gasse lagen, der einzige Hinweis darauf, dass Skyta jemals hier gewesen war.
     

     
    »Stop!«, knirschte Turgau. Er saß vor seiner Computerkonsole und teilte seine Aufmerksamkeit auf zwei Monitore und ein holografisches Display auf. Der Primärbildschirm war sein Zugang zu den Rechnern der Lebensspender, Inc. Der Sekundärbildschirm zeigte ihm die Bilder der Kamera aus Skytas Headset. Das Hologramm, das frei neben ihm im Raum rotierte und bläulich leuchtete, war die dreidimensionale Darstellung des Gebäudes, in dem sich die Söldnerin bewegte. Ein pulsierender Lichtpunkt zeigte ihm den aktuellen Standort seiner Kameradin an.
    Nun war ein neues Problem aufgetaucht. Der Fußboden in dem Korridor, den Skyta gerade betreten wollte, war mit einer Alarmanlage gesichert. Unter den Bodenplatten verliefen Glasfaserkabel, und schon ein geringer Druck darauf genügte, um das Signal zu unterbrechen und Alarm auszulösen. Der Pentakka brauchte eine ganze Weile, bis er die Steuerprogramme der Alarmanlage in den Tiefen des gegnerischen Zentralrechners lokalisiert, dechiffriert und umprogrammiert hatte.
    Drei Minuten später raspelte er ein nervöses »Weiter« in sein Mikrofon, und erleichtert sah er, wie Skyta den Korridor betrat, ohne dass Sirenen aufheulten.
    Turgau schüttelte sich. Vielleicht wurde er allmählich zu alt für diese Art von Nebenjobs. Er nahm sich fest vor, künftig nicht mehr auf Anfragen der Schwarzen Flamme zu reagieren. Der Stress war Gift

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