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Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Titel: Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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der Draht nicht von Stromausfällen beeinträchtigt. Um an die notwendigen Informationen zu kommen, musste ich ihn entfernen. Zum Glück wirkt die Aura eines Wolfes direkt auf den Trieb und nicht auf den Verstand, so dass die Drähte auf sie keinen Einfluss hatten.
    »Die Papiere liegen auf meinem Tisch, Joe. Ich reinige den Generator noch schnell, bevor ich ihn hochfahre. Die Techniker waren ganz schön schlampig.«
    Er verschwand wieder. Joe kam nicht mehr dazu, überhaupt einen Schritt zu tun, denn ich hüllte ihn blitzschnell in meine intensive, erregende Aura und lullte ihn ein, bis er nichts als Lust empfand und nur noch aus Begehren bestand. Ich wusste, wie es sich anfühlte, wenn die Aura das Feuer in einem weckte, die Kontrolle übernahm und einen unbeschreiblich geil machte. Misha hatte einmal seine Aura um mich herumfließen lassen. Ich konnte mich allerdings mit meiner eigenen Aura dagegen wehren und selbst bestimmen, wie sehr ich mich davon beeinflussen lassen wollte.
    Dieser Mann, ob er nun mit fremdem Genmaterial frisiert war oder nicht, konnte das nicht. Er stieß mich heftig gegen die Wand, riss sich mit der einen Hand die Kleider vom Leib, begrapschte mich gleichzeitig mit der anderen und presste seine Lippen auf meinen Mund. Ich erwiderte seinen Kuss. Er schmeckte nach mehr und fühlte sich gut an. Während ich meine Hände seinen Rücken hinaufgleiten ließ und um seinen Hals legte, spielte ich das Spiel mit. Meine Finger fanden den Verschluss des Drahtes. Ich löste ihn und drang augenblicklich in sein Bewusstsein ein. Als ich die Kontrolle über ihn erlangt hatte, hielt ich meine Aura zurück und zwang ihn aufzuhören. Er keuchte heftig. Seine Gedanken wirbelten in einer Art Nebel durcheinander, doch er wehrte sich nicht. Er hatte keine übersinnlichen Fähigkeiten, und ich konnte ihn total kontrollieren. Aber die kleinen feurigen Lanzen in meinem Kopf mahnten mich, es besser nicht zu weit zu treiben. Ich brauchte offenbar länger als vermutet, um mich von der Kontrolle über Merle zu erholen.
    Ich suchte rasch in seinen Gedanken und Erinnerungen nach den notwendigen Informationen. Die Detonatoren für Iktars eingepflanzte Bomben befanden sich tatsächlich hier, sie lagen in einem Safe im Hauptbüro. Ich hatte es nicht bemerkt, es befand sich jedoch offensichtlich rechts von uns. Joe verfügte nicht über den Code des Schließfaches. Aber der andere Mann, Maz, kannte ihn. Mehr war nicht zu holen. Ich ließ ihn zurücktreten und legte meine Hände um seinen Hals. Seine Nackenmuskeln waren angespannt, sein Puls raste. Um ihn zu töten, musste ich nur etwas Druck auf den richtigen Punkt ausüben, dann würde der Knochen brechen. Mein Magen verkrampfte sich. Ich konnte es nicht. Ich konnte es einfach nicht.
    Jack wollte mich zum Killer machen und hatte mich dazu ausgebildet. Aber um so eiskalt töten zu können, brauchte man eine andere Haltung oder man musste völlig abschalten können. Zumindest hatte Rhoan das einmal gesagt. Das konnte ich nicht, noch nicht, und ich würde mich erst darauf einlassen, wenn es sich gar nicht mehr vermeiden ließ. Ich konnte diesen Sicherheitsbeamten aber auch nicht einfach so lassen wie er war, mit intaktem Gedächtnis.
    Als ich erneut in seine Gedanken eindrang, um seine Erinnerungen zu manipulieren, lief mir eine Schweißperle die Wange hinunter. Ich sorgte dafür, dass er anstelle von mir einen kleinen blonden Mann mit grünen Augen und einer Knollennase gesehen hatte. Obwohl ich keine Ahnung hatte, ob es einen solchen Mann hier überhaupt gab, würde Starr zumindest einige Zeit damit beschäftigt sein, nach ihm zu suchen oder den Wachmann zu verhören. Besser als mich suchen oder den Wachmann zu verhören. Besser als mich oder Rhoan. Ich ließ ihm die Erinnerung an Merles Befehl mit den Berichten. Merle würde das aufgrund seiner Erinnerung strikt von sich weisen, was die Verwirrung perfekt machte. Dann fügte ich noch einen Kampf hinzu und sorgte mit ein paar gezielten Schlägen auf seinen Kiefer für ein paar Beulen, die das Ganze glaubhaft machten. Er sank bewusstlos zu Boden.
    Kaum war er dort gelandet, erschien plötzlich der zweite Mann. Ich sah die Waffe in seiner Hand. Es war einer dieser Schrecksekunden, in denen man weiß, dass man nicht rechtzeitig zur Seite springen kann und es trotzdem tut. Der Schuss halte laut in dem kleinen Raum wider. Die Kugel durchschlug meinen Arm, aber nicht mein Herz. Es tat weh, doch ich beachtete den Schmerz nicht

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