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Riley Das Mädchen im Licht

Riley Das Mädchen im Licht

Titel: Riley Das Mädchen im Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
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vor dem meine Eltern mich gewarnt hatten.
    Sie hatten mir eingeschärft, dass er mir nicht guttun würde. Dass ich mich nur wieder hineinsteigern würde, obwohl ich doch jetzt meine Energie darauf konzentrieren sollte, weiterzugehen, mich einzufinden und die Tatsache zu akzeptieren, dass ich nun ganz offiziell im Hier und Jetzt lebte. Sie hatten betont, dass es höchste Zeit für mich sei, meinem alten Leben den Rücken zuzukehren und mich darauf zu konzentrieren, das Leben im Jenseits anzunehmen.
    »Du hast lange genug auf der Erdebene herumgetrödelt«, sagte mein Dad und musterte mich mitfühlend, wenn auch besorgt.
    Meine Mom beobachtete mich mit zusammengekniffenen Augen und vor der Brust verschränkten Armen und ließ sich nicht eine Sekunde lang täuschen, als ich vorgab, daran kaum interessiert zu sein. »Deine Schwester muss ihre eigenen Lektionen lernen und ihr Schicksal tragen, und du darfst dich da nicht einmischen«, erklärte sie, nicht bereit, nachzugeben oder zumindest zu versuchen, meinen Standpunkt zu verstehen.
    Natürlich meinten sie es nur gut, aber sie kannten meine Schwester nicht annähernd so gut wie ich. Sie wussten nicht, dass sie mich auf eine Art brauchte, die meine Eltern nicht einmal ansatzweise verstehen konnten. Wenn es außerdem wahr war, dass es hier keine Zeit gab, dann konnte ich auch nicht zu spät zur Schule kommen, richtig? Was konnte mir also im schlimmsten Fall passieren?
    Mein Entschluss war gefasst. Ich machte einen kleinen Umweg, schlüpfte hinein, zog rasch ein Ticket aus dem Automaten an der Wand und stellte mich dann an das Ende der langen Schlange. Um mich herum unterhielten sich etliche Grauhaarige unablässig über ihre Enkel und konnten es kaum mehr erwarten, einen Blick auf sie zu werfen. Endlich leuchtete meine Nummer auf dem Bildschirm über meinem Kopf auf, und ich marschierte schnurstracks in die frei gewordene Kabine. Nachdem ich den Vorhang hinter mir zugezogen und mich auf dem harten Metallhocker niedergelassen hatte, tippte ich den gewünschten Ort ein und starrte gebannt auf den Bildschirm, bis ich sie entdeckte.
    Ever. Meine Schwester.
    Ein blonder Teenager mit blauen Augen, der mir sehr ähnlich sieht – bis auf die Nase. Meine Schwester hatte das Glück gehabt, die perfekt geformte, gerade Nase unserer Mom zu erben, während ich die, äh, etwas knubbelige meines Dads hatte.
    »Eine Charakternase«, pflegte mein Dad zu sagen. »Es gibt keine zweite wie sie, nirgendwo -nur in deinem Gesicht!« Dabei zwickte er mich immer leicht in den Nasenflügel und brachte mich damit zum Lachen.
    Aber obwohl ich eine, wie es mir vorkam, sehr lange Zeit auf den Bildschirm starrte, konnte ich nicht behaupten, viel zu sehen. Zumindest nichts Wichtiges. Nichts, was meinen Herzschlag stocken ließ (und, nein, mein Herz schlägt nicht mehr, das ist nur eine Redewendung). Im Grunde genommen sah ich nur ein Mädchen, das versuchte, ihre Tagesroutine beizubehalten, und sich verzweifelt bemühte, ihre Umgebung davon zu überzeugen, dass sie ein vollkommen normales Leben führte. Das entsprach jedoch alles andere als der Wahrheit, wie ich mit Sicherheit wusste.
    Trotzdem konnte ich nicht aufhören, sie zu beobachten. Und ich konnte nichts gegen das altbekannte Gefühl tun, das mich wieder übermannte.
    Ein Gefühl, bei dem mein Herz so stark anschwoll, dass ich sicher war, es würde gleich platzen und ein großes Loch direkt in meinen Brustkorb schlagen.
    Ein Gefühl, bei dem sich meine Kehle zuschnürte und heiß wurde, meine Augen zu brennen begannen und mich ein Sehnen erfüllte, ein überwältigendes, so starkes Verlangen, dass ich bereit war, alles zu tun, um zurückkehren zu können.
    Zurück auf die Erdebene.
    Zurück dorthin, wo ich wirklich hingehörte.
    So sehr ich mich auch bemühte, ein tapferes Gesicht aufzusetzen und alle davon zu überzeugen, dass ich mich gut eingewöhnte und allmählich Gefallen an meinem neuen Leben im Hier fand, war das nicht wahr – und das war Tatsache.
    Ich konnte mich nicht an das Leben im Hier gewöhnen.
    Ich fand keinen Gefallen daran.
    Überhaupt nicht.
    Tatsächlich hätte ich alles getan, um zu dieser Brücke zurückzukehren, wenn ich die Gelegenheit dazu gehabt hätte. Und dann hätte ich sie im Laufschritt überquert, ohne auch nur einen einzigen Blick zurückzuwerfen.
    Ich hätte alles getan, um nach Hause zurückzukehren, in mein wirkliches Heim, und dort wieder mit meiner Schwester zusammenzuleben.
    Und ich musste nicht lange

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