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Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert

Titel: Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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irgendetwas schulden, aber ich bitte Sie inständig, ihn wenigstens anzuhören.«
    Meine Entschlossenheit bröckelte. »Ich werde darüber nachdenken«, flüsterte ich schließlich.
    Er nickte zufrieden.
    »Danke.« Seine Stimme brach, als er ein Wort sagte, das er wohl nur selten benutzte. Schnell schritt er auf die Tür zu und hatte gerade die Treppe erreicht, als der Aufzug sich wieder in Gang setzte.
    Mamie verließ den Lift, die Augen auf ihren Quittungsblock gerichtet. Sie sah erst zu mir auf, als sie ihr Atelier betrat. Verwirrt schaute sie sich um und fragte: »Wo ist er denn hin?«

 
    E s regnete. Heftig. Ich sah den Tropfen zu, die mit solcher Gewalt gegen meine deckenhohen Fenster schlugen, dass sie abprallten und im hohen Bogen in die Pfütze flogen, die sich langsam auf meinem Balkon bildete.
    Ich hatte unaufhörlich an Vincent gedacht, seit Jean-Baptiste vor ein paar Stunden gegangen war. Ich verglich seine Worte mit der Nachricht, die Charles mir im Café ausgerichtet hatte. Vincent versuchte, eine Lösung zu finden. Eine Lösung. Sollte ich mich mit ihm treffen oder würde ich mir damit nur wieder jede Menge Kummer einhandeln?
    Was ist wohl besser, fragte ich mich, in Sicherheit zu sein und allein zu leiden oder was zu riskieren und dabei wirklich zu leben? Obwohl mir mein Kopf und mein Herz zwei unterschiedliche Antworten gaben, kam ich dennoch zu dem Schluss, dass ich nicht so weiterleben wollte wie die vergangenen drei Wochen: ein tristes, völlig farbloses Dasein, ohne Wärme und Leben.
    Ich stellte mich ans Fenster und schaute in den Himmel, der immer dunkler und dunkler wurde. Ein wenig hoffte ich, dass die Antwort auf meine Frage dort in einfachen Buchstaben auf die schwarzen Regenwolken geschrieben stünde. Ich ließ meinen Blick sinken und erkannte unten im Park die Silhouette eines Mannes, der sich an das Parktor lehnte. Er stand einfach da, im strömenden Regen, ohne Schirm und starrte zu meinem Fenster hinauf. Ich trat auf den Balkon.
    Ein kalter Wind stieß mir entgegen und ich war sofort völlig durchnässt vom niederprasselnden Regen. Aber ich konnte das Gesicht erkennen, das sich drei Stockwerke unter mir befand. Es war Vincents. Unsere Blicke trafen sich.
    Ich zögerte einen winzigen Augenblick. Soll ich? Das fragte ich mich selbst, bevor mir klar wurde, dass ich mich längst entschieden hatte. Schnell tapste ich zurück in mein Zimmer, nahm ein Handtuch von einem Stuhl und trocknete Gesicht und Haare, während ich meine Regenstiefel suchte. Endlich zog ich sie unter dem Bett hervor, rannte damit in den Flur und Mamie fast über den Haufen, die gerade aus der Küche kam.
    »Katya, wo willst du denn hin?«, fragte sie.
    »Ich muss mal eben raus. Ich ruf an, wenn es später wird«, sagte ich, warf mir einen Mantel über und schnappte mir einen Schirm.
    »Gut, meine Kleine. Aber pass auf dich auf, da draußen gießt es in Strömen.«
    »Ich weiß, Mamie«, sagte ich und umarmte sie stürmisch, bevor ich aus der Wohnung rannte.
    »Was ist denn in dich gefahren?«, rief sie mir hinterher, doch da fiel die Tür schon ins Schloss und ich sprintete die Treppen hinunter.
    Ich ließ die Haustür hinter mir und verschwand um die Ecke, hinter der der Park lag. Da war er. Im peitschenden Regen erwartete er mich mit einem Gesichtsausdruck, der mich abrupt innehalten ließ. Schwindelerregende Erleichterung zeichnete sich auf seinen Zügen ab. So als hätte er mitten in der Wüste einen Teich mit glasklarem Wasser gefunden. Ich begriff es sofort, schließlich ging es mir nicht anders.
    Ich ließ den Schirm fallen und lief auf ihn zu. Seine starken Arme schlangen sich um mich und hoben mich hoch. Es war eine einzige, verzweifelte Umarmung. »Oh, Kate«, flüsterte er und presste seinen Kopf an meinen.
    »Was machst du hier?«, fragte ich.
    »Ich wollte dir so nah wie möglich sein«, sagte er und küsste mir die Regentropfen von den Wangen.
    »Seit wann ...«, fing ich an.
    »Es ist ein wenig zu einer Gewohnheit geworden. Ich habe zu dir hochgesehen, bis das Licht bei dir ausging. Aber ich habe nicht damit gerechnet, dass du mich bemerkst«, sagte er und setzte mich wieder auf dem Boden ab. »Lass uns nicht länger hier im Regen herumstehen. Kommst du mit? Zu mir nach Hause? Damit wir reden können?«
    Ich nickte. Er hob meinen Regenschirm auf, hielt ihn über uns, legte mir einen Arm um die Schultern und drückte mich den ganzen Weg über fest an sich.
    Als wir dann in das gedämpfte Licht der

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