Richtig einkaufen bei Histamin-Intoleranz
Spezialitäten aus verschiedenen Kulturbereichen an. Leider lässt der verantwortungsbewusste Umgang mit Lebensmitteln bei diesen Anbietern oft zu wünschen übrig. Fleischwaren liegen häufig ohne ausreichende Kühlung frei aus, was besonders bei hohen Außentemperaturen zu schnellem Verderb führt. Curry- oder Bratwurst, beides Hackfleischspeisen, liegen nicht selten stundenlang in brütender Hitze auf dem Grill, bevor sie auf den Teller kommen. Und ein Gyros- oder Dönerspieß kann sogar über mehrere Tage hinweg vor sich hinbrutzeln, bis der Verbraucher in seinen Genuss kommt. Hierbei können sich exorbitante Histaminwerte entwickeln, die auch gesunden Menschen schwer zu schaffen machen. Zum Frittieren werden meist minderwertige Fette benutzt, die nicht oft genug ausgewechselt werden.
Auf der Arbeit: Kantinenessen
Die meisten warmen Mahlzeiten werden hierzulande in Kantinen oder Mensen eingenommen. Einer Studie zufolge zählen deutsche Kantinen pro Jahr 2,24 Milliarden Besucher und machen 5,12 Milliarden Euro Umsatz. Kantinenpersonal ist meist geschult in Sachen Lebensmittelhygiene. Doch wenn Hunderte oder gar Tausende von Speisen zeitgleich serviert werden müssen, so lässt sich eine längere Zwischenlagerung von zubereiteten Bestandteilen nicht vermeiden. Dies gilt natürlich auch für die Fleisch- und Fischportionen, welche von Betroffenen mit Bedacht gewählt werden sollten. Oft lagern Sie bereits seit Stunden bei hohen Temperaturen und entwickeln so schnell hohe Histaminkonzentrationen.
Meiden Sie in Kantinen auf jeden Fall Hackfleischspeisen, Würste und Fisch sowie tierische Lebensmittel, an deren Frische Sie aufgrund des äußeren Erscheinungsbildes Zweifel haben. Selbst Gemüsebeilagen sind nicht immer unbedenklich. Oft werden Sie in Rahmsoße serviert, welche unter Umständen Hefeextrakt enthält. Auch die verwendete Milch neigt bei warmer Lagerung zu schnellem Verderb. Weitere Zusatzstoffe, Tomatenmark, paniertes Fleisch (Hefe!) und viele Unwägbarkeiten machen das Kantinenessen zu einem Wagnis für Menschen mit Histamin-Intoleranz. Tipp: Versorgen Sie sich über den Tag mit eigens mitgebrachten kalten Snacks und nehmen Sie erst am Abend eine warme Mahlzeit zu sich.
Einladungen
Essenseinladungen, Feiern und Veranstaltungen stellen Betroffene häufig vor ein Problem. Vielen Menschen ist es unangenehm, Freunde und Bekannte mit Ihren Diätvorschriften zu konfrontieren und dadurch womöglich einen Extraaufwand bei der Bewirtung hervorzurufen. Auch ist man es schnell leid, Außenstehende ständig aufs Neue aufzuklären, da man an einem unbeschwerten Abend nur ungern seine Ernährungssituation zum Thema macht.
Versuchen Sie, am besten so diskret wie möglich, bereits im Vorfeld Informationen über die angebotenen Speisen einzuholen. Finden Sie heraus, ob Fisch- oder Hackfleischspeisen auf dem Plan stehen. Verweisen Sie im Bedarfsfall kurz auf die Unverträglichkeit von Fisch und Wein und gehen Sie nicht völlig ausgehungert zu Ihrer Verabredung. So werden Sie Ihr Vergnügen an dem geselligen Ereignis haben, auch wenn Sie nur eine Beilage essen dürfen.
Unterwegs und zwischendurch
Sind Sie unterwegs, so planen Sie bereits im Vorfeld Ihre Reiseverpflegung mit ein. Es ist schon schwierig genug, in heimischen Gefilden vertrauenswürdige Anbieter von frischen und unbelasteten Speisen zu finden. Noch schwieriger wird es, wenn Sie, wie im Urlaub oder auf Geschäftsreisen üblich, nicht wissen, was Sie erwartet.
Hefefreies Brot können Sie - in luftdichter Folie verpackt -von Zuhause mitbringen. So haben Sie zum Frühstück und bei Bedarf auch abends Ihren Bedarf an Kohlenhydraten gedeckt. Kleine Snacks für Zwischendurch sollten Sie ebenfalls dabei haben, da die Auswahl sehr eingeschränkt ist. So vermeiden Sie, aus lauter Heißhunger die falsche Wahl zu treffen.
TIPP
Außer Haus essen
Meiden Sie Fisch- und Hackfleischgerichte, wenn Sie auswärts essen.
Um sich langwierige Erklärungen zu ersparen, verweisen Sie zur Vereinfachung auf eine Allergie.
Seien Sie kritisch bei tierischen Speisen und essen Sie nur dort, wo Sie auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit Lebensmitteln vertrauen können.
Meiden Sie Schnellrestaurants und Imbissbuden.
Bevorzugen Sie frische und wenig verarbeitete Speisen ohne Zusatzstoffe und raffinierte Zubereitungen.
Nehmen Sie sich kalte Mahlzeiten mit zur Arbeit, um nicht stets auf die Kantine angewiesen zu sein.
Tragen Sie auf Reisen Snacks und kleine Zwischenmahlzeiten bei
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