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Riders

Riders

Titel: Riders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eden Bell
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während der Dienstzeit – ihr seid richtig böse Jungs, wisst ihr das?“, scherzte Patrick.
      „Buhu“, war Andis knappe Antwort.
      Ein paar Minuten später ging jeder von uns in eine andere Himmelsrichtung. Wir vereinbarten, in regelmäßigem Kontakt zu bleiben. Es war eine sternklare Nacht. Irgendwo wurde ein alter Song von der Gruppe „Blue“ gespielt. Andi pflegte immer zu sagen: „Die Jungs waren nicht schlecht. Sie haben einen großen Hit. Und das ist All Rise . Alles andere kann man in die Tonne treten.“ Aber ich füge dann immer hinzu: „ You make me wanna hat dir aber auch noch gut gefallen.“ Dann grummelt er meistens irgendwas und schaut mich verständnislos an.
      Ich dachte an harten Sex mit meinem Partner, als plötzlich jemand aus dem Headset krächzte.
      „Hilfe! Ich brauche euch! Der Typ schleppt mich jetzt ab. Wir sind unterwegs in Richtung Meidling. Die Schnellbahn. Ich sag euch später die Haltestelle.“
      Es war Patrick. Mein Herz klopfte mir bis zum Halse. Ich nahm sofort mit Andi Kontakt auf und wir liefen zur Bahnstation. Wir forderten Hilfe von der Polizei an.
      Die nächste viertel Stunde war wie eine Ewigkeit. Endlich meldete sich Patrick wieder.
      „Ich bin jetzt in einer Seitengasse und versuche Zeit zu schinden. Ich hab ihm gesagt, dass ich Gummis kaufen muss. Bitte beeilt euch. Er ist es hundertprozentig. Das Phantombild und sein Gesicht passen perfekt zusammen. Außerdem hat er eine Sammlung von Poppersfläschchen bei sich. Wir sind bei der Philadelphiabrücke. Ich werd mit ihm aufs Klo gehen. Das ist ein öffentl icher Ort und da bin ich vermutlich am sichersten.“
      „Gute Idee. Verhalt dich ruhig. Nehmt das Klo bei der Schnellbahnstation. Wir sind in ein paar Minuten da. Pass auf dich auf“, befahl Andi.
      Wir stiegen bei der Philadelphiabrücke aus. Die Polizei ließ noch auf sich warten. Wir wollten unbedingt vermeiden aufzufallen, also näherten wir uns der Toilette so ruhig wie nur möglich. Andi ging als erster rein. Ich folgte ihm. Von nun an ging alles sehr schnell. Da keine anderen Männer bei den Pissoirs standen lugte Andi vorsichtig in jede Kabine. Bei der letzten sahen wir den Täter und unseren Freund Patrick, der sich gerade etwas Poppers rein zog. Wir waren also im richtigen Moment gekommen. Obwohl wir noch gar nicht sicher wussten, dass er der Mörder von Jago war, brauchte man nur seine dunklen, leeren Augen anschauen und man erahnte die bösartige Natur in diesem schlaffen Männerkörper. Er sah krank aus und wehrte sich auch nicht großartig, als er von Andi fest genommen wurde. Jetzt traf auch die Polizei ein. Da er mit einem Seziermesser bewaffnet war, hatten wir keine Zweifel mehr.
      Tatsächlich unterschrieb er noch in dieser Nacht ein Geständnis. Eine Welle der Erleichterung durchströmte mich. Ich wäre ja gerne beim Verhör dabei gewesen, aber das war nicht meine Au fgabe. Zu gerne hätte ich das Motiv gewusst, oder einen Grund. Warum musste ein so junger Mensch wie Jago sterben? War es purer Neid, weil er ein schöner Knabe war oder hatte er zu viel Geld verlangt? Haslinger erwähnte zwei Tage später etwas von einer Geisteskrankheit und dass der Stricher einfach Pech gehabt hatte.
      Andi und ich kümmerten uns um Patrick. Er war verängstigt und müde. Er schlief bei uns im Hotelzimmer und wir verbrachten den ganzen nächsten Tag gemeinsam. Wir gingen mit ihm einkaufen und gönnten uns ein herrliches Mittagessen im Hotel Ritz-Carlton. Er musste sich wie ein König vorkommen, der Junge!
      Als wir uns am Abend von ihm verabschiedeten steckte Andi ihm ein paar hundert Euro zu und wir wünschten ihm alles Gute und viel Glück.   
      „Der Prater kann mir in Zukunft gestohlen bleiben. Ich möchte einfach mal weg. Was hältst du von Bad Aussee? Lass uns doch im Urlaub ins schöne Salzkammergut fahren. Wandern, gut essen, faulenzen. Klingt das nicht gut?“, phantasierte ich.
      „Du hast etwas sehr wichtiges vergessen. Ansonsten bin ich dabei!“, entgegnete mein Freund.
      „Und was bitteschön?“
      „Ficken!“
     
     
     
     
     
     
     
     

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