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Ring frei fuer die Liebe

Ring frei fuer die Liebe

Titel: Ring frei fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
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cool.
    »Fünf Riesen. Plus ein weiterer als Extrabonus, wenn wir das Ziel erreichen. Und wir werden es erreichen«, versprach er mit einer Entschlossenheit, die er in Wahrheit nicht fühlte.
    Mit zusammengekniffenen Augen rechnete Edwina das Angebot durch. »Sechs Riesen. Okay, Herkules, dann erklär ich dir jetzt, wie es läuft. Zwei Riesen sofort, sagen wir mal als Anzahlung für deine künftigen Dienstleistungen. Die restlichen vier bei Erfolg. Und du hast Erfolg. Hab ich das richtig verstanden?«
    In ihrer Stimme lag etwas Herausforderndes, bei dem sich Zacs Nackenhärchen aufrichten würden, wenn er welche hätte. Für ihn war es kein Zeichen von Eitelkeit oder Schwäche, dass sich der Tiegel mit dem Enthaarungswachs ständig in seiner Reichweite befand. Kiki war nicht die Einzige in ihrer Beziehung, die Wert auf ihr Äußeres legte. Sechs Riesen. Das konnte alle seine Probleme auf einen Schlag lösen. Er streckte die Hand aus.
    »Abgemacht.«
    Edwina hatte kaum Zeit einzuschlagen, als sie auch schon zurück ans Set gerufen wurde. »Okay, Supermann, morgen um acht geht’s los. Und sei ja pünktlich.«
    »Gut.« Er nickte. Ja! Das war irre! Jetzt musste er nur noch …
    Das Handy in seiner Hosentasche riss ihn aus seinen Gedanken. Der Tontechniker warf ihm einen bösen Blick zu. Zac ging rasch hinaus und checkte das Display. Unterdrückte Rufnummer. Er überlegte kurz, den anonymen Anrufer auf die Mailbox quatschen zu lassen, entschied sich dann jedoch anders. Vielleicht war es ja ein weiterer Kunde. Den konnte er sicher noch irgendwo zwischenquetschen – zum Beispiel zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens.
    »Hallo?«
    »Zac, mein Junge. Ich bin’s. Mach dir keine Sorgen. Aber du musst dringend zur Polizeistation nach Chelmsford kommen und mich hier rausholen. Ich stecke ein bisschen in Schwierigkeiten.«
    »Was? Alles okay mit dir? Verdammt, Tante Dottie, was ist los?«
    »Ich bin verhaftet worden, Schätzchen. Ich hab jemanden in meinen Rosensträuchern vor dem Fenster gesehen und mich auf ihn gestürzt. Leider hat sich rausgestellt, dass es nur ein Junkie war, der sich auf dem Weg zu seinem Dealer verlaufen hatte. Du weißt, wie schwach ich bin. Ich verstehe auch nicht, was über mich gekommen ist – Angst schätze ich.«
    Zac überkamen zwei ganz unterschiedliche Gefühle – Riesensorge und der Drang, laut zu lachen. Dot Parker und Angst? Offenbar spielte sie irgendwem eine Scharade vor.
    »Aber der nette Polizeiinspektor hier sagt, es würde als strafmildernd gelten, dass ich schon älter bin. Und dass ich nicht mit einer richtigen Waffe zugeschlagen habe.«
    »Womit hast du denn zugeschlagen, Tante Dot?«
    »Sei nicht enttäuscht, mein Junge, aber ich habe das genommen, was mir als Erstes in die Finger kam. Meine Biskuitrolle.«

5. Kapitel
    Talli trank ihren Kaffee aus und stellte die leere Tasse auf die Granitarbeitsplatte. Theresa, die Haushälterin, wurde ungemütlich, wenn man beim Spülmaschineeinräumen gegen ihre heilige Ordnung verstieß. Sie gehörte schon seit Ewigkeiten zur Familie und führte den Haushalt mit eiserner Disziplin, die außer Arabella und Dessi jeden einschüchterte.
    Als Talli klein war, hatte Theresa ihr immer erzählt, sie sei in Honduras bei der Rebellenmiliz aufgewachsen. Talli glaubte das gern. Wenn sie an Theresas temperamentvolle Ausbrüche dachte, war sie sogar sicher, dass die Miliz ihr bestes Mitglied verloren hatte.
    Das weiße georgianische Stadthaus am Chelsea Square war tipptopp gepflegt. Direkt unter dem Dachgeschoss, das Talli bewohnte, lagen Dessis Zimmer, zwei Gästezimmer und Simmys altes Zimmer, das die meiste Zeit leer stand, seit er nach Richmond in Edwinas Luxuswohnung mit Themse-Blick gezogen war. Von dort war er schneller an seinem Arbeitsplatz in Twickenham und weit weg von Theresas missbilligendem Blick. Allerdings übernachtete er immer mal wieder in seinem alten Zimmer, wenn er frühmorgens Termine in der City hatte und der allmorgendlichen Rushhour entgehen wollte. Schlafzimmer, Ankleide und Bad ihrer Eltern sowie der professionell ausgestattete Schönheitssalon ihrer Mutter befanden sich im ersten Stock. Die drei Wohnräume, das Arbeitszimmer ihres Vaters und die Küche lagen im Erdgeschoss, der Fitnessraum, die Garage und Theresas Apartment im Souterrain. Im hinteren Teil des Hauses befand sich ein Wintergarten, an den sich ein Swimmingpool anschloss, der ausschließlich von Talli benutzt wurde. Ihre Mutter hatte irgendwann Mitte der

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