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Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert

Titel: Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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behandelte Georgia mich mit neuem Respekt und verhielt sich, als hätte Vincent den Mond an den Himmel gehängt.
    »Trinken wir darauf, dass das für uns beide ein glückliches Jahr wird.« Ich lächelte sie an. Dann drehte ich mich zu Vincent, der auch noch mit mir anstoßen wollte. Er war in einem klassischen schwarzen Smoking erschienen, weshalb ich schon an der Tür fast ohnmächtig geworden war.
    »Hatte ich vergessen zu erwähnen, dass heute ausnahmsweise mal keine Krawattenpflicht beim Abendessen gilt?«, fragte ich, nicht wirklich sarkasmusfähig, weil ich so geblendet war von seinem Aufzug. Er sah aus wie ein alter Filmstar, das Haar in Wellen aus seinem kantigen Gesicht gekämmt. Er verweigerte eine Antwort und lächelte mich einfach nur geheimnisvoll an.
    Nun berührten sich unsere Gläser, er gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange, bevor er sagte: »Herzlichen Glückwunsch, Kate.« Seine Augen glänzten verschmitzt, während er mich mit diesem Blick ansah, der mich immer dahinschmelzen ließ: So als wäre ich essbar und er könnte sich nur mit Mühe beherrschen, mich nicht anzuknabbern.
    »Ihr macht euch mal besser auf den Weg«, sagte Mamie schließlich.
    »Auf den Weg wohin?«, fragte ich irritiert.
    »Danke, dass Sie meine Pläne geheim gehalten haben«, bedankte sich Vincent bei meiner Familie. An mich gewandt sagte er: »Erst einmal brauchst du das«, und zog eine große weiße Schachtel unter dem Tisch hervor. Ich lief rot an, während ich die Schleife öffnete und dann den Deckel anhob. Darin befanden sich, sorgfältig gefaltet, mehrere Lagen eines dunkelblauen Seidenstoffs, der mit einem asiatischen Muster aus winzigen silbernen und roten Blumenranken bestickt war. »Was ist das?«, war das Einzige, das ich hervorbrachte.
    »Na, hol’s doch mal heraus!«, sagte Mamie.
    Vorsichtig nahm ich den Stoff heraus und hielt ihn hoch, damit ich ihn anschauen konnte. Es entfaltete sich ein umwerfendes bodenlanges Kleid im viktorianischen Stil mit Trägerriemen, die man hinter dem Hals zusammenband. Ich ließ es fast fallen, weil es so fein war.
    »Oh, Vincent. Das ist mit Abstand das schönste Kleidungsstück, das ich je besessen habe. Vielen Dank!« Ich küsste ihn auf die Wange. »Aber wann soll ich das denn tragen?«, fragte ich und legte es zurück in die Schachtel.
    Er strahlte. »Heute wäre vielleicht ein passender Anlass. Los, zieh dich schnell um. Georgia hat mir deine Größe verraten, es sollte also passen.«
    Georgias selbstzufriedenes Grinsen erschien für einen kurzen Augenblick auf ihren Lippen. Es tat richtig gut, die alte Georgia mal wieder zu sehen, wenn auch nur für einen kurzen Augenblick. »Ich komme mit«, sagte sie. Zusammen gingen wir in mein Zimmer.
    »Wann hat er dich das denn gefragt?«, wollte ich von ihr wissen, während ich aus meinen Sachen stieg und mir dann das Kleid überstreifte.
    Georgia knöpfte das Kleid hinten zu und band die Träger hinter meinem Kopf zusammen. »Hochstecken, würd ich vorschlagen«, sagte sie, drehte meine langen Haare nach oben und machte mir schnell und gekonnt mit ein paar Klämmerchen eine einfache Hochsteckfrisur.
    »Vor einer Woche«, beantwortete sie dann meine Frage. »Er rief mich aus so einem neuen Schickimicki-Designerladen an und bat um deine Maße. Sieht so aus, als hätte ich richtig geschätzt«, sagte sie und bestaunte das Kleid neidisch. Sie berührte kurz die Narbe an meiner Schulter, verschwand dann schnell in ihrem Zimmer und kam mit einem leichten, feinen Bolerojäckchen zurück. »Die sollte sie verdecken«, sagte sie und nickte zustimmend. »Himmel, dieses Teil ist der Wahnsinn!« Sie fuhr mit ihrem Finger über die Seide, während wir mein Spiegelbild betrachteten.
    »Wow. Wenn ich dich so sehe, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass du dieselbe bist, die noch vor zwei Wochen eine perfekte Uma-Thurman-Imitation aus Kill Bill hingelegt hat«, sagte sie. Ich umarmte sie, bevor wir mein Zimmer verließen.
    Vincent erwartete mich schon im Flur. Das Feuer in seinen Augen verriet mir ziemlich genau, wie gut ich ihm gefiel.
    »Oh, Schätzchen, du siehst umwerfend aus!«, entfuhr es Mamie. Strahlend half sie mir in einen schwarzen Kapuzenmantel. »Den wirst du brauchen, damit du nicht frierst. Mir ist er ein wenig zu groß, aber dir sollte er perfekt passen!«, murmelte sie.
    »Du bist genauso schön wie deine Mutter«, flüsterte Papy gerührt, küsste mich auf beide Wangen und wünschte uns viel Spaß. Georgia verabschiedete

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