Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin
weiter, sondern verströmte, während ich auf den Boden fiel, meine Aura und ließ sie in großen Wellen über ihn schwappen. Sie ließ ihn kalt. Er stand mit versteinerter Miene da und hielt die Waffe auf mich gerichtet. Ich erschrak. Ich hatte geglaubt, dass sich keine Rasse der Aura eines Werwolfs entziehen könnte. Das hatte man mir immer erzählt. Verdammt, sogar die Regierung war davon überzeugt, denn sie hatte erst kürzlich ein Gesetz erlassen, nach dem die Benutzung dieser Aura einer Vergewaltigung gleichkam. Bei unserer eigenen Rasse durften wir sie ruhig verströmen, aber nicht bei den wertvollen Menschen, ansonsten landeten wir im Gefängnis.
Wieso wirkte sie bei ihm nicht? Ich wusste es nicht und hatte auch keine Zeit, weiter darüber nachzudenken. Also schloss ich die Augen, ignorierte den pochenden Schmerz in meinem Arm sowie den süßen Geruch des Blutes, das auf den Teppich strömte, und streckte Arme und Beine von mir, als wäre ich bewusstlos. Ein paar Sekunden rührte sich der Kerl nicht. Er atmete gleichmäßig, und ich nahm seinen Geruch wahr, eine seltsame Mischung aus Fett, Erde und intensivem Kiefernduft.
Ich blieb einfach auf dem Teppich liegen und blutete alles voll.
Schließlich näherte er sich vorsichtig, hob mein Bein am großen Zeh hoch und ließ es wieder fallen. Dann beugte er sich vor, um meinen Puls zu fühlen. Er hielt die Waffe direkt an mein Herz, bereit, jeden Moment abzudrücken. Ich konnte nichts tun, also lag ich ruhig da, während er seine Finger an meinen Hals legte. Nach einer Weile brummte er und stand auf. Er ging zu seinem Partner, um auch den zu untersuchen, dann bewegte er sich in einem Bogen um mich herum zum Schreibtisch. Als er nach dem Telefon griff, trat ich seine Beine weg. Er wirbelte herum und zielte, während er auf den Boden krachte, mit der Waffe in meine Richtung. Ich stürzte nach vorn, packte mit einer Hand die Waffe und rammte ihm nach vorn, packte mit einer Hand die Waffe und rammte ihm mit voller Wucht den Ellbogen ins Gesicht. Knochen und Knorpel splitterten, und mir spritzte Blut entgegen. Er gab ein seltsames, gurgelndes Geräusch von sich, als ob er keine Luft mehr bekäme. Ich ignorierte das und schlug ihn mit einem weiteren Haken bewusstlos.
Er sackte zusammen, und die Anspannung fiel von mir ab. Sofort spürte ich wieder den heftigen Schmerz, der wie eine rote Welle über mich hinwegschwappte und mir vorübergehend den Atem nahm. Es war zwar keine Silberkugel, aber es tat trotzdem höllisch weh. Ich wandelte schnell die Gestalt, um die Blutung zu stoppen und den Heilungsprozess in Gang zu setzen. Der Schmerz ließ nun zwar nach, verschwand jedoch nicht ganz. Ich konnte aber nicht noch mehr Zeit verschwenden, indem ich mich noch einmal verwandelte. Ich musste die Detonatoren für Iktar besorgen und zusehen, dass ich hier so schnell wie möglich wegkam.
Ich wischte mir mit dem Arm den Schweiß von der Stirn, griff die Waffe und schob sie auf den Tisch. Dann krabbelte ich zurück zu dem zweiten Wachmann, packte ihn am Gürtel und zog ihn auf die Seite. Blut sickerte auf den Teppich, doch er schien wieder besser Luft zu bekommen. Nachdem ich den Draht um seinen Hals gelöst hatte, tauchte ich tief in seinen Verstand ein, fand den Code für den Safe, in dem die Detonatoren aufbewahrt wurden, und suchte dann noch rasch nach weiteren nützlichen Informationen. Ich fand heraus, dass sich in den unteren Etagen ein Fluchtweg befand. Das war aber nicht der Tunnel, in dem Moss verschwunden war.
Wohin führte der? Der Wachmann wusste es nicht, denn er kannte diesen Tunnel nicht.
Die spitzen Lanzen in meinem Kopf drängten mich zur Eile, damit besagter Kopf nicht unter dem Druck explodierte. Bei der Vorstellung musste ich lächeln, obwohl der Schmerz wuchs und mir die Tränen in die Augen trieb.
Ich hinterließ bei ihm schnell dieselben falschen Erinnerungen wie bei dem ersten Mann, befestigte wieder den Draht um seinen Hals und stand auf. Eine rasche Durchsuchung des Nachbarbüros brachte das Schließfach zutage. Nachdem ich den Code eingegeben hatte, sprangen die Schubladen heraus. Darin lag so etwas wie eine Fernbedienung, diverse Schlüsselbunde und ein Laptop, in dem die Codes für das gesamte Gelände gespeichert waren.
Ich fand eine Tasche und legte alles vorsichtig hinein, dann schloss ich wieder ab und ging hinaus. Als ich schon an der Tür war, fiel mir etwas Wichtiges ein. Alle Sicherheitsbereiche waren mit Codes gesichert und ließen
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