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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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materialisierte.
    Lichtfinger zuckten durch den Raum, den er noch einen Sekundenbruchteil zuvor eingenommen hatte, doch Bram war längst hinter den Supraleiterspulen in Deckung gegangen. Er erwiderte das Feuer mit Louis’ Laserlampe. Licht flammte zwischen den Spulen, ein Gewitter aus Energiestrahlen. Bram stand hinter seiner Deckung auf und hielt seinen Druckanzug mit einer Hand zusammen.
    Der erste Strahl hatte ihn also doch nicht verfehlt. Er mußte höllisch intensiv gewesen sein, um die Laserabschirmung zu durchschlagen.
    Jetzt feuerten zwei winzige Gestalten zwischen den Spulen aufeinander, wichen aus, sprangen, feuerten erneut … und trafen den Ramjet mehr als nur einmal.
    »Ich habe mir gerade …«, begann Louis und verstummte wieder.
    »Was denn?« fragte Akolyth ungeduldig.
    »Licht macht einem Supraleiter nichts aus. Und alle drei benutzen Lichtwaffen. Wenn King das im Voraus geahnt hätte …«
    Bram würde sterben, wenn er sich nicht bald in Sicherheit brachte. Er war hinter einem dicken Ramjet-Strang in Deckung gegangen und wartete beobachtend ab, ohne in den Kampf einzugreifen. Wahrscheinlich hat er im Augenblick keine Idee, dachte Louis, wer der beiden anderen Wisper und wer King ist. Genauso wenig wie Louis selbst. Bram hatte getan, was er konnte.
    Einer der Kämpfenden flammte hell wie eine Sonne auf und war verschwunden.
    Der andere loderte beinahe noch heller auf und war fast noch schneller verschwunden. Vier Gestalten sprangen auf und näherten sich Bram in einer Zangenbewegung.
    Louis fing an zu lachen.
    Bram rannte auf die Stepperscheibe zu. Er leuchtete hell auf und war verschwunden, um im gleichen Augenblick im Mannschaftsquartier zu materialisieren. Er sprang von der Stepperscheibe, warf den Helm in den Nacken und sog in tiefen Zügen die Luft in seine Lungen. Sein Druckanzug glühte an mehreren Stellen in dunklem Rot. Er streifte ihn ab und behielt die Handschuhe an, bis er sich ganz herausgeschält hatte. Dann warf er den Anzug in die Duschkabine und drehte das Wasser an.
    Louis lachte immer noch.
    Auch Akolyth schien über das ganze Maul zu grinsen, doch bei einem Kzin bedeutete es keinerlei Humor. »Einer von euch wird mir jetzt auf der Stelle sagen, was passiert ist«, verlangte er.
    »Wisper ist tot, und ich bin allein«, antwortete Bram.
    »Was gibt es sonst noch zu wissen? Kings Protektor-Diener sollten den Ramjet und den Transporter beschützen, während wir kämpften. Aber wir drei haben einen Kampf in einem Feld aus Supraleitern gekämpft, mitten zwischen supraleitenden Spulen. Und wir alle haben Energiewaffen eingesetzt. Stet, Akolyth? Der Bogen lebt dank der Ramjets! Wir sind Protektoren!«
    »Stet«, antwortete Akolyth.
    »Die vier Schüttberg-Protektoren sahen, daß keiner von uns den Transporter oder den Ramjet beschädigen konnte. Wisper und ich dachten, sie würden den Verlierer töten. Aber sie sahen zwei Sterbende und einen Unschlüssigen, und in diesem Augenblick beschlossen sie, sich ganz von ihrem Joch zu befreien! Ich muß ihnen wie leichte Beute vorgekommen sein«, knurrte Bram. »Diese Dummköpfe! Sie haben gesehen, wie ich materialisierte. Sie hätten sich denken müssen, daß ich auf die gleiche Weise wieder verschwinden kann.«
    Bram blickte zu den fraktalen Fenstern, die in der Kabine des Hintersten schimmerten. Vier Protektoren in den Druckanzügen des Schüttbergvolks von der Hohen Spitze versammelten sich um die Stepperscheibe. Ihre Helme blinkten in der Sprache der Heliografen. Einer blickte hinauf zum Web-Auge. Dann zogen sich alle vier außer Sicht zurück.
    Das Fenster zeigte mit einem Mal nur noch Moiremuster.
    »Das hilft ihnen auch nicht«, knurrte Bram und drehte sich um. »Hinterster, warum hast du eine Verbindung zwischen der Stadt der Weber und der Meteoritenabwehr hergestellt?«
    »Frag Louis Wu«, antwortete der Puppenspieler.
    »Louis?«
    Man verurteilt einen Puppenspieler nicht wegen seiner Feigheit. Louis bedachte den Hintersten lediglich mit dem flüchtigsten aller Seitenblicke, bevor er antwortete: »Es ist die Moralklausel in unserem Vertrag, Bram. Ich schätze dich als unfähig ein, über die Ringwelt zu herrschen.«
    Brams Hand legte sich wie ein Schraubstock auf Louis’ linke Schulter und hob ihn hoch. Louis konnte sehen, wie sich das Fell des Kzin sträubte. Akolyth war unschlüssig, ob er eingreifen sollte oder nicht. »Welche überhebliche Anmaßung veranlaßt einen dummen Brüter …?« setzte der Vampir-Protektor an. Dann: »…

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