Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ringwelt 04: Brennans Legende

Ringwelt 04: Brennans Legende

Titel: Ringwelt 04: Brennans Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
Pak. Warum auch? Phssthpoks Körperbau war äußerst zweckmäßig. Wenn er diesen Eingeborenen doch endlich ohne seinen Anzug sehen könnte und … ihn riechen könnte! Dann wüßte er mehr.
     
    Sie landeten neben dem Bullauge. Der Outsider hatte erneut übermenschlich genau gezielt. Brennan versuchte erst gar nicht, sich zu wehren, während der Outsider durch die gekrümmte Oberfläche griff, etwas packte und sie beide nach innen zerrte. Das transparente Material leistete gegen jede hastige Bewegung Widerstand wie unsichtbarer Stärkebrei.
    Mit raschen, ruckartigen Bewegungen streifte der Alien sich den Druckanzug ab. Das Material bestand aus einem flexiblen Gewebe, einschließlich dem transparenten Helm. An den Gelenken saßen Ziehbänder. Nachdem der Alien die Schutzkleidung ausgezogen hatte, ohne den eisernen Griff um Brennans Handgelenk zu lockern, drehte er sich zu dem Belter um.
    Brennan hätte am liebsten laut aufgeschrien.
    Das Ding bestand nur aus Knoten. Die Arme waren länger als bei Menschen, mit einem einzelnen Ellbogengelenk, ungefähr an der richtigen Stelle, doch dieses Gelenk war ein kugelförmiger Knoten von sieben Zoll Durchmesser! Die Hände und Finger sahen aus wie auf Schnüre aufgezogene Walnüsse. Schultern, Hüften und Knie wölbten sich vor, als beständen sie aus Kürbissen. Der Kopf war eine nach vorn geneigte Melone und saß direkt auf den Schultern. Brennan sah keine Stirn und kein Kinn. Der Mund des Fremden war ein platter, schwarzer Schnabel, hart, jedoch nicht glänzend, der irgendwo zwischen Mund und Augen in runzlige Haut überging. Zwei Schlitze im Oberschnabel bildeten die Nase. Zwei menschlich wirkende Augen waren eingebettet in überhaupt nicht menschlich aussehende tiefe Hautfalten unter einer massiven schützenden Knochenleiste. Vom Schnabel an wich der Kopf stromlinienförmig nach hinten zurück, und dieser Eindruck wurde durch einen auf der Schädeldecke von der Stirn bis in den Nacken verlaufenden Wulst noch verstärkt.
    Das Wesen trug nichts außer einer Weste mit großen Taschen, einem menschlich aussehenden Kleidungsstück, das so wenig zu der Kreatur passen wollte wie ein Klappzylinder zu Frankensteins Monster. Die geschwollenen Gelenke seiner fünffingrigen Hand fühlten sich an wie eine Anzahl Stahlkugeln, die sich fest in Brennans Arm drückten.
    Das also war der Outsider. Nicht bloß ein offensichtlicher Alien. Ein Delphin war ein offensichtlicher Alien, aber ein Delphin war nicht Grauen erregend. Der Outsider hingegen schon. Er sah aus wie eine Kreuzung zwischen einem Menschen und … etwas Fremdem. So hatten die Monster in der Fantasie der Menschen stets ausgesehen: Grendel. Der Minotaurus. Meerjungfrauen – oben wunderschöne, verlockende Frauen, unterhalb der Taille schuppige, grauenhafte Monster. Auch das paßte, denn der Outsider war allem Anschein nach geschlechtslos, mit nichts als ledrigen, panzerähnlichen Hautfalten zwischen den Beinen.
    Der Outsider starrte mit seinen tief liegenden Augen, die so menschlich waren wie die eines Tintenfischs, in die Brennans.
    Und dann, bevor der überraschte Brennan eine Gelegenheit fand, sich zur Wehr zu setzen, packte der Outsider zwei Hand voll von Brennans gummiertem Druckanzug und zerrte ihn in zwei Richtungen. Das Gewebe widerstand zunächst, dehnte sich und riß schließlich vom Schritt bis zum Kinn auseinander. Luft strömte hinaus.
    Brennan spürte, wie es in seinen Ohren knackte.
     
    Sinnlos, die Luft anzuhalten. Mehrere hundert Fuß Vakuum trennten ihn von der Atemluft seines eigenen Schiffs. Brennan schnüffelte vorsichtig.
    Die Luft war dünn und von einem eigenartigen Geruch durchsetzt.
    »Du verdammter Hurensohn!« fluchte Brennan. »Ich hätte sterben können!«
    Der Outsider antwortete nicht. Er streifte Brennans Anzug ab, als schälte er eine Orange, ohne überflüssige Grobheit, aber auch ohne besondere Vorsicht.
    Brennan wehrte sich. Eine Hand steckte zwar noch immer im schraubstockartigen Griff des Alien fest, aber er hämmerte dem Fremden die freie Faust ins Gesicht, ohne mehr zu bewirken als ein Blinzeln. Der Alien hatte eine Haut wie ein Lederpanzer.
    Schließlich hatte er Brennan den Anzug ganz abgestreift und hielt den Belter von sich, um ihn zu betrachten. Brennan trat gegen die Stelle, wo er den Unterleib vermutete. Der Alien schien es zu bemerken, denn er blickte an sich hinab und beobachtete, wie Brennan ein zweites Mal zutrat, bevor er sich wieder der Inspektion seiner Beute

Weitere Kostenlose Bücher