Ring frei fuer die Liebe
denn jetzt? Wieso machte er Witze über so eine ernste Sache? Gott, hatte sie sich in ihm getäuscht! So dankbar sie ihm für seine Hilfe war, sie wollte, dass er Abstand zu ihr hielt.
»Eins noch«, sagte er und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Kannst du mir einen Gefallen tun?«
»Welchen?«
»Lass bloß nicht zu, dass Tante Dottie eine Hochzeitstorte macht.«
44. Kapitel
Wieso um alles in der Welt hatte er sich nur dazu verleiten lassen, Dottie und ihre Freundinnen mitzunehmen? Er hätte Luna absetzen und dann schleunigst zurück nach Hause fahren sollen, auch wenn Dot ihm das nie verziehen hätte. Aus den Augenwinkeln sah er, dass sie angeregt mit Edwinas und Tallis Familien plauderte. Typisch Dot. Sie hatte überhaupt keine Berührungsängste.
Nachdem sie angekommen waren und sich gegenseitig bekannt gemacht hatten, war es für ihn völlig selbstverständlich gewesen, zu den Jungs an die Bar zu gehen. Ein Riesenfehler. Irgendwie war er in eine Unterhaltung mit Domenic geraten, aus der er nun nicht mehr herauskam. Dabei wünschte er sich nur eines: mit Talli allein zu sein, mit ihr zu reden, ihr alles zu erklären … egal was. Er wollte einfach nur mit ihr zusammen sein. Stattdessen steckte er nun in einer Unterhaltung mit einem erwachsenen Mann, der eine Baseballkappe falsch herum aufhatte.
»Also, um Edwina zu trainieren, muss man wirklich mutig sein«, meinte Domenic gerade und reichte ihm eine neue Flasche Bier. »Und Talli sagt, du hättest einen sensationellen Job gemacht. Respekt also.«
Es wurde immer grotesker. Er befand sich in einem Schloss, Kiki und Talli waren nur wenige Meter von ihm entfernt, und zu allem Überfluss unterhielt er sich krampfhaft mit Tallis Verlobtem.
Na super!
Fantastisch!
Großartig!
Zumindest verglichen mit anderen Zwangslagen. Wenn einem die Daumen in einen Schraubstock gespannt wurden zum Beispiel.
»Sie war sehr motiviert, das war die halbe Miete. Und ehrgeizig ist sie auch.«
»Wie Talli«, antwortete Domenic. »Hast du ihre Oberarme mal gesehen?«
Ja. Und zwar nackt.
»Sie trainiert wie eine Besessene«, fuhr Domenic fort. »Und sie versucht ständig, mich auch zum Trainieren zu bewegen.«
»Du solltest es mal versuchen.«
»Vielleicht hast du recht. Wie wär’s, wenn du mich …«
Zac ahnte, was Domenic sagen wollte. Bitte nicht, flehte er stumm. Sprich es nicht aus!
»… mal anrufst und wir einen Termin vereinbaren?«
Es konnte wirklich nicht schlimmer kommen.
»Oder noch besser: Du trainierst mich und Talli gemeinsam.«
Es konnte doch noch schlimmer kommen.
»Es geht nichts über gemeinsames Schwitzen, oder?«
Nein, dachte Zac und stürzte sein Bier herunter. Absolut nicht.
45. Kapitel
»Okay, Schätzchen, gib mir eine halbe Stunde, und geh dann rauf in mein Zimmer.«
Edwina, eine Flasche Champagner in der einen und ein gefülltes Glas in der anderen Hand, gab Talli Anweisungen.
»Bist du sicher, dass ich nicht sofort mitkommen soll?«, fragte Talli in ihrer Doppelrolle als Brautjungfer und Hochzeitsplanerin.
»Herrje, Schätzchen, ich bin wirklich alt genug, um mir allein ein verdammtes Kleid anzuziehen. Außerdem kommt Simmy mit, und ich möchte ein kurzes voreheliches Nümmerchen nicht ausschließen.«
Damit war sie verschwunden und ließ kollektives Erstaunen zurück.
Minx war die Erste, die in Lachen ausbrach. »Sie ist absolut irre! Versteht mich nicht falsch, ich möchte niemals Krach mit ihr haben, aber ihr könnt nicht bestreiten, dass sie echte Klasse hat. Neben der siehst sogar du aus wie ein Schmusekätzchen, Shiraz.«
Shiraz warf ihr einen tödlichen Blick zu, woraufhin Minx noch lauter lachte.
Zahlreiche Willkommensdrinks hatten die Stimmung während der letzten Stunde gelockert. Es gab nach wie vor drei Gruppen. Die älteren Mitglieder der Hochzeitsgesellschaft hatten mit Dot, Ena und Minnie Verstärkung bekommen. Sie saßen auf dicken Polstermöbeln am großen Fenster mit Blick auf den Garten. Die Männer standen an der Bar. Trevor, der sich inzwischen seines Mantels entledigt hatte und nun in schicker schwarzer Hose und perfekt geschnittenem silbernem Seidenhemd dastand, hielt eine Flasche alkoholfreies Bier in der Hand und arbeitete sich auf Toby zu.
Dave, Toby, Ramone und Dean, der DJ, lachten gerade über etwas, das Dave gesagt hatte. Damit blieben noch … O Gott, sie konnte gar nicht hinsehen! Dom und sein Bruder Jake waren in ein Gespräch vertieft mit … Du meine Güte, mit Zac. Es war wie die Stelle in
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