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Rettungslos

Titel: Rettungslos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: van der Vlugt Simone
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den Schritt. Fluchend krümmt er sich zusammen.
    Senta rennt ins Wohnzimmer und sieht sich panisch um. Da die Türen verschlossen sind, bleibt ihr nur die Flucht nach oben, dort aber läuft sie Gefahr, in der Falle zu sitzen. Also muss sie das große Fenster einschlagen …
    Ihr Blick fällt auf zwei Tischlampen mit gusseisernem Fuß. Sekunden später knallt eine davon ans Fenster, die
Scheibe birst mit einem Knall. Senta ergreift die zweite Lampe und beginnt, die Glaszacken wegzuschlagen, um einen Durchgang zu schaffen.
    Aus den Augenwinkeln sieht sie Kreuger und dreht sich um, doch diesmal lässt er sich nicht überrumpeln. Als sie die Lampe hebt, um zuzuschlagen, packt er ihren Arm und dreht ihn auf den Rücken.
    Mit einem Schmerzensschrei lässt sie die Lampe los, im nächsten Moment spürt sie das Stromkabel am Hals. Unwillkürlich fasst sie sich an die Kehle, um es wegzureißen, aber Kreuger zieht fest zu. Sie kann nichts mehr gegen ihn ausrichten, bringt nur noch erstickte Laute hervor. Er macht ein paar Schritte rückwärts, sodass sie gezwungen ist, ihm zu folgen.
    Â»Hast du etwa gedacht, du kommst hier lebend raus?«, zischt er ihr zu. »Eigentlich wollte ich es schnell und schmerzlos machen, aber vielleicht sollte ich mir Zeit nehmen.«
    Er zieht das Kabel fester um ihren Hals, und Senta bekommt kaum noch Luft. Ihre Augen quellen vor, der Körper zuckt, und sie sieht helle Flecken vor sich.
    Schon einmal hat sie sich so gefühlt und mit dem Leben abgeschlossen. Ganz plötzlich ist die Erinnerung wieder da, wenn auch nur dieser eine Moment. Hätte sie einen Nothammer gehabt, wäre es nicht so weit gekommen. Sie hätte die Scheibe damit einschlagen können und wäre frei gewesen.
    Grelle Farben und seltsame Formen tanzen vor ihren Augen, dazwischen leuchtet knallgelb der Nothammer auf.
    Während sie mit einer Hand vergeblich weiter an
dem Kabel zerrt, tastet sie mit der anderen nach der Jackentasche und greift hinein. Sofort spürt sie den schmalen Hammer mit der Stahlspitze. Sie nimmt ihn aus der Tasche, holt aus und schwingt ihn nach unten, zwischen Kreugers Beine.
    Sein Aufschrei verrät, dass sie getroffen hat.
    Das Kabel lockert sich. Senta schiebt rasch die Hand darunter, und bevor Kreuger reagieren kann, schwingt sie den Hammer nach hinten.
    Ein Volltreffer ins Gesicht!
    Er lässt das Kabel los, und Senta reißt es sich vom Hals.
    Aus einiger Entfernung beobachtet sie ihn. Er hat die Hand ans Auge gedrückt und wimmert wie ein kleines Kind.
    Senta keucht, den Hammer drohend im Anschlag. Der Schweiß läuft ihr in die Augen.
    Langsam geht Kreuger in die Knie und presst beide Hände an das Auge. Blut rinnt zwischen den Fingern hindurch.
    Senta zögert. Noch vor wenigen Minuten hat sie in Notwehr gehandelt, aber einen verletzten Menschen gezielt totschlagen, das bringt sie einfach nicht über sich.
    Den Tränen nahe, nimmt sie ihr Handy, wählt den Notruf und gibt rasch durch, was passiert ist und wo sie sich befindet.
    Â»Wir kommen sofort!«, sagt die Frau am anderen Ende.
    Senta sieht, dass Kreuger halb gebückt auf sie zukommt. Blitzschnell hebt sie ihre Waffe.

    Â»Bleib mir vom Leib, oder ich schlag dir den Schädel ein!«, schreit sie. »Ich habe die Polizei gerufen, sie ist gleich da!«
    Langsam richtet er sich auf, die Hand nach wie vor am Auge. »Elendes Miststück! Glaubst du etwa, du kommst so davon? Ich werd dich …« Mit einem Wutschrei stürzt er sich auf sie, doch er kann seine Bewegungen nicht mehr richtig koordinieren. Senta tritt schnell zur Seite, und er knallt mit dem Kopf an den Rahmen der Küchentür.
    Es kracht so laut, dass sie glaubt, er habe sich den Schädel gebrochen. Langsam sinkt er zu Boden.
    Reglos und mit geschlossenen Augen liegt er da, dennoch traut Senta der Sache nicht. Zitternd geht sie in einem weiten Bogen um ihn herum und betrachtet ihn argwöhnisch von allen Seiten.
    Wenn er sich bewegt, muss sie ihn erneut k. o. schlagen. Die Polizei ist unterwegs, in zehn Minuten, höchstens einer Viertelstunde wird sie da sein – bis dahin muss sie durchhalten. Dann ist der Albtraum vorbei …
    Plötzlich hört sie etwas und spitzt die Ohren. Irgendwo im Haus hat es geklopft. Das Geräusch ertönt in kurzen Abständen immer wieder. Irritiert sieht sie sich um. Ist hier etwa noch jemand?
    Ihr Blick fällt auf ein Foto von der Frau und

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