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Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert

Titel: Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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auf direktem Weg zum Verhör aufs Polizeirevier fahren, wenn sie kein Bestechungsgeld kassiert hätten.
    Obwohl ich darauf brannte, zu erfahren, was in den Katakomben geschehen war, konnte ich nicht fragen, da einer der Sanitäter bei uns hinten saß. Er stellte seine Fragen sehr diskret. Nachdem ich mich mit einem kurzen Seitenblick zu Jules versichert hatte, antwortete ich einfach, dass Georgia sich sehr stark den Kopf an einem Bettpfosten aus Holz gestoßen hatte und dass ihr jemand auf die Hand getreten war. Ich sagte ihm, die Einschnitte an meiner Schulter und meinem Bein stammten von einem Messer und hoffte, diese grundlegenden Informationen würden ausreichen. Aus seinem zufriedenen Nicken schloss ich, dass sie das auch taten.
    Als wir in der Klinik ankamen, wurde Georgia einmal komplett durchgecheckt. Mit ihr war alles so weit in Ordnung, wenn man von den gebrochenen Knochen ihrer Hand absah, die noch vor Ort gerichtet und geschient wurden. Die Wunde an meinem Bein war nicht tief, aber die Stichwunde in meiner Schulter musste mit einem Dutzend Stiche genäht werden. Nachdem ein Neurologe die Funktionen meiner Hand überprüft hatte, sagte er, ich hätte großes Glück gehabt, dass keiner der Nerven verletzt worden war.
    Danach überprüfte er noch meinen allgemeinen Gesundheitszustand, leuchtete mir also in die Augen, notierte meine Blutdruckwerte und so weiter. Schließlich seufzte er und sagte: »Mademoiselle, Sie haben extreme Ermüdungserscheinungen. Ihr Blutdruck ist sehr niedrig. Sie haben leichtes Fieber, sind sehr blass und Ihre Pupillen sind geweitet. Nehmen Sie gerade irgendwelche Medikamente ein oder haben Sie Drogen konsumiert?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Stand Ihr Körper unter großer Belastung, als Sie verletzt wurden?«
    »Ja«, sagte ich und fragte mich, was er wohl davon halten würde, wenn ich ihm erklärte, wie genau diese Belastung ausgesehen hatte.
    »Fühlen Sie sich matt, erschöpft und ist Ihnen übel?«
    Ich nickte.
    Um ehrlich zu sein, fühlte ich mich wie eine Puppe, seit Vincent aus meinem Körper gewichen war. Meine Kraft hatte kaum ausgereicht, mich auf den Beinen zu halten. Ich hatte mich nur zusammengerissen, weil ich wusste, dass Georgias und mein Wohlergehen davon abhingen, dass ich weiterhin einen Fuß vor den anderen setzte.
    »Sie müssen sich ausruhen. Ihr Körper muss sich von den Strapazen erholen, die Sie gerade durchgemacht haben. Sie und Ihre Freundin«, er nickte zu dem Bett, in dem Georgia lag, »haben ziemlich viel eingesteckt. Ruhen Sie sich aus und erholen Sie sich, sonst setzen Sie Ihre Gesundheit ernsthaft aufs Spiel.«
    Er deutete heimlich auf Jules und sprach mit leiser Stimme weiter. »Sie können mit einem Nicken oder Kopfschütteln antworten: Soll ich es zulassen, dass Sie mit diesem Mann die Klinik verlassen?«
    Da erst fiel mir auf, wie gefährlich Jules mit seinen Stahlkappenschuhen, der Lederhose und seinen verschiedenen Schichten von Schutzkleidung wirken musste. Ich flüsterte: »Er hat damit nichts zu tun, er ist ein Freund.« Der Arzt schaute mich noch einen Moment lang prüfend an, dann nickte er endlich überzeugt und ließ mich vom Untersuchungstisch steigen.
    Als Jules mit dem Arzt sprach und ihm Bargeld gab, um die Behandlung zu bezahlen, flüsterte ich möglichst unauffällig: »Vincent?«
    Ja, antwortete er sofort.
    »Warst du die ganze Zeit hier?«
    Wie hätte ich dich denn in so einer Situation allein lassen können, Kate?
    Ich schloss die Augen und stellte mir vor, er würde mich umarmen.
    Wir kehrten in ein Haus zurück, das wie das Generalhauptquartier nach einer Schlacht wirkte. Gedämpfte Schritte bewegten sich von Zimmer zu Zimmer, während alle nacheinander sahen und sich gegenseitig halfen, ihre Wunden zu verbinden.
    Ich hatte Georgia erklärt, dass wir die Nacht gemeinsam bei Vincent verbringen würden. In unserer Verfassung konnten wir schlecht nach Hause gehen. Ich half ihr beim Treppensteigen und brachte sie in Charlottes Bett, weil ich vermutete, dass in Vincents Zimmer immer noch die Leiche von Lucien brannte. Und selbst wenn nicht, legte ich vorerst keinen großen Wert darauf, an den Schauplatz dieses Blutbads zurückzukehren. Georgia war noch immer sprachlos, das war sicher ein Nebeneffekt des Schockzustands. Sie war eingeschlafen, bevor ihr Kopf auf dem Kissen lag.
    Meine Schulter fing an zu brennen, weil die Wirkung des Betäubungsmittels, das sie mir zum Nähen gespritzt hatten, langsam nachließ. Ich ging runter

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