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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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den Koffer dort am Fenster? Machen Sie ihn auf.«
    Tesmer näherte sich unschlüssig dem schwarzen Aktenkoffer, der auf einem abgewetzten Holzstuhl neben dem Fenster stand. Mit spitzen Fingern betätigte er den Schnappverschluss, gerade so, als ob er einen Sprengsatz entschärfen würde. Dann klappte er den Deckel des Koffers auf und pfiff anerkennend durch die Zähne.
    »Beschreiben Sie, was Sie sehen«, forderte Skyta ihn auf.
    »Das ist ein Plasmaphasengewehr der Marke Hooya«, staunte Tesmer, »mit einer militärischen Laser-Zieloptik. Reichweite bis zweitausend Meter. Fünfhundert Schuss pro Magazin. Leergewicht dreitausendneunhundertfünfzig Gramm ohne Zieloptik und Dreibein. Der Traum eines jeden Scharfschützen, Ma’am! Ungefährer Marktpreis...«
    »Schon gut, schon gut«, winkte Skyta ab. »Das war nur ein Test Ihrer Fachkenntnis. Sie haben mich überzeugt. Sie können den Job haben.«
    Tesmer drehte sich zu ihr um und deutete auf die Waffe in dem Aktenkoffer. »Darf ich dann damit arbeiten?«
    Sie zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Das ist die Idee dabei.«
    Tesmer grinste breit. »Wo soll ich unterschreiben?«
    Skyta stutzte. »Wollen Sie gar nicht wissen, worum es geht und wieviel ich zahle?«
    Der ehemalige Kaplan sah zu Boden. »Ich will nur weg hier. Dieses Drecksnest hat mir kein Glück gebracht. Je schneller ich möglichst viele Lichtjahre zwischen mich und Mellmec bringen kann, desto besser. Eine marktgerechte Heuer setze ich als selbstverständlich voraus.«
    »Fünftausend im voraus«, sagte Skyta kühl, »plus eine Erfolgsprämie von zehntausend nach getaner Arbeit.«
    Tesmer nickte. »Einverstanden. Wohin geht’s?«
    »Das sage ich Ihnen, wenn unser Team komplett ist. Hinterlassen Sie beim Portier eine Adresse, unter der ich Sie erreichen kann. Das wäre dann alles für den Moment, Mister Tesmer.«
     

     
    Tesmer war kaum gegangen, als der Türgong ein weiteres Mal ertönte. Skyta klappte den Koffer mit der Hooya wieder zu, überprüfte ein weiteres Mal ihre versteckten Waffen und setzte sich wieder mit übereinander geschlagenen Beinen auf die Bettkante.
    Auf ihre Aufforderung hin öffnete sich die Tür, und ein Baum kam herein.
    Nein, korrigierte sie sich, kein Baum. Ein Pentakka.
    Das baumähnliche Fremdwesen, das nur wenig kleiner war als sie selbst, schlurfte auf kleinen Pseudopodien näher und raschelte zur Begrüßung mit seinen Ästen. »Sie sind sicher Skyta«, trällerte es mit einer angenehmen Stimme.
    »Und Sie sind sicher ein Pentakka«, erwiderte sie unbeeindruckt. Sie war nun schon seit Jahren als Söldnerin tätig, sowohl für die Schwarze Flamme als auch für andere Auftraggeber, aber sie hatte noch nie davon gehört, dass notorische Pazifisten wie die Pentakka sich in der Szene tummeln würden. Sie hoffte instinktiv, dass das Wesen nur irrtümlich hier war und gleich wieder gehen würde. Andererseits hatte er ihren Namen gekannt, und das hieß, dass ihn der Wirt vom Goldenen Triebwerk hergeschickt haben musste - genau wie den Kaplan.
    »Richtig, ganz richtig«, antwortete der Pentakka erfreut. »Mein Name ist übrigens Turgau.«
    Skyta hob fragend eine ihrer fein geschwungenen Augenbrauen. »Turgau?«
    Der Pentakka machte ein eigenartiges Geräusch, das vermutlich bei seiner Spezies einem verlegenen Räuspern entsprach. »Ja, ich weiß. Das ist einer von diesen Allerweltsnamen. So wie in Ihrer Kultur zum Beispiel ... äh, Müller, glaube ich.«
    Die Söldnerin seufzte ergeben. »Hören Sie, Turgau, hat Ihnen jemand gesagt, wonach ich suche?«
    »Jawohl, Ma’am. Spezialisten, Ma’am.« Turgau raschelte geschäftig mit seinen Zweigen.
    Skyta verschränkte abwartend die Arme vor der Brust. »Und Sie sind genau was für ein Spezialist?«
    »Ich, äh, bin Mathematikprofessor. Und Kybernetiker. Und Softwaredesigner«, zählte Turgau auf. »Und, ich traue mich kaum, es laut auszusprechen, ein leidenschaftlicher Hacker.«
    Jetzt hatte der Pentakka Skytas Aufmerksamkeit. »Ein Hacker?«
    »Ja, äh...«, Turgau scharrte verlegen mit seinen wurzelähnlichen Füßen auf dem fleckigen Teppich herum, »es begann als ein Hobby in meiner Studienzeit. Dann wurde daraus eine wahre Passion. Und heute ist es in schlechten Zeiten ein solider Nebenjob, wenn Sie mir folgen können.«
    Skyta nickte. »Was ist die Wurzel aus dreitausendeinhundertsechsunddreißig?«
    »Sechsundfünfzig, wieso?«, fragte erwiderte Turgau wie aus der Pistole geschossen.
    »Weil Sie sagten, Sie seien

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