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Revelations

Revelations

Titel: Revelations Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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hellblauen Himmel hinauf.
    »Die Nachricht über den Hinterhalt kam nicht von Jade, sondern von einem Informanten, den sie nicht einmal kennen dürfte!«, erwiderte Jiao zornig.
    »Das erklärt vielleicht, warum sie es gerade auf Sharon abgesehen hatten«, überlegte Cassidy. »Aber woher sollte Jade wissen, dass sie eine von uns ist und wir sie über die Berge mitnehmen?«
    »Sie hat Sharon gesehen«, antwortete Angel. »In Eagle Village, als du bereits verschleppt worden warst. Jade hat sie während unseres Duells entdeckt und dann in Brackwood eins und eins zusammengezählt, als sie mir präzise beschrieben hat, wo wir Hilfe finden würden. Ihre genauen Worte waren, dass ich mein Team mit Bedacht wählen solle!«
    Cassidy blickte sie verwirrt an und Jiao schien ebenfalls auf eine Erklärung zu hoffen.
    »Überlegt doch mal! Sharon kommt doch aus dieser Gegend. Da lag es nahe, dass ich sie mitnehme. Jade konnte nicht ahnen, dass sich ihr Gesundheitszustand auf der Reise so rapide verschlechtern würde.«
    »Und wenn wir Sharon aus irgendeinem Grund nicht mitgenommen hätten?«, fragte Cassidy. »Was, wenn wir noch ein paar Tage gewartet hätten und sie schon im Kloster erkrankt wäre?«
    Angel blickte an ihr vorbei auf die Stelle, an der sie sich Kims Seil um den Fuß gebunden hatte, um den anderen mit ihrem eigenen Leben das Abseilen zu ermöglichen.
    »Wer weiß«, brummte sie. »Vielleicht wären wir schneller durch die Berge gekommen und dem Hinterhalt entgangen.«
    »Ich bring sie um!«, fluchte Jiao und raufte sich die Haare. »Diese verdammte ...«
    Sie unterbrach ihren Ausbruch, als sie Angels versteinerte Augen erkannte. Sie hatte den Scharfschützen mit dem Foto umgedreht, um einen genaueren Blick auf ihren Widersacher zu werfen, der Sharon auf eine nahezu unmögliche Weise getroffen hatte.
    »Was ist?«, fragte Jiao argwöhnisch.
    Angel kontrollierte ihre Mimik wie eine professionelle Pokerspielerin und zeigte keinerlei Reaktion. Nicht einmal Dog vermochte ihren Gesichtsausdruck zu deuten.
    »Wir sollten zusehen, dass wir nach Arnac kommen«, raunte sie und wendete sich von der Leiche ab. »Wir brauchen dringend ein paar Antworten.«
    Die Gruppe kehrte zum Geländewagen zurück und setzten stumm ihre Reise in das sicariianische Territorium fort. Diesmal spielte keine Musik. Dafür war selbst der bis dahin so unbeschwerten Jiao die Stimmung vergangen. Jahrelang hatte ihr Vater die Sicarii mit einem Fingerschnippen oder einer Panzergranate zum Schweigen bringen können. Nun stellte sich plötzlich heraus, dass sie von Jade wie Marionetten benutzt worden waren. Das wog schwer auf ihrem Stolz. Besonders da sie es trotz all ihrer fortschrittlichen Technik nicht bemerkt hatten, sondern sie erst eine ebenso rückständige Barbarin darauf hinweisen musste.
    Angel fragte Jiao während der Fahrt über Jade aus. Sie vermutete, dass die Schwertkämpferin eine viel größere Rolle in ihrem Leben gespielt hatte, als sie zuzugeben bereit war. Zurückhaltend berichtete Jiao von einem Aufenthalt tief im sicariianischen Imperium zu Zeiten des Krieges, bei dem ihr Hubschrauber zur Notlandung gezwungen worden war und die Rettungsmannschaft ihres Vaters erst nach einigen Tagen eintraf. Zusammen mit Leon und Sergej hatte sie sich in einem ausgetrockneten See versteckt, war jedoch von Jades Kommandoeinheit entdeckt worden. Jade sorgte mit ihrem Status als Bacchae dafür, dass die Legionen einen großen Bogen um den Landeplatz machten, und verlangte im Gegenzug, dass Jiao ihren Vater von einem Waffenstillstand überzeugte. Seit dem hielten sie unregelmäßigen Kontakt miteinander, wie Jiao es ausdrückte.
    Cassidy hörte die Erzählungen über den Kult der Bacchae mit ihrer Allmacht und Neutralität nicht zum ersten Mal. Sie schwieg und freute sich innerlich, dass sie ihr Instinkt in Bezug auf Faith nicht im Stich gelassen hatte und, dass ihre Informationen der Wahrheit entsprachen. Außerdem waren Jiaos Berichte für Cassidy äußerst bequem, denn nun wusste Angel darüber alles, was sie wusste, ohne dass sie erklären musste, woher ihre Erkenntnisse stammten.
    Angel ließ die ganze Zeit ihre Fingerspitzen über Jades Silberamulett in ihrer Hosentasche gleiten. Sie überlegte, ob sie es Jiao zeigen sollte, um Rückschlüsse aus ihrer Reaktion ziehen zu können, entschied sich dann aber, es bei dem einseitigen Verhör zu belassen.

11 - Feindliches Territorium
     
     
Die Reise dauerte inzwischen mehrere Stunden und Angel bekam

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